Dunkle Verlockung (German Edition)
während er mit einer Hand die zarten, aber ausnehmend empfindlichen Erhebungen ihrer Brüste knetete und streichelte und ihren Hals mit Küssen bedeckte; die andere Hand hatte er in ihren Haaren vergraben, um ihren Hals nach hinten zu biegen.
Ihr Körper fühlte sich kraftlos und auf eine heiße, erotische Art benutzt an. Sie grub die Finger in seine flammend rote Seide, als die letzte intensive Welle der Lust über sie hinwegrollte … und hielt ihn fest, als er erzitterte und sich in heftigen Stößen flüssiger Hitze in sie ergoss. Am Ende rief er ihren Namen, flüsterte ihn wieder und wieder, während er immer weiter in sie stieß, bis er zitternd zur Ruhe kam und sein Gesicht in ihrer Halsbeuge barg.
Mein Mann. Meiner.
Nach dem Herbst kam der Winter mit einem Herzen aus Schnee und Eis. Während die Tage kürzer und dunkler wurden, verbrachte Jessamy ihre Nächte eng umschlungen in Galens Armen, wenn er nicht gerade Wachdienst hatte oder eine nächtliche Trainingseinheit abhielt. Und wenn er das tat, las sie bis in die frühen Morgenstunden. Es war eine Zeit des Entdeckens, des Spielens und der Freude – bis auf das stumme, schleichende Bewusstsein, dass ihr großer Barbar sehr, sehr vorsichtig mit ihr umging, um sie nicht zu zerbrechen.
Anfangs war sie von der Herrlichkeit dessen, was sie miteinander erlebten, zu geblendet gewesen, deshalb hatte sie zunächst nicht verstanden, dass das Liebesspiel nicht nur ein langsamer Tanz war. Doch nun, da das roheste Verlangen gestillt war und sie viele Nächte damit zugebracht hatte, Galens herrlichen Körper zu erkunden, während er zum Vergnügen seiner Geliebten »leiden« musste, spürte sie die straffen Sehnen und die angespannten Muskeln, wenn er sich zurückhalten musste, um die brutale Gewalt seiner Leidenschaft nicht herauszulassen.
Es schmerzte sie, dass er nie ganz loslassen konnte, um die gleiche Intensität der Lust zu erleben, mit der er sie überschüttete, aber sie verspürte keinen Ärger deswegen. Wie könnte sie wegen eines Mannes verstimmt sein, der sie so ansah, wie Galen es tat? Auch wenn er seine Liebe nie in poetischen Worten zum Ausdruck brachte, wusste sie doch mit jeder Faser ihres Körpers, was er für sie empfand. Sie spürte seine Hingabe in jeder Zärtlichkeit, in jedem kleinen Wunder, das er ihr offenbarte … in jedem Geheimnis, das er mit ihr teilte.
»Meine Mutter hat mir geschrieben«, hatte er am Abend zuvor gesagt, als sie nebeneinander im Bett lagen.
Da sie um seine schmerzliche Beziehung zu Tanae wusste, hatte sie nur stumm die Hand auf sein Herz gelegt und zugehört.
»Sie fordert mich auf zurückzukommen. Sie sagt, Titus habe zugestimmt, mir das Kommando über die Hälfte seiner Streitkräfte zu überlassen. Orios würde Waffenmeister bleiben, aber ich soll sein Leutnant werden.«
Auf einen Ellbogen gestützt, hatte Jessamy sich aufgesetzt und die Stirn gerunzelt. »Warum sollte sie dir eine niedrigere Position anbieten, als du sie bei Raphael bekleidest?« Raphaels Armee war zwar noch nicht so eindrucksvoll wie die von Titus, aber es war Galens Aufgabe, sie auszubilden und zu führen. Selbst Dmitri, Raphaels zweiter Mann, verneigte sich vor Galens Erfahrung im Umgang mit den Soldaten.
In Galens Lächeln lag eine Trostlosigkeit, die Jessamy noch nie zuvor an ihrem Krieger gesehen hatte. »Weil sie weiß, dass ich immer danach gestrebt habe, ihr zu gefallen. Als Kind dachte ich, wenn ich nur gut und stark genug wäre, könnte ich mir ihre Liebe verdienen.«
Im Verlauf der Jahreszeiten und mit jedem kleinen Stück Wahrheit, das Galen über seine lieblose Kindheit preisgab, hatte sich in Jessamy eine schwelende Wut auf Tanae aufgebaut, die nun hell aufloderte. »Du hast es nicht nötig, irgendjemandem zu gefallen, Galen. Du bist großartig, und wenn sie das nicht sieht, ist sie dumm.«
Ein Licht erwachte in dem grünen Meer seiner Augen und ließ es durchscheinend schimmern. »Großartig?«
Tief berührt von seiner Verwundbarkeit, die er niemandem sonst zeigte, flüsterte sie ihre Antwort in einem Kuss: »Absolut.«
Jetzt stand sie auf ihrem liebsten Aussichtspunkt auf dem Dach des Turmes und dachte darüber nach, wie viel ihr dieses kurze Gespräch über ihren Barbaren verraten hatte. Nach außen hin mochte er schroff und unwirsch wirken, aber auf Galens Herzen gab es eine schreckliche Wunde. Diese Wunde war der Grund, aus dem er sie mit solch außerordentlicher Vorsicht behandelte – als wollte er jetzt, da er sie
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