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Dunkle Verlockung (German Edition)

Dunkle Verlockung (German Edition)

Titel: Dunkle Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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nicht die Befriedigung gönnen, mich am Leben verzweifeln zu sehen.« Sie drehte sich in seiner Umarmung um, schlang die Arme um seine Taille und drückte ihre Wange an seine Brust. »Ich wollte nicht schwach wirken.«
    Eine Hand unter dem warm herabfallenden Haar in ihrem Nacken, die andere in ihrem Kreuz, beugte er sich so weit vor, bis seine Lippen beim Sprechen ihr Ohr streiften. »Mit genau derselben Motivation sind schon viele junge Krieger in den Kampf gezogen. Angst, die einen antreibt, ist nichts, dessen man sich schämen muss.« Vielleicht hatte sie ihm gerade einen geheimen Teil von sich offenbart, dachte er, als er die Beine etwas weiter öffnete, um Jessamy noch näher an sich ziehen zu können. Und dann offenbarte er ihr ebenfalls ein Geheimnis: »Ich war ein solcher jungen Krieger.«
    Tanae war stets so unerschrocken und mutig gewesen, und Galen hatte sie nicht beschämen wollen. »Als ich über das viele Blut und das Grauen meiner ersten Schlacht meinen Mageninhalt von mir geben musste, hat meine Mutter mich angewidert angesehen. Ich wusste nicht, wie ich ihr erklären sollte, dass ich bis zu diesem Moment nicht gewusst hatte, was echte Angst ist. Stattdessen lernte ich, härter, besser und stärker zu werden.«
    »Deine Mutter … scheint ein harter Lehrmeister gewesen zu sein.« Eine zögerliche Stellungnahme.
    »Sie ist eine Kriegerin.« Galen brauchte keine weiteren Worte, denn was er gesagt hatte, beschrieb Tanaes Seele genau.
    Nun strich Jessamys Hand zärtlich und vorsichtig über seinen Flügel, und überrascht stellte er fest, dass sie ihn trösten wollte. Es war ein fremdartiges Gefühl. Seit er in dem festen Entschluss, härter zu werden, die Flatterbienchen angefaucht hatte, war er von niemandem mehr in den Arm genommen worden.
    Jessamy würde sein Fauchen wahrscheinlich nicht gut aufnehmen, also musste er das sanfte Streicheln ertragen. »Jessamy?«
    »Hmm?«
    Er griff in ihr Haar und zog ihren Kopf nach hinten. »Ich werde dich jetzt küssen.«
    Während über ihnen das kalte Feuer der Sterne wie eisige Diamanten funkelte, küsste er sie, wie er es von Anfang an gewollt hatte. Er begehrte Einlass, und sie öffnete sich ihm, überließ ihre Zartheit seiner Eroberung. Sie schmeckte nach Geheimnissen, seine Jessamy. Süß und dunkel und voller Tiefen, die zu erkunden ein Mann ein ganzes, unsterbliches Leben aufwenden könnte. Mit seiner freien Hand umfasste er ihr Kinn und brachte sie in genau den richtigen Winkel, um sie zu verschlingen.
    Ein winziges Drängen, eine leise Berührung mit den Zähnen.
    Er horchte auf und ließ ihr einen winzigen Augenblick zum Atmen, bevor er sich wieder über ihren Mund hermachte. Angetrieben von einer köstlichen Sinnlichkeit wie langsam schwelende Kohle, grub sie die Fingernägel in seinen Nacken und ließ ihre Zunge in sinnlicher Neugier über seine gleiten.
    Er stöhnte und drehte seinen Körper ein wenig, sodass seine ausgebreiteten Flügel die Sicht auf die Zufluchtsstätte blockierten, während er die zarte Kurve ihres Pos umfasste und sie anhob, um sie auf dem harten Grat seines Verlangens zu wiegen.
    »Galen.« Atemlos.
    Es ging zu schnell. Aber als sie mit ihren Lippen über seine strich und mit ihrer Zunge von ihm kostete, da hätte es einen stärkeren Mann als Galen gebraucht, um ihr zu widerstehen.
    Am nächsten Morgen war Galen nicht überrascht, Raphael in der Übungshalle anzutreffen. Er hatte sich bis auf eine weite, schwarze Hose entkleidet, die von einem dicken Stoffgürtel mit einem Knoten an der Seite gehalten wurde. Die Hose erinnerte Galen an die Montur, die Lijuans Männer trugen, wenn sie gelegentlich zum Training mit Titus’ Leuten vorbeikamen. Die beiden Erzengel unterhielten in diesem Jahrhundert eine verhältnismäßig herzliche Beziehung.
    Er selbst hatte heute eine Hose aus robustem, braunen Stoff angezogen und dazu seine eingetragenen Lieblingsstiefel, das Schwert trug er wie üblich senkrecht auf dem Rücken. Jetzt legte er Stiefel und Schwert ab. »Wirst du mich hinrichten, wenn ich dich zu Boden ringe?«
    Bei dieser pragmatischen Frage krümmten sich Raphaels Lippen. »Ich bin nicht Uram, Galen. Ich schätze, in dieser Hinsicht bin ich eher wie Titus – meine Männer sollen nicht zu viel Angst vor mir haben, um mir die Wahrheit zu sagen.«
    Soviel hatte Galen vermutet. Deswegen war er hier. »Mann gegen Mann, keine Waffen.«
    »Einverstanden.«
    Eine Spur von Blau flackerte am Rande von Galens Blickfeld, als Illium in

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