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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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belog.
    »Vielleicht spürt der Elfenanteil in mir, dass du mir nie schaden würdest.«
    Unwirsch machte er sich von ihr los und drehte ihr den Rücken zu. Er musste das jetzt irgendwie beenden und Myra holen. Kyrian hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte, ohne Jenna auszuliefern. Er könnte sagen, Isla wäre tot und sie hatte keine weiteren Kinder. Lothaire würde es nie erfahren. Nein, der König würde die Wahrheit aus ihm herausfoltern. Er hatte Geräte … Kyrian erschauderte. Er musste sofort zurück nach Rudston. Die Lichtelfe hatte Antworten. Vielleicht wusste er dann, was er zu tun hatte.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte er hastig und war verschwunden, b e vor sie protestieren konnte.
    Natürlich translozierte er sich nicht in die Nähe des Autos, so n dern einige hundert Meter abseits auf ein Hausdach. Er legte sich auf den Bauch und starrte hinüber zur Kirche, vor der seine Viper stand. Die Türen und der Kofferraum waren geöffnet, vier Personen schl i chen um das Fahrzeug, eine wühlte in ihren Taschen und weitere erschienen auf dem Friedhof. Wie aus dem Nichts. Er zwinkerte, denn ein Sonnenstrahl spitzte durch die Wolkendecke und traf das Metallhütchen, das auf die Spitze des Steins gesetzt worden war, um den riesigen Monolith vor Witterungseinflüssen zu schützen. Seine Finger krallten sich ins Dach, als ihm bewusst wurde, was er da sah: Diese Touristenattraktion war ein geheimer Durchgang nach Gwandoria, das Reich der Lichtelfen. Nacheinander materialisierten sie sich, als sie rückwärts hinter der Steinsäule hervortraten und pei n lich genau auf eine bestimmte Schrittfolge achteten. Angezogen w a ren sie wie gewöhnliche Menschen, doch ihr helles Haar schimmerte, selbst wenn die Sonne nicht schien, als wären silberfarbene Fäden hinei n gewoben. Gebannt beobachtete er, wie die Elfen das Auto unte r suchten. Einer von ihnen telefonierte. Sie hatten also in dieser Welt Kontakte.
    Die vermeintliche Bäuerin kontrollierte etwas Abseits die Gegend. Kyrian fühlte die Kraft des gelben Steines. Daher war die Alte an diesem Ort, um die Passage zu bewachen. Wenn er Lothaire so eine wertvolle Neuigkeit überbrachte, wäre die bestimmt mehr wert als alle Informationen, die er bis jetzt zusammengetragen hatte. Der König würde vielleicht auch Isla vergessen.
    Sollte er sich augenblicklich ins Dunkle Land begeben? Er könnte sich direkt vor die Königsfestung translozieren. Dennoch zögerte er. Was würde aus Jenna werden? Wenn Lothaire die Lichtelfen hinte r rücks überfiel – und das würde er –, hätten die Magier keine Ve r bündeten mehr im Kampf gegen die Dunkelelfen. Zumindest hatte Kyrian munkeln gehört, dass es zwischen ihnen ein Bündnis geben sollte. Hexen und Zauberer würden als Nächstes dran glauben. Jenna könnte sterben …
    Fuck, er wusste nicht, was er tun sollte. Seine Gedanken gingen sogar so weit, dass er sich ausmalte, Jenna als seine Sklavin zu ne h men, sollte Lothaire ihn aus seinem Dienst entlassen. Wenn er sich auf die dunkle Seite schlug, der er ohnehin zur Hälfte angehörte, würde Jenna überleben.
    Was hatte er nur für Gedanken? Jenna würde es nicht gefallen, se i ne Sklavin zu werden. Obwohl – wenn er daran dachte, wie sie sich ihm hingegeben hatte … Nein, das war etwas anderes. Sie würde ihn verachten, ihn verabscheuen, wenn die Dunkelelfen seinetwegen die Menschheit versklavten.
    Niemals hatte er sich verzweifelter gefühlt. Außerdem wurmte es ihn, nicht an sein Auto heranzukommen. Nein, es war Noirs Auto. Sie hatte ihm all die schönen Dinge ermöglicht, ihm eine Aufgabe gegeben, ein Heim geschenkt. Vincent und sie hatten ihn in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Und wie hatte er es ihnen gedankt? Indem er sie ausspioniert, sich Adressen von Hexen und Zauberern beschafft hatte, die wichtige Posten im Magierrat innehatten und den Dunkelelfen gefährlich werden konnten. Er fühlte sich beschissen. Er fühlte Reue. Zum ersten Mal in seinem Leben. Alles stand plöt z lich kopf.
    Wo war nur die Bäuerin hin? Er konnte sie nicht mehr sehen. W a gemutig translozierte er sich auf die Kirche, und noch während er seinen Körper materialisierte, wurde er mit voller Wucht zurückg e schleudert. Seine Finger suchten auf dem Dach Halt, sodass er zwar zum Liegen kam, aber ein Ziegel herunterpo lterte. Augenblicklich standen D utzende Lichtelfen um ihn herum und Schmerz explodie r te in seinem Kopf. Alle hielten sie gelbe Steine auf ihn gerichtet. Er spürte, wie

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