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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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niemals ihren schützenden Heimathafen verlassen hatte. Ihr Vater hatte sie in Wa t te gepackt, und jetzt bekam sie das Resultat geliefert. Sie war ein hil f loses, verlorenes Etwas, nicht mal fähig, einen Zauber anzuwenden, mit dem sie Hilfe herbeirufen konnte. Hoffentlich täuschte sie sich in Kyrian nicht.
    Mit zitternden Knien stand sie auf, lief zum Wasser und ließ es sich über die Zehen laufen. Es war angenehm warm. Ein Schwarm bunter Fische schwamm nur einen Meter entfernt an ihr vorbei. A l les erschien unwirklich. Vielleicht träumte sie? Mit den Fingernägeln zwickte sie sich in den Handrücken.
    Kein Traum.
    Plötzlich hörte sie hinter sich ein Geräusch und wirbelte herum.
    »Kyrian!«
    Im Arm hielt er einen zusammengefalteten Sonnenschirm, eine Wasserflasche, Obst und an seinem kleinen Finger baumelte an e i nem Kleiderbügel ein schwarzer Bikini. Zu seinen Füßen lagen we i tere Dinge.
    »Hotel«, kommentierte er ihren überraschten Blick, bevor er alles in den Sand fallen ließ und auf der Decke zusammenbrach.
    »Kyr!« Jenna rannte zu ihm. »Ich dachte, du schaffst es nicht mehr zurück!« … oder lässt mich hier absichtlich verrotten.
    »Ich hab dir schon einmal gesagt, so schnell sterbe ich nicht«, flü s terte er, die Augen geschlossen. Als seine Mundwinkel zuckten, fiel sie in seine Arme und blieb auf ihm liegen.
    Nein, er war nicht böse. Niemals! »Du dämlicher Kerl, ich hatte Angst um mich .«
    »Gib’s zu, du hast mich vermisst, Hexe.«
    Unendliche Erleichterung durchströmte sie. Wenn er noch zu Scherzen aufgelegt war, konnte es nicht so schlecht um ihn bestellt sein. »Sag nicht immer Hexe zu mir, das klingt … abwertend.«
    Da riss er die Augen auf und seine Lippen teilten sich, aber zuerst sagte er nichts. Hatte sie ins Schwarze getroffen?
    »Es … sollte nicht so klingen«, flüsterte er nach einer Weile.
    »Ich weiß.«
    Seine Lider flatterten und fielen schließlich wieder zu. »Das hat es aber mal.«
    Seine Ehrlichkeit freute sie, auch wenn sie schmerzte. Also hatte er einmal vorgehabt, ihr zu schaden?
    »Du hast mich verändert, Jenna.«
    Sie mochte es, wenn er sie beim Namen nannte. Das tat er viel zu selten.
    »Aber das dunkle Blut in mir ist stark.«
    »Ach, Kyr, was mach ich bloß mit dir«, sagte sie und kuschelte sich in seine Armbeuge.
    »Ich wüsste da was«, murmelte er. »Kannst du mir vielleicht beim Ausziehen helfen?«
    Sie hob den Kopf. Wie konnte er jetzt nur an das Eine denken? Er grinste wölfisch, als hätte er ihre Gedanken erraten. »Sex on the Beach muss leider warten. Erst muss ich meine Tanks auffüllen.«
    Da verstand sie. Deshalb auch die Nähe zum Äquator. »Du brauchst Sonne.«
    »Der Gargoyleanteil in mir.«
    Er war ein Goyle, ein Beschützer. Also besaß er eine gute Seite. Nur welche war stärker? Zärtlich strich sie ihm das verschwitzte Haar aus der Stirn. »Und dein anderer Teil würde die Sonne lieber meiden?«
    »Ja. Trotzdem fühle ich mich hier wohler, denn im Dunklen Land ist der Himmel oft mit Vulkanasche bedeckt. Das raubt Energie.«
    Wie sehr musste er mit sich im Unreinen sein, innerlich zerrissen. Sie konnte es beinahe fühlen. Ihr ging es nicht anders – eigentlich waren sie sich ähnlich. Falls das mit dem Elfenanteil in ihr stimmte. Und dass es stimmte, daran gab es kaum noch Zweifel. Oder hatte es die jemals gegeben? Natürlich hatte sie nachgeforscht, aber auf den Gedanken, ihre Mutter könne eine Lichtelfe sein, war sie nie g e kommen. Wegen des Blockierzaubers? Eher hatte sie gedacht, sie besäße eine außergewöhnliche Art von Hexenmagie. Meistens war Hexen oder Magier eine besondere Gabe zu eigen, die im Laufe des Lebens stärker wurde und andere Fähigkeiten verdrängte. Noir b e herrschte die Elemente, wie es nur wenige Zauberer vermochten. Jamie erging es ähnlich wie Jenna, er konnte nicht besonders gut zaubern – was auch daran lag, dass Ceros es ihm verboten hatte –, dafür konnte er die Stimmen von Toten hören.
    Jenna war miserabel im Anwenden von Zaubersprüchen, allerdings kannte sie sich bestens mit Kräutern aus und hatte immer gedacht, ihre Heilmagie wäre ihre besondere Hexengabe.
    »Okay, dann macht sich deine Sklavin mal an die Arbeit«, sagte sie und griff an Kyrs Stiefel, doch sie erntete einen seltsamen Blick. Aus dem Mann wurde sie ohnehin nicht schlau. Erst war er ein Eisklotz, danach liebte er sie mit der Leidenschaft eines Wolfes und einen Tag später hatte er das alles wieder vergessen.
    Wie

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