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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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geschrieben und die Höhle mit einem Rätsel versiegelt hatte, das Jake, der ein ganz anderes Geschöpf war als dieser Wächter, hatte lösen können.
    Er streckte eine Hand aus, weil er plötzlich den Wunsch verspürte, die Hände dieses verletzten Aliens zu berühren, diese Hände, die nach demselben Verhältnis ausgerichtet waren wie seine 1 zu 1,6.
    Doch inmitten der Bewegung hielt er inne.
    Da hing ein einzelner Tropfen Blut, fast schon schwebend, im Begriff, sich von dem langen Finger des Protoss zu lösen und auf den grün leuchtenden Boden zu fallen. Aber er rührte sich nicht.
    Jake blinzelte. Was zum… Wie davon angezogen, fasste er hin und fing den Blutstropfen in seiner Hand auf.
    Einen Herzschlag lang passierte nichts. Der kleine Tropfen schwarzvioletter Flüssigkeit blieb unversehrt, lag perfekt intakt auf seiner Handfläche wie ein tränenförmiger Edelstein.
    Und dann geschah alles gleichzeitig.
    Der Tropfen verlor seinen Halt und breitete sich über seine Finger. Der Protoss zuckte und erzitterte. Blassblaue, leuchtende Augen schnappten auf und bohrten sich in Jakes Blick. Er öffnete den Mund zu einem lautlosen Schrei.
    Jake bewegte sich nicht. Er konnte nicht. Seine Augen waren geweitet, starr, sein Herz raste so schnell, dass er das Gefühl hatte, es würde explodieren. Er war nicht in der Lage, auch nur den allergeringsten Widerstand zu leisten, als der sterbende Protoss –
    - Zamara, Vetraas, Temlaa -
    - zugriff und sie mit einem dünnen, leuchtenden, goldenen Band miteinander verknüpfte, von dem Jake aus irgendeinem Grunde wusste, dass es nicht sichtbar war.
    Er starrte in die leuchtend blauen Augen des Wesens, wusste, dass dieser Protoss weiblich war, ohne zu wissen, woher er das wusste. Er wusste, dass das wunderschöne, zerbrechliche Band, das er zugleich sah und nicht sah, ihre Lebensessenz war, von der er wusste, dass sie verging.
    Er wusste, dass sie nicht sterben konnte, nicht sterben durfte, dass sie so lange leben musste, bis -. »Jake!«
    Das Wesen drehte seinen Kopf und heftete seinen sterbenden Blick auf R. M. die daraufhin plötzlich in die Luft gehoben wurde und dort in der Schwebe blieb. Ihr Gewehr flog quer durch die Höhle, als sei es ihr aus den Händen gerissen worden.
    Jake war sich all dessen nur vage bewusst. Er stand da wie aus Stein gemacht, im Willen dieser Außerirdischen gefangen, als läge er in Ketten, während die Öffnung seines Gehirns fortschritt.
    Aufruhr – Blutwahn – Schönheit -
    Tränen unsagbaren Mitgefühls füllten seine starren Augen und rollten ihm über die Wangen. Er hatte aufgehört zu atmen.
    Geheimnisse – Hoffnungsschrecken – Ekstasen -
    Er spürte, wie das goldene Band ein letztes Mal zuckte, während sein Geist bis zum Überquellen gefüllt wurde, vollgestopft mit Dingen, die er unmöglich verstehen konnte, Gedanken, die einander anrempelten und gegeneinander prallten und sein Gehirn so umformten, dass sie hineinpassten…
    Das Leuchten in den Augen erstarb.
    Alles wurde schwarz.

    *

    »Schaut euch die an, und dann fangt an zu weinen. Straightflush, Herrschaften. Kommt zu Mama.«
    R. M. breitete ihre Karten auf dem Tisch aus. Sie beugte sich vor und strich mit geübter Geste ihren Gewinn ein. Wie üblich hatte sie Darius das Meiste abgenommen, weil er einfach nicht pokern konnte. Aber diesmal protestierte Darius nicht lautstark. Er schwieg und sah grimmig drein, genauso wie Kendra, Owen und Yuri.
    Teresa Baldovino steckte ihren Kopf herein. »Dr. Patel kann jetzt mit uns reden«, sagte sie zu R. M. »Trommeln Sie alle zusammen.«
    Jake hatte Recht gehabt, dachte R. M. während sie Teresa zunickte. Er hatte fest daran geglaubt, dass die anderen sich im Falle einer Krise, die ihn außer Gefecht setzte, an sie wenden würden. Und das hatten sie getan. Sie hatten umgehend auf ihren Hilferuf reagiert und waren in Rekordzeit zur Stelle gewesen. Nicht einmal die Herrlichkeiten der Kammer hatten die beiden Ärzte innehalten lassen. R. M. verstand sich auf erste Hilfe, und es war ihr gelungen, Jakes Herz wieder in Gang zu setzen und am Schlagen zu halten, bis sie eintrafen. Er blieb allerdings bewusstlos, und der Weg zurück war ein furchtbarer Kompromiss zwischen Tempo und Vorsicht gewesen.
    Wieder im Camp, hatte das Team ihrem Briefing gelauscht, ohne den Kopf zu verlieren, und sie hatten sich wie folgsame Kinder an den Pokertisch gesetzt, als sie vorschlug, dass etwas Zerstreuung eine gute Idee sein mochte. Die Vidkamera war leider kaputt

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