Dunkle Verlockung (German Edition)
Aufruhr versetzte. »Ich musste es erst von Dmitri erfahren.«
Galens eigene Wut glühte. »Mir war nicht bewusst, dass meine Anwesenheit erforderlich war.« Oder auch nur bemerkt worden wäre.
Jessamy hatte nie intimen Kontakt mit Männern gehabt. Die letzten beiden Jahreszeiten waren eine Offenbarung gewesen. Man hatte mit ihr geflirtet, sie umworben und sogar geküsst. Nichts davon war von diesem Felsblock von einem Mann ausgegangen, der sie in den Wahnsinn trieb und das Recht zu haben glaubte, sie anzuschreien. »Wenn sich irgendjemand zu beschweren hat, dass er nicht beachtet wird«, sagte sie, »dann bin ich das.«
»Lass mich nur einen Augenblick mit Trace allein«, sagte Galen. Seine hitzigen Worte hatten nichts Ruhiges oder Beherrschtes an sich. »Ich werde ihn mit meinem Schwert in den Boden spießen und ihm die dürren Glieder ausreißen.«
»Sehr romantisch.« Sie widerstand dem Drang, nach ihm zu treten. »Ich bin so wütend auf dich.« Weil er die Leidenschaft in ihr geweckt hatte, nur um sie dann verhungern zu lassen; weil er ihr den Himmel gezeigt hatte, nur um ihr dann an ebendiesem Himmel aus dem Weg zu gehen. Weil er so stur und so männlich war! »Du hast hier nichts verloren. Geh.«
Das Rascheln von Flügeln, sein großer Körper plötzlich ganz nah. »Du bist wütend auf mich?«
Sie nahm deutlich seine Körperwärme wahr, die drohte, ihre Wut zu flüssigem Verlangen schmelzen zu lassen. Aber sie brachte die Kraft auf, unbeirrt stehen zu bleiben. »Sehr.«
»Gut.«
Ihr Mund klappte auf … und er küsste sie, nutzte die Gelegenheit, um mit seiner Zunge über ihre zu streichen, und forderte ohne jegliche Vorbereitung einen groben, feuchten Kuss mit offenem Mund. Da ihre Knie nachzugeben drohten, packte sie seine kräftigen Oberarme, um aufrecht stehen zu bleiben. Aus Galens Brust drang bei dieser Berührung ein leises, tiefes Geräusch. Er schlang den Arm um ihre Taille und zog sie fest an sich, während er ihren Mund eroberte. Es war keine zärtliche Liebkosung, nicht die behutsame Berührung eines Liebhabers. Es war ein archaischer Anschlag auf ihre Sinne, ein rohes Begehren, das sich nur durch ihre völlige Unterwerfung befriedigen ließ.
Plötzlich hielt er inne, absolut reglos.
Und dann wurde sie an ihn gedrückt und hochgehoben, bis ihr Mund mit seinem auf gleicher Höhe war und er sie verschlang, als wäre sie eine erlesene Delikatesse und er hätte sein ganzes Leben lang darauf gewartet, sie zu probieren. Eine Frau hätte ein Herz aus Stein haben müssen, um davon unberührt zu bleiben, und wenn es um Galen ging, war an Jessamy überhaupt nichts aus Stein. Sie saugte an seiner Zunge, leckte über seine Lippen und biss verspielt hinein, woraufhin sich seine Brust gegen ihren Busen presste. Durch die Berührung richteten sich ihre Brustwarzen zu festen, harten Spitzen auf.
Den Arm fest um ihre Taille geschlungen, legte Galen seine andere Hand besitzergreifend auf ihre Hüfte, um von dort aus weiter nach unten zu wandern und sie zu streicheln. Sein Griff war fest und absolut vereinnahmend. Keuchend löste sie sich aus dem Kuss und starrte in seine Augen, die ein tiefes, rauchiges Smaragdgrün angenommen hatten. Seine Lippen hatten von ihren wilden Küssen Spuren davongetragen, seine Haut war vor Hitze gerötet. Und seine Hand …
»Galen!«
Er rieb die Nase an ihrem Hals und fuhr fort, ihre Konturen mit unerhörter Gründlichkeit nachzufahren und zu liebkosen. »Lass uns fliegen.«
»Ja.« Sie wollte mit ihrem Barbaren allein sein.
Frisch strich die Luft über Jessamys Haut, und die Nacht war lautlos. Doch sie beging nicht den Fehler, zu glauben, dass sie die einzigen Wesen hier draußen wären, nicht ehe Galen und sie den Turm weit hinter sich gelassen hatten. Sie flogen auf ein entferntes Gebirge zu, auf dem alles wie gedämpft wirkte. Er landete auf einer kleinen, grasbewachsenen Lichtung, umgeben von riesigen, majestätischen Bäumen, und ließ sie in erotischer Absicht an seinem Körper hinuntergleiten. Ihr Kleid wehte umher und verfing sich zwischen seinen Beinen, als sie dem Verlangen ihres Körpers nachgab, sich fester an ihm zu reiben.
Sie wollte sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht streichen, doch das tat Galen bereits; rau strich seine Haut über ihre. Sie drehte das Gesicht zur Seite und drückte die Lippen auf seine Handfläche. »Wenn du noch einmal einfach so verschwindest, werde ich dich mit deinem eigenen Bein verprügeln.«
»Du bist eine Furcht
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