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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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dachte ich mir auch. Die Kristalle scheinen Teil des, äh, des Tempels zu sein. Es findet sich nichts Künstliches hier drin.«
    Das vernunftorientierte Denken beruhigte ihn. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihn die Schönheit dieses Ortes so tief rühren könnte. Er hatte nicht einmal erwartet, dass er schön sein würde.
    Das Summen dauerte an, sanft, einlullend, und er schüttelte den Kopf, um ihn freizubekommen. Was hatte er denn erwartet? Darius, Leslie und die anderen hatten wahrscheinlich damit gerechnet, dass sich etwas Furchtbares hier verschanzte. Er musste dafür Sorge tragen, dass sie zu den Ersten gehörten, die hereinkamen und Untersuchungen anstellten. Es würde sie ganz schön überraschen und erleichtern, wenn sie diese Pracht sahen anstatt der Schreckensbilder, die ihre Fantasie ausgeheckt hatte.
    Er drehte sich um und schaute sich nicht mit dem Blick erstaunter Fassungslosigkeit um, sondern mit den Augen des erfahrenen Experten. Die Kristalle waren definitiv organisch. Er ging in die Knie und berührte den Boden. Er fühlte sich fest an und etwas warm.
    »Nun, ich sehe keine Anzeichen eines Energiewesens«, sagte er. »Ich bin eigentlich etwas enttäuscht. Damit geht meine Theorie so ziemlich zum Teufel. Was glauben Sie, was Valerian davon halten wird?«
    »Von einem Haufen singender Steine? Nicht viel, fürchte ich. Er erwartete etwas Großes von einem Raum, der so schwierig zu betreten war.«
    Jake bewegte sich langsam weiter und stieg vorsichtig über die Kristalle hinweg. Er runzelte die Stirn. Da war ein dunkelvioletter Fleck am Boden. Er kniete sich hin und richtete die Kamera auf die Stelle. Behutsam berührte er den Fleck. Er war trocken. Jetzt erkannte er, worum es sich handelte.
    »Wer immer uns diese Nachricht hinterließ, er gelangte hier herein«, sagte er.
    R. M. drehte sich um und spannte sich etwas an. Ihr Griff um die Waffe wurde fester. »Dann machen wir uns auf die Suche.«
    Plötzlich wirkte dieser Ort weit weniger ansprechend auf Jake. Er fragte sich, ob der Protoss – denn um einen solchen handelte es sich seiner Meinung nach – noch am Leben war. Niemand wusste, wie lange sie lebten, und das Blut konnte von einem Ritual stammen, es musste nicht zwangsläufig auf eine lebensgefährliche Verletzung hinweisen.
    In dem Augenblick, da er um eine Biegung der Kammer herumtrat, wusste er Bescheid.
    Vor ihnen lag das Wrack eines kleinen, faszinierend gearbeiteten Fahrzeugs. Es steckte schief auf einem der Kristalle, war aber unübersehbar angegriffen worden, als es noch das All durchreiste. Seine glatte goldene Oberfläche war zerschrammt und stellenweise geschwärzt.
    »Protoss«, sagte R. M. »Darius hatte Recht. Bleiben Sie hier, Jake. Ich gehe weiter und sehe nach.«
    »Nicht nötig«, entgegnete Jake. Er streckte einen Finger aus. Den Blicken zwischen den zahnig aufragenden Kristallen fast entzogen, lag ein schlanker, gekrümmter Körper, der in ein langes Gewand gekleidet war. Jake trat darauf zu.
    Ihm schwirrte der Schädel vor Fragen, die wahrscheinlich nie eine Antwort finden würden. Das Fahrzeug war offensichtlich in jüngerer Zeit hier abgestürzt. Warum hatte der Protoss die Kristalle seinem Schiff zum Verhängnis werden lassen, warum hatte er eine Nachricht geschrieben, um dann zurückzukehren? Warum hatte er sich in dieser Höhle eingeschlossen, wenn er zuvor offenbar versucht hatte, Hilfe zu bekommen? Was wollte er überhaupt hier?
    »Jake…«
    Er hatte den Leichnam beinahe erreicht. Die Kleidung, die er trug, einst blass lavendelfarben und weiß, war blutdurchtränkt.
    Jakes Herz schien in seiner Brust einen Takt zu überspringen.
    Blutdurchtränkt… nicht steif von Blut. Das Blut war noch feucht! Es war, als sei dieses Wesen gerade erst gestorben! Oder war es möglich, dass es noch lebte?
    Er eilte zu ihm, ging neben ihm in die Knie und musterte es angespannt. Er hatte noch nie einen Protoss gesehen, und dies war nicht die Art und Weise, wie er sich einen ersten Kontakt wünschte, aber das Schicksal wollte es so. Jake blickte auf das mundlose Gesicht und die riesenhaften, geschlossenen Augen, den schlanken Leib, die Hände, die von den Kristallen aufgeschlitzt waren und vor Blut glänzten. Lange, dünne Auswüchse, Ranken oder Haaren ähnelnd, sprossen ihm aus dem Hinterkopf und waren mit einem edelsteinbesetzten Band zusammengebunden.
    Dann war dies also der Wächter. Das Wesen, das den Zugang zu diesem Ort geschützt, eine Nachricht mit seinem eigenen Blut

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