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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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sie ihn regelrecht aussaugten, ihm die Energie raubten, sich zu translozieren. Mit letzter Kraft schaffte er es zurück ins Co t tage, wo er in das Bett fiel, in dem er die Nacht mit Jenna verbracht hatte.
    Schwer atmend blieb er liegen und starrte die Decke an, die sich drehte, als würde er Karussell fahren. Er konnte sich kaum bewegen, jeder Muskel schmerzte. Fuck, das war knapp.
    Ob Lothaire von den magischen Steinen wusste? Wie viele von diesen Kristallen gab es? Genug, um gegen das gesamte Volk der Dunkelelfen anzutreten? Wenn die Krieger geschwächt wären, hätten sie keine Chance. Nun hatte er weitere wertvolle Informationen für seinen König. Das musste doch ausreichen, um Myra freizukaufen.
    Er war so erschöpft, dass er auf der Stelle hätte einschlafen kö n nen, aber er wusste, er musste von hier fliehen. Wie gut arbeiteten Magier und Lichtelfen zusammen? Sein träges Gehirn versuchte zu kombinieren. Kam Jennas Vater deshalb so oft hierher, weil er eine Art Mittelsmann war? Hatten die Magier die Steine entwickelt? Sie setzten magische Kristalle für Schutzzwecke ein. Ob es tatsächlich ein Bündnis zwischen Magiern und Elfen gab? Gegen zwei so mäc h tige Verbündete einen Krieg zu führen, wäre sogar für Lothaires starkes Heer aussichtslos. Wenn diese zwei Völker ihre Kräfte ve r einten … wäre auch er keine Sekunde mehr sicher.
    Sollte Noir schon erfahren haben, wer er war, würde sie keine S e kunde zögern und Jenna holen. Zum Glück lagen ihre Handys im Auto, also konnte Noir sie hier nicht orten. Er konnte sich noch ein wenig ausruhen … Kyrian schloss die bleischweren Lider und hörte Jenna im Nebenraum sprechen.
    Ihre Handtasche! Jenna hätte sie gebraucht, weil sich darin ihr Smartphone befand. Aber hier im Haus gab es einen Festnetza n schluss. Fuck, Jenna telefonierte!
     
    *

 
    *
     
    »N oir, bitte reg dich nicht auf!«, rief Jenna ins Telefon. Sie machte sich Sorgen um ihre Freundin, die regelrecht hysterisch klang. »Er ist nicht gefährlich, im Gegenteil, er hat mich gerettet.« Jenna hatte e i gentlich nur kurz anrufen wollen, um sich nach Noirs Befinden zu erkunden, da war sie schon so aufgelöst gewesen. Ben hatte seinen Mund nicht halten können und war mit den DNA-Ergebnissen zu ihr gegangen.
    »Ich komme dich jetzt holen«, sagte Noir.
    Im Hintergrund hörte Jenna aufgeregte Stimmen. Na toll, der ga n ze Klan war wohl schon informiert und dank Ben mit Sicherheit auch ihr Vater.
    Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, legte sie hastig auf und wirbelte herum. »Du bist zurück!« Kyrian sah furchtbar aus. Unter seinen Augen, die blutunterlaufen waren, lagen dunkle Schatten, se i ne Wangen wirkten eingefallen. »Was ist passiert?«
    »Du hast Noir angerufen«, flüsterte er und schwankte.
    Jenna dirigierte ihn auf die Couch und setzte sich neben ihn. »N a türlich hab ich das, ich mache mir Sorgen. Sie ist meine Patientin.«
    Mit geschlossenen Augen lehnte er den Kopf zurück.
    »Kyr, was hast du?«
    »Du hast meine DNA untersuchen lassen«, erwiderte er mit ma t ter Stimme.
    Jenna legte ihm eine Hand auf die Wange, doch er drehte das G e sicht weg. Diese Reaktion war wie ein Schlag in den Magen. »Ich musste wissen, ob ich dir vertrauen kann.« Sie schluckte ihre Tränen hinunter und befühlte sein Gesicht. Es war eiskalt und schweißnass. »Aber ich vermutete es schon ohne den Test und habe dir vertraut, obwohl … du mir etwas Bedeutsames verschwiegen hast.« Hastig zog sie eine karierte Decke von der Lehne und breitete sie über K y rian aus. Sie hatte mit ihm geschlafen – mehr Vertrauen ging wohl nicht. Aber schön zu wissen, dass Gefühle in ihm steckten, die ihn menschlich machten, auch wenn er zu keinem Teil ein Mensch war. Das stimmte nicht ganz, eigentlich stammten sie alle von derselben Rasse ab, Magier, Gargoyles, Elfen … die sich vor Jahrtausenden aufgespalten hatte. Kurz überlegte sie, ob sie ihn darauf ansprechen sollte, ob er ein Sklave der Dunkelelfen war, wie sie in ihren Trä u men gesehen hatte, aber das verschob sie lieber. Er sah aus wie eine Leiche.
    »War das die Elfe?«, fragte sie zögerlich und tastete seinen Körper ab, ob auch nichts gebrochen war. »Hat sie dich angegriffen?«
    Plötzlich riss er die Augen auf, warf sich auf Jenna und löste sich mit ihr auf. Für einen Wimpernschlag hatte sie das blaue Leuchten an der Wand gesehen. Ein Dämonenportal! Noir schickte Jamie oder Nicolas, um sie zu holen. Kyrian wollte das verhindern.

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