Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)
damit sie keine Dummheit begehen konnte.
Ihr Atem stockte, denn Räuber befand sich in dem Raum. Er musste hineingelaufen sein, als sie die Tür geöffnet hatte. Der Hund lag zu Kyrians Füßen und stupste die Schnauze gegen sein Bein.
Hinter ihr redeten plötzlich alle durcheinander.
Vincent knurrte. »Noir wird mich umbringen, wenn ihm was pa s siert.«
»Wir können die Tür nicht noch mal öffnen«, sagte Jenna. »Nicht, wenn ihr erneut die Steine aktiviert. Tot nutzt er euch nichts. Kyr wird Räuber nichts tun.« Sie betätigte die Sprechanlage, damit er sie hörte, und fragte: »Was wolltest du mir sagen?«
Es kostete ihn sichtlich Mühe, ein Wort hervorzubringen. »Es … tut mir … leid, dass ich dich belogen habe. Aber …« Seufzend ließ er den Kopf sinken, seine Muskeln erschlafften.
»Kyrian?« Was hatte er ihr nur mitteilen wollen?
»Nicolas«, sagte Vincent, »was hast du gesehen?«
Jenna blickte über ihre Schulter zu Magnus und den Goyles, die sich um Nick versammelt hatten.
»Nicht viel, ich hatte zu wenig Zeit«, meinte er mit einem Seite n blick auf Jenna. »Aber das, was ich gesehen habe, wird euch nicht gefallen.«
Ihr Herz sank. Nicolas konnte sämtliche Geheimnisse an den Tag legen, denn er beherrschte es, mit seinem Geist tief in das Bewuss t sein eines anderen einzudringen.
»Spann uns nicht länger auf die Folter!«, rief Dad.
»Als Magnus ihn aufspürte …«, begann Nick und Jenna starrte zu dem braunhaarigen Magier, dem Noir sehr viel verdankte, »… kon n te Kyrian sein Glück kaum begreifen, denn somit saß er direkt an der Quelle. Er ist ein Spion der Dunkelelfen und sammelt in ihrem Au f trag Adressen von mächtigen oder berühmten Magiern, um sie se i nem König auszuliefern, und so unsere Art zu schwächen.«
Ein Raunen ging durch die Menge und Vincent fluchte.
Jenna hingegen glaubte, zu ersticken. Langsam schüttelte sie den Kopf. »Du musst dich irren«, wisperte sie.
Nicolas fuhr sich durch die langen Zöpfe. »Er hatte auch den Au f trag, dich aufzuspüren, beziehungsweise alle, die etwas mit Isla und ihrem Verschwinden zu tun haben. Wer oder was auch immer Isla ist.«
»Nein«, hauchte sie. Ihre Knie gaben nach und sie fand sich in Dominics starken Armen wieder. Schützend legte er eine Schwinge um sie.
»Isla war meine Mutter. Sie hieß nicht Ida.« Jenna warf einen dun k len Blick auf ihren Vater, bevor sie sich an Nicolas wandte. »Bist du dir sicher?«
»Es stimmt«, sagte Kyrian, und alle schauten zu ihm.
»Dann hast du auch Noirs Büro durchwühlt?« Vincents Fänge ha t ten sich ebenfalls verlängert und anstatt seiner Fingernägel bohrten sich Klauen in den Holztisch, auf dem die Computer standen.
»Nein«, erwiderte Kyr matt. »Damit habe ich nichts zu tun, auch wenn ich mal daran gedacht habe.«
Vincent fauchte wie ein wildes Tier. Der Gargoyle schien kurz d a vor, hervorzubrechen. »William, gib diesem Verräter noch eine Strahlendosis!«
»Das war Jamie«, warf Nick schnell ein.
Vincent wirbelte herum. »Jamie?«
Nicolas nickte. »Erkläre ich dir später.«
»Und wieso will Kyrian Jennas Mutter?«
Bevor Vincent eine Antwort darauf bekam und auch Jenna etwas erwidern konnte, trat Magnus an die Scheibe. »Nenne uns die N a men der Hexen und Magier, die du verraten hast. Wenn du koop e rierst, wird deine Strafe milder ausfallen.« Magnus musterte ihn unter hochgezogenen Brauen.
»Ts.« Kyr schnaubte und zerrte an den Ketten. »Lieber sterbe ich einen schnellen Tod durch eure Hände, denn wenn mein König e r fährt, dass ich …« Er krümmte sich erneut zusammen und murme l te: »Scheiße.«
»Bitte, Kyrian.« Jenna musste endlich wissen, woran sie bei ihm war. Sie drehte sich zu ihrem Vater um und bat ihn, die Verspieg e lung auf Kyrians Seite des Glases zu entfernen. Sie wollte, dass er sie sehen konnte.
Dad tat ihr den Gefallen. Anschließend wandte sie sich wieder an Kyr. »Erzähl ihnen alles. Mir zuliebe.« Sie würde sterben, wenn er nicht mehr da war.
Sein Blick bohrte sich durch die Scheibe in ihren. Seine Augen ha t ten ein dunkles Blau angenommen und schienen zu sagen: Danach wirst du mich hassen.
Kapitel 2 2 - Myras größter Albtraum
M
yra klammerte sich an Dante. Er trug sie direkt in die Hölle und tat nichts dagegen. Nichts! Wie ein dre s siertes Tier folgte er seinem Vater. Die Stufen schi e nen kein Ende zu nehmen und es roch umso muffiger, je tiefer sie unter die Burg schritten.
Als der König
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