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Dunkle Wasser in Florenz - Roman: Dunkle Wasser in Florenz

Dunkle Wasser in Florenz - Roman: Dunkle Wasser in Florenz

Titel: Dunkle Wasser in Florenz - Roman: Dunkle Wasser in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Vichi
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ein. Hier konnte er wieder schneller fahren.
    Der Alfa fuhr am Bogen von Santa Rosa vorbei, und nach etwa zweihundert Metern parkte er rechts unter den Bäumen. Casini wurde langsamer, und als er sah, dass der junge Mann die Straße überqueren wollte, hielt er an, um ihn vorüberzulassen, ohne auf das wütende Hupkonzert hinter sich zu achten. Beim Anfahren blickte er in den Rückspiegel und sah, wie der junge Mann in der Via della Fonderia, einer Sackgasse, verschwand. Hundert Meter weiter hielt Casini am Straßenrand an und versteckte den Fiat 1100 hinter einem anderen Wagen. Er meldete sich im Präsidium und gab dem wachhabenden Beamten das Kennzeichen durch, nur der Vollständigkeit halber. Damit er die Sackgasse besser im Blick hatte, setzte Casini sich schräg auf den Beifahrersitz. Er hatte die Seitenfenster geöffnet und blies den Zigarettenrauch nach draußen. Er konnte nicht wissen, wie lange er warten musste, und die Sekunden verstrichen mit quälender Langsamkeit. Warten … immer nur warten …
    Signorini tauchte wenige Minuten später wieder auf, stieg in seinen Wagen und rutschte beim Anfahren über den schlammigen Asphalt. Kokain, dachte der Kommissar. Er tauchte ab, damit der junge Mann ihn nicht bemerkte, ließ ihn vorüberfahren und schob sich dann schnell hinter das Steuer, um ihn nicht zu verlieren. Der rote Alfa hob sich wie ein leuchtender Fleck von den gedeckten Farben der Umgebung ab, und so war es leicht, ihm zu folgen. Casini hielt sich immer etwa dreißig Meter hinter ihm. Der Alfa überquerte den Ponte della Vittoria, fuhr über den Alleenring weiter und wandte sich auf der Piazza della Libertà Richtung Via Bolognese. Casini hielt am Straßenrand und setzte sich mit Tapinassi in Verbindung.
    »Signorini fährt nach Hause … Gibt es bei euch etwas Neues?«
    »Nein, nichts, Commissario.«
    »Dann esse ich jetzt etwas.«
    »Ach, Sie Glücklicher«, sagte Tapinassi.
    Der Kommissar ging direkt zu Totò in die Küche. Er schaffte es, sich zurückzuhalten, und eine halbe Stunde später saß er schon wieder mit einer Zigarette zwischen den Lippen im Büro. Auf seinem Schreibtisch fand er die Informationen über den Eigentümer des Alfa Romeo, die mit den Angaben zu der Adresse in der Via Bolognese übereinstimmten.
    Daraufhin rief der Kommissar im Funkraum an und beorderte alle Zivilfahrzeuge zurück ins Präsidium. Nur Signorini ließ er noch überwachen. Im Moment konnten die Polizeibeamten besser anderswo Hilfe leisten.
    Jetzt hatte er sein Opfer, den traurigen jungen Mann. Casini wusste, dass er vielleicht ein wenig unorthodoxe Methoden anwenden musste, aber ihm blieb keine Wahl. Er musste mit äußerster Vorsicht vorgehen, konnte sich keinen falschen Schritt erlauben und hoffte auch auf ein wenig Glück.
    Als Erstes wollte er sich vergewissern, ob Signorini wirklich in die Via della Fonderia ging, um Drogen zu kaufen, damit er etwas gegen ihn in der Hand hatte. Dabei konnte ihm wie immer nur einer helfen: Botta.
    Casini machte sich rasch in die Via del Campuccio auf und fand ihn völlig schlammverkrustet mit einem Eimer in der Hand vor seinem Haus.
    »Commissario, heute Nacht habe ich geträumt, dass ich versucht habe, das Meer mit einem Löffel auszuschöpfen … Was soll das bloß bedeuten?«
    »Ich brauche dich, Ennio«, drängte Casini kurz angebunden.
    »Wieder ein Schloss?«, fragte Botta und wischte sich die Hände an einem Lappen ab.
    »Nein, etwas anderes. Kannst du jemandem unbemerkt die Brieftasche abnehmen?«
    »Wollen Sie mich beleidigen, Commissario?«
    »Ach, so etwas machst du also nicht?«
    »Das konnte ich schon, als ich zehn war. In aller Bescheidenheit, ich habe auch Unterricht darin gegeben.«
    »Im Ernst?«
    »Habe ich jemals gelogen, Commissario? Ich kann jemandem ein Portemonnaie abnehmen und es ihm wieder in die Tasche stecken, wann und wie es mir passt.«
    »Machst du das öfter?«
    »Das habe ich nicht mehr nötig.« Botta lachte.
    »Du bist doch nicht etwa aus der Übung?«, fragte der Kommissar besorgt. Als Ennio daraufhin empört abwinkte, verlor er das Gleichgewicht und klammerte sich an Casini fest.
    »Entschuldigen Sie, Commissario … Dieser ekelhafte ver fluchte Schlamm …«
    »Ich hab schon geglaubt, gleich liegst du im Dreck.«
    »Oje, ich habe Ihren Mantel ganz schmutzig gemacht«, sagte Botta. Er holte ein Taschentuch heraus und versuchte, den Mantel so gut es ging zu säubern.
    »Ach, lass doch.«
    »Sie warten besser, bis der Schlamm getrocknet

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