Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)
wiederum sehr. Ich habe mir in meiner Freizeit eine kleine Sportjacht gebaut, die
Helena
. Als mich der Zufall hierher nach Vattenfå verschlug, wollte ich es einfach versuchen.”
“Offenbar mit Erfolg.”
“Es lief nicht von Anfang an so gut. Ich musste mir in der Branche zuerst einen Namen machen, aber inzwischen ist mein Auftragsbuch regelmäßig voll. Ich kann mich also nicht beklagen.” Mit einem Kopfnicken deutete er zu der schmalen Treppe, über die man unter Deck gelangte. “Wollen wir jetzt zum wirklich spektakulären Teil übergehen?”
“Noch spektakulärer? Das ist ja kaum vorstellbar.”
Magnus lächelte wissend. “Lass dich überraschen.” Er ging vor, öffnete die Tür und ließ Jenny den Vortritt.
“Das ist ja …” Der Anblick raubte ihr schier den Atem. “Der zukünftige Eigner scheint in der Tat recht vermögend zu sein”, sagte sie und ließ die Finger über das kühle Edelholz streichen, mit dem fast der gesamte Innenraum des Unterdecks ausgekleidet war. “Man glaubt kaum, dass man sich noch immer an Bord einer Segeljacht befindet.”
“Aber nur, weil du im Schwimmdock den Seegang kaum spürst”, scherzte Magnus. Dann schüttelte er den Kopf. “Du hast natürlich recht, so einen Luxus kann sich nicht jeder meiner Auftraggeber leisten. Sämtliche Möbel hier an Bord sind Antiquitäten, die Bilder teure Kunstwerke bekannter Maler. Aber das besondere Highlight hast du ja noch gar nicht gesehen.”
“Es gibt noch eine Steigerung zu dem hier?”
Er bot ihr seinen Arm an und führte sie zu einer Tür ganz am Ende des Salons. Als er sie öffnete, atmete Jenny scharf ein.
Der gesamte Bug der Sjöhäxa wurde von einer riesigen Panoramafensterscheibe eingenommen, vor der ein geradezu obszön großes Bett – fast schon eine Liegewiese – stand. Das wirklich Besondere aber war der Ausblick durch das Fenster, denn es befand sich nur mit knapp einem Drittel oberhalb und mit zwei Dritteln unterhalb der Wasseroberfläche. Gerade als Jenny hinschaute, zog ein ganzer Schwarm winzig kleiner Fische vorüber.
Sie deutete auf das Bett. “Darf ich?”
“Natürlich.” Magnus lächelte übermütig. “Aber bitte die Schuhe ausziehen.”
Als sie sich auf den Rand des Bettes, das zum Schutz vor Verschmutzungen mit einem leinenen Abdecktuch bezogen war, sinken ließ, stieß sie einen überraschten Laut aus. “Das ist ja ein Wasserbett!”
Er schmunzelte. “Überrascht dich das wirklich?”
Vorsichtig streckte Jenny sich über die Länge des gesamten Bettes aus. Dann schaute sie durch das Fenster hinaus in das graublaue Wasser, das hier im Schwimmdock leider etwas trüb und schlammig war. Doch wenn sie die Augen schloss, stellte sie sich vor, das Boot befände sich auf hoher See.
Wie es wohl wäre, hier von Magnus geliebt zu werden?
Allein der Gedanke ließ sengende Hitze durch ihren Unterleib pulsieren. Es erschreckte sie, wie heftig sie auf diesen Mann, den sie erst seit so kurzer Zeit kannte, reagierte. Das durfte nicht sein! Sie musste sich beherrschen und …
Sie zuckte zusammen, als sie eine sanfte Berührung an ihrem Hals verspürte. Langsam öffnete sie die Augen und erblickte Magnus’ Gesicht direkt über sich.
“Was …?” Sie räusperte sich mühsam. “Was tust du da?”
Er lächelte. “Ich versuche dich zu verführen. Das wünsche ich mir schon seit dem Moment, in dem ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Spürst du denn nicht diese unglaublich erotische Spannung zwischen uns?”
“Doch, ich …” Sie setzte sich auf. “Hör zu, ich fühle mich ebenfalls zu dir hingezogen, aber es wäre nicht gut, wenn wir … Wir sollten das einfach nicht tun.”
“Warum nicht?” Er streichelte ihre Wange. “Wovor fürchtest du dich?”
Obwohl sie sich dagegen wehrte, genoss sie seine Berührung und sehnte sich nach mehr. Und als er sie dann küsste, war es mit ihrer Selbstbeherrschung dahin. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss und drängte sich ihm entgegen.
Ihr Herz pochte immer heftiger, vor Erregung bekam sie kaum noch Luft. Magnus bedeckte ihren schlanken Hals mit heißen Küssen, und sie wand sich unter ihm, fühlte sich wie von Sinnen.
So etwas hatte sie noch nie zuvor erlebt. Die Welt um sie herum versank in Bedeutungslosigkeit, und Jenny dachte nicht mehr an die Konsequenzen ihres Handelns. Sie wollte nur noch eines: Magnus ganz spüren.
“Schlaf mit mir”, flüsterte sie heiser. “Ich sehne mich so sehr danach, dass es wehtut.”
Zögernd hielt er
Weitere Kostenlose Bücher