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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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wenigstens noch Nicolas zum Freund hatte, schloss er die Augen, als er ihn auf die Stirn küsste. Dann verschwand sein Liebster durch die Balkontür und er blieb mit Ash und dem Monster zurück.

Kapitel 2 0 – Abwärts
     
     
     
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    e tiefer sie die alten Gewölbe hinabschritten, desto mehr zitte r te Dante. Er konnte es nicht abstellen. Sein Vater hielt Myra am Arm gepackt und zog sie neben sich die Treppen nach unten. Nur seine Laterne erhellte den Gang gespen s tisch.
    Dante ging hinter ihnen. Ständig drehte sich Myra mit angsterfül l tem Blick zu ihm um, doch er bedeutete ihr, Ruhe zu bewahren. D a bei wanderte seine Hand zum Schwert an seiner Hüfte. Mit einem schnellen Hieb könnte er Vater das Leben nehmen. Er spielte unu n terbrochen mit diesem Gedanken. Auch wenn sie nie ein enges Ve r hältnis gehabt hatten, vermochte er nicht, ihn hinterrücks zu erst e chen. Immerhin war das sein Erzeuger.
    Er musste jedes Wort abwägen, jeden Schritt genau überlegen, doch seine Gedanken kreisten ständig um dieses ominöse Labor. Er hatte gedacht, Vater hätte die Experimente vor Jahren eingestellt, nachdem Taimul von dem Gargoyleweibchen getötet und es mit den Kindern geflohen war. Wollte sich Vater jetzt an Myra dafür rächen?
    Plötzlich machte sie sich los und warf sich in Dantes Arme. »Bitte, lass das nicht zu!« Ihre Augen schwammen in Tränen und sie zitterte noch mehr als er.
    Dante wollte ihr so viel sagen, um sie zu beruhigen, doch dann würde sein Vater sofort wissen, was hier gespielt wurde. Vater b e merkte ohnehin, dass ihm Myra viel bedeutete, daher durfte er ihm nicht das Gefühl geben, sie wirklich zu lieben. Also sagte er: »Ist gut, Sklavin, dir wird es an nichts fehlen.«
    »Aber … Dante!«
    Sein Vater riss Myra an sich und schubste sie hart gegen die Wand, worauf sie mehrere Stufen nach unten flog. »Wie sprichst du mit meinem Sohn?«
    »Vater!« Dante eilte Myra hinterher, obwohl seine Beine weich wie Wachs waren. Mit dem Angriff hatte er nicht gerechnet. »Seid Ihr von Sinnen?« Bei den Höhlentrollen! Hoffentlich war ihr oder dem Baby nichts passiert. Dante kniete sich neben Myra und streichelte ihr Gesicht. »Hast du dir …« Er konnte kaum sprechen. Wut und Angst lähmten seine Zunge. Wimmernd hielt sie sich die Schulter, mit der sie gegen die Wand geprallt war. Auf ihrer Stirn war Haut abgeschürft, doch die Wunde blutete nicht. »Hast du Schmerzen? Fehlt dir was?«
    Myra starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Todesangst spiegelte sich in ihren Pupillen. Sie hatten sich verengt und ihre Fänge waren verlängert.
    Barsch zog sein Vater ihn auf die Beine. »Hat dich deine Hure so verweichlicht?«
    Langsam drehte sich Dante zu ihm um, beherrscht, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. »Denkt nach, mein König. Wenn dem Baby etwas zustößt, könnt Ihr Euer Experiment vergessen!«
    Myra schluchzte auf und krümmte sich auf den Stufen zusammen. »Dante …«, wisperte sie, doch er versuchte, sie zu ignorieren, o b wohl sein Herz bei ihrem Anblick blutete.
    Sein Vater klopfte ihm auf die Schulter. »Für einen Moment dachte ich …« Er schüttelte den Kopf und sagte streng: »Nimm deine Hure, Sohn, und folge mir.«
    Vorsichtig hob er Myra auf die Arme. Sie stöhnte und drückte die Hände auf ihren Bauch.
    »Geht es dem Baby gut?«, fragte er leise. Mehr konnte er nicht s a gen, denn Vater hatte immer noch ein sehr gutes Gehör.
    »Ich hoffe, es stirbt!«, spie sie ihm entgegen und fauchte ihn an.
    Sein wilder Kobold … Wenn sie noch in der Lage war, zu schim p fen, ging es ihr hoffentlich nicht allzu schlecht. Er wünschte, sie be i de und das Kind kämen heil aus dieser Misere heraus. Wozu war er ein Feldherr? Er musste das nur als Krieg sehen und strategisch vo r gehen, auch wenn er Myra vorerst in dem Glauben lassen musste, dass er auf der Seite des Königs stand.

Kapitel 2 1 – Das Verhör
     
     
     
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    ennas Herz raste, als sie mit Nicolas den kahlen Verhö r raum betrat, in dem nur ein großer Tisch mit Computern, ein Wasserspender und zahlreiche Stühle standen. Das G e bäude sowie der Raum unterschieden sich kaum von den Einric h tungen, wie sie andere Behörden benutzten. Tatsächlich handelte es sich bei diesem Bau um eine ehemalige Kaserne, die nun der Magie r rat verwaltete. Das Zimmer war fensterlos, bis auf eine riesige Milc h glasscheibe, durch die sie nicht hindurchsehen konnte.
    »Jenna!« Ihr Vater kam auf sie zugeeilt, in ein graues mantelartiges Gewand

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