Dunkle Verführung: Erotische Vampirstorys (German Edition)
löst sich von ihr, damit sie sie richtig ansehen kann. »Magdalena Wright. Gibt es sie wirklich?«
Ihre Mutter schluckt. »Ja. Jedenfalls gab es eine Frau. Sie hat ihm etwas bedeutet, und so haben wir ihn schließlich geschnappt. Aber ich habe keine Ahnung, wer sie war.«
»Habt ihr sie umgebracht?«
»Sie ist gestorben.«
»Hat man ihre Seele in ein Prisma gesperrt?«
»Was? Nein. So etwas machen wir hier nicht. Mit solchem Zeug spielen wir nicht herum. Cobalt wurde mit Vampirgeld gegründet. Mit Hexerei haben wir nichts zu tun. Siehst du nicht, was er tut? Das ist seine Rache. Wir wissen, dass er sich an deinem Vater und mir rächen will. Schau doch, was er bereits getan hat.« Ihre Mutter zeigt auf ihren bewusstlosen, aschfahlen Vater. »Und wie könnte er uns besser strafen, als dich uns wegzunehmen? Deine Liebe zu uns zu zerstören. Ach, ich hätte es wissen müssen. Schatz, erinnere dich doch daran, was du über ihn wusstest. Vorher. Er ist der Meister solcher Täuschungen. Denk darüber nach, wie er dir diese Geschichte plausibel gemacht hat. Durch Andeutungen und Geheimnistuerei. Ich wette, er hat es so aussehen lassen, als wärest du von allein auf die Wahrheit gekommen, während er die ganze Zeit jeden Teil des Lügennetzes, das er für dich gesponnen hat, kontrollierte.«
Merle starrt ihrer Mutter ins Gesicht. Ihre Gedanken überschlagen sich. Es könnte wahr sein. Vielleicht hat er wirklich diese ganze Geschichte konstruiert und sie Stück für Stück mit den Informationen gefüttert. Merle setzt sich auf den Stuhl. Sie hat das Gefühl, den Verstand zu verlieren.
Darius’ Worte hallen in ihrem Kopf wider. Du bist zu verwundbar. Sie werden versuchen, dich zu verwirren.
»Ich bringe ihn selbst um.« Als Merle die vertraute, kräftige, dunkle Stimme hört, dreht sie sich um. Ihr Vater.
»Dad!« Merle springt auf. Er sitzt aufrecht im Bett. Ihr Vater sieht immer noch grau und schwach aus, hat aber einen Teil seines alten, eindrucksvollen Charismas zurückgewonnen.
»Erin«, poltert er, »gib mir meine Sachen. Ich gehe und treibe dem Mistkerl selbst einen Pflock ins Herz.«
Ihre Mutter stürzt an sein Bett. »Charles! Nein! Bitte, du bist sehr krank.«
Doch Merles Vater schlägt schon die Klebepads, mit denen die Überwachungsgeräte an seinem Körper befestigt sind, weg wie lästige Insekten.
»Dad«, sagt Merle behutsam, »das kannst du nicht machen. Es geht hierbei um mich.«
»Nein, Merle. Es hat nichts mit dir zu tun. Er benutzt dich nur, weil er weiß, dass uns das am stärksten …« Er erstarrt. Eine Sekunde lang sitzt er steif da, dann sackt er zurück aufs Bett und schlägt wild um sich.
»Herzstillstand«, schreit Merles Mutter, schnappt sich einen Schiebewagen, auf dem eine große Maschine steht, und stößt Merle auf dem Rückweg ans Bett beiseite. Sie drückt Merles Vater zwei große Metallplatten auf die Brust. Merle kann nur entsetzt zusehen.
Nachdem ihre Mutter das Herz ihres Vaters mit einem Schock wieder ins Leben zurückgeholt hat, dreht sie sich zu Merle um. »Ich gehe zurück«, erklärt Merle. »Sofort. Ich bringe Cole um und hole das Gegenmittel.«
Als sie kurz darauf auf die Straße läuft, trägt sie in einer Hand die Tasche ihrer Mutter und in der anderen einen der von Cobalt ausgegebenen hölzernen Pflöcke.
Kristina öffnet das Schlosstor. Merle schiebt sich ohne Umstände an ihr vorbei. »Wo ist er?«
»Ich weiß nicht, ob er Besucher empfängt«, wendet Kristina zaghaft ein. Merle hebt ihren Pflock. Kristina reißt die Augen auf. »Wo – ist – er?«
»In seinem Arbeitszimmer.«
»Danke«, sagt Merle und steigt die Treppe hinauf. Auf halbem Weg nach oben dreht sie sich noch einmal um. »Und wagen Sie es bloß nicht, mir zu folgen.«
»Ja, Ma’am.«
Merle rennt durch Darius’ Arbeitszimmer. Darius steht lächelnd auf und tritt um den Schreibtisch, um sie zu begrüßen. Er scheint ihren Zorn nicht zu bemerken; nicht einmal, als sie sich auf ihn stürzt, ihn gegen das Möbel zurückdrängt und ihm den Pflock aufs Herz drückt.
»Du bist gerannt«, flüstert er. »Du bist abgehetzt und aufgeregt. Ich sehe es an deiner Haut. Du bist so schön.« Er hebt eine Hand und will ihre Wange berühren.
»Fass mich nicht an«, faucht sie.
Darius’ Hand hält knapp über ihrer Haut an. Er sieht auf den Pflock hinunter. »Willst du dieses Ding wirklich benutzen, Magdalena? Ist es das, was du willst? Warum schaffst du dann nicht meine Kleidung aus dem Weg? Lass es
Weitere Kostenlose Bücher