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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ausgesetzt gewesen. Es machte Barack rasend vor Zorn,
und er fühlte sich auch gleichzeitig als Versager. Er hatte sich geschworen,
dass Syndil etwas Derartiges nie wieder zustoßen würde - dennoch hatte das Böse
ihren Geist berührt und sie dazu gebracht, an sich selbst zu zweifeln und die
brutalen Übergriffe ein weiteres Mal zu durchleben.
    »Julian.« Dayan musterte Desaris
Gefährten eingehend. »Es kostet viel Kraft, eine solche Wunde zu heilen. Geh
mit Barack und nähre dich, damit ihr beide unsere Familie versorgen könnt. Ich
werde die anderen bewachen. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, ich werde
der Aufgabe gewachsen sein.« Mit einer Handbewegung schloss Julian die Erde
über Darius und versah den Ruheplatz mit dem kompliziertesten Schutzzauber,
damit Desaris Bruder während seiner Abwesenheit nicht gestört wurde. Er nickte
Dayan zu und erhob sich dann in die Lüfte, um den Berg zu verlassen. Wenn er
nicht sofort auf die Jagd ging, würde er vermutlich dazu gezwungen sein, seine
Gefährtin nach Beute auszuschicken.
    Sofort erklang Desaris leises
Lachen in seinem Geist. Das habe ich gehört.
    Daran habe ich nicht
gezweifelt, meine Schöne. Ich werde bald zurück sein. Du darfst nicht zulassen,
dass Syndil sich wieder von uns zurückzieht. Im Augenblick droht ihr von sich
selbst viel mehr Gefahr als von irgendeinem Vampir.
    Desari seufzte leise. Es stimmt, Julian. Sie macht
sich selbst dafür verantwortlich, uns alle in Gefahr gebracht zu haben. Ich
versuche mein Bestes, aber ... Sie verstummte, und Julian spürte ihren Kummer sehr
deutlich.
    Mach dir keine Sorgen, piccola. Wir werden nicht zulassen,
dass deiner Familie ein Leid geschieht. Plötzlich kam ihm
ein amüsanter Gedanke. Ich kann es kaum erwarten, dass dein arroganter
Bruder aufwacht. Ich werde ihn sehr lange damit aufziehen, dass ich mich um
seine Familie kümmern musste.
    Natürlich.
    Als Julian in den Wald
hinausflog, brannte das Licht des frühen Morgens ihm in den Augen. Ein Teil von
ihm war noch immer mit Darius verbunden. Nun hatte auch Julian ihn von innen
heraus geheilt, wie Darius ihn zuvor geheilt hatte. Dadurch hatten sie eine starke
Verbindung zueinander geschaffen. Julian war sich nicht ganz sicher, ob er den
anderen beiden Männern so sehr vertraute, wie Darius ihnen offensichtlich
traute. Jeder von ihnen könnte bereits dicht vor dem Abgrund stehen und es vor
seiner Familie verbergen. Er hatte Darius schutzlos zurückgelassen, und ein
Karpatianer seines Vertrauens könnte ihn leicht überlisten und töten. Deshalb
hielt Julian die Verbindung zu Desaris Bruder aufrecht. Sie hatte ihm etwas
geschenkt, das er viele Jahrhunderte zuvor verloren hatte: eine Familie. Und
nun würde er alles daransetzen, sie zu beschützen.
    Der Wind trug eine Witterung
heran, und Julian nahm sofort die Verfolgung auf. Schnell schoss er über den
Himmel und kümmerte sich nicht darum, ob Barack ihm folgte oder nicht. Er
musste sich beeilen.
    Aber du sagtest doch, Darius
sei selbst im Schlaf noch sehr gefährlich.
    Julian seufzte. Er
hätte wissen müssen, dass Desari inzwischen seine Gedanken mit Leichtigkeit
lesen konnte. Das
stimmt, cara, er ist sehr gefährlich. Du spürst doch selbst die Aura der Macht, die ihn
umgibt. Aber ich bin nicht sicher, ob er einen Angriff von einem der seinen
erwarten würde.
    Nichts und niemand könnte
Darius je wieder überraschen. Es sei denn...
    Julian spürte, dass Desari
zögerte und über ihre eigenen Worte nachdachte. Dann kam der kleinen Hexe ein
Gedanke, den sie sofort vor ihm verbarg. Sie hatte etwas vor, daran bestand
kein Zweifel. Doch solange ihr Bruder und nicht etwa ihr Gefährte das Opfer
eines ihrer Streiche werden würde, sollte es Julian gleichgültig sein.

 
    Kapitel 17
    Er erwachte nicht von allein,
sondern durch den Ruf eines anderen. Sein Herz begann zu schlagen, und er holte
tief Atem. Der Atemzug schmerzte, und Darius überprüfte schnell das Ausmaß
seiner Wunden, ohne einen Muskel zu regen oder die Augen aufzuschlagen. Nichts
sollte ihn von seiner Erkundung ablenken. Dann presste sich ein Handgelenk an
seinen Mund, und er spürte den leisen Befehl, sich zu stärken und den
Blutverlust auszugleichen. Er wusste sofort, wer ihm so großzügig seine Hilfe
anbot. Das Blut war stark und heilkräftig und versorgte Darius' Zellen mit der
immensen Energie und Kraft eines alten Karpatianers.
    Langsam öffnete er die Augen und
betrachtete den Gefährten seiner Schwester. Gleichzeitig genoss er die

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