Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
gab.
»Ihr habt kein Recht, uns unsere Prinzessin zu nehmen«, wetterte er in der großen Halle vor allen Highlandern.
»Und ihr habt kein Recht, Zarabeth wie Banditen zu entführen«, konterte Egan ruhig. »Ich will wissen, wer euch dazu angestiftet hat, wie viel er euch bezahlt und wo ich ihren mysteriösen ›Wohltäter‹ finde.«
Ivan reckte das Kinn. »Ich sage gar nichts. Uns geht es um Nvengaria.«
Egan, der immer noch das Schwert seines Vorfahren bei sich trug, richtete dessen Spitze erneut auf Ivans Hals. Es war ganz erstaunlich, wie wirkungsvoll eine edle Klinge sein konnte. »Sollte es dir außerdem auch um deine Haut gehen, so rede.«
Constanz mischte sich ein: »Wir wollten der Prinzessin niemals schaden. Hätte sie getan, was wir gesagt hatten, wäre ihr nichts passiert. Sie gehört nach Nvengaria.«
Olaf, der mit strenger Miene neben Egan stand, erwiderte: »Sie kehrt nicht gegen ihren Willen dorthin zurück. Meine Tochter hat sich für Schottland entschieden, und ich habe nichts dagegen.«
»Aber sie ist Nvengarianerin!«, rief Ivan aufgebracht. »Sie gehört nicht in dieses barbarische, kalte Land mit den rückständigen Highlandern.«
Hamish knurrte leise: »Vorsicht, Junge, wenn du nicht aufpasst, kriegst du es gleich mit einigen rückständigen Highlandern zu tun.«
Egan hob eine Hand. Am liebsten wollte er Ivan und Constanz grün und blau prügeln und sie dann nach Nvengaria zurückschicken. Sollte Damien sie doch demjenigen als Warnung vor die Füße werfen, der sie angeheuert hatte, damit keiner mehr auf die Idee kam, Egan MacDonalds Frau zu bedrohen.
Aber er beherrschte sich, weil er die beiden jungen Männer brauchte, um einen weitaus größeren Fisch zu fangen. Zarabeths künftige Sicherheit war wichtiger als sein Wunsch nach Rache.
Also sprach er wie Captain Egan MacDonald vom zweiundneunzigsten Highlander-Regiment. »Wenn euch euer Leben lieb ist, führt ihr mich zu dem Mann, dem ihr Zarabeth bringen solltet. Keine Widerrede und keine Fluchtversuche – verstanden!?«
Ivan war zwar Nvengarianer und auf seine Art fanatisch, aber er begriff sehr wohl, dass er gegen den Burgherrn und dessen Schwert keine Chance hatte. Von Egans Familie und dessen Freunden, die allesamt größer und stärker als er und sein Bruder waren, ganz zu schweigen.
Während Egan auf seine Antwort wartete, brach Constanz in Tränen aus.
»Wir wollten der Prinzessin doch nur helfen«, schluchzte Constanz. »Ich wusste gleich, dass es nicht richtig war.«
Ivan sah ihn wütend an. »Du bist ein Schwächling!«
»Nein, ich bin der Prinzessin treu ergeben.«
Sein Bruder war also auch gegen ihn, musste Ivan feststellen. Sich allein gegen Egan zu stellen brachte er jedoch nicht fertig, also neigte er schließlich den Kopf. »Ich tue, was Sie befehlen. Verschonen Sie meinen Bruder, er hat nur getan, was ich ihm aufgetragen habe. Hinterher können Sie mir das Leben nehmen. Ich weiß, dass ich es zum Besten für Nvengaria geopfert habe.«
Egan atmete ruhig aus und blickte zu Zarabeth. Das Letzte, was er im Moment gebrauchen konnte, war ein nvengarianischer Märtyrer. »Ist schon gut. Erzähl mir einfach, wer der Mann ist und wo ich ihn finde.«
Er spürte Zarabeths Anspannung und Wut. Sie war stark und tapfer, und obwohl er sie unbedingt beschützen wollte, wusste er doch, dass sie keine Mimose war. Sie hatten einiges zu bereden, doch zunächst einmal musste Egan dieses Theater beenden.
Er beugte sich zu Ivan und sagte gefährlich leise: »Erzähl schon, Junge. Meine Geduld ist langsam am Ende.«
Ivan schluckte: »Sein Name ist Baron Neville.«
Zarabeth stieß einen unterdrückten Schrei aus, so dass Egan erschrocken zu ihr hinsah. Sie war kreidebleich geworden. Ihre blauen Augen funkelten wie Saphire.
»Wer ist und was will Neville?«, wollte Egan wissen. »Gott, wie blöd das klingt!«
»Er ist der Sekretär meines Mannes«, murmelte Zarabeth mit weißen Lippen, »sein treuester Diener und Berater.«
In Egan regte sich abermals die uralte MacDonald-Wut. »Und ist er gefährlich?«
»Extrem!« Nun bekam Zarabeth wieder etwas Farbe: »Wollen wir ihn suchen und ihm zeigen, wie gefährlich ihr Highlander sein könnt?«
Hamish lachte schallend. »Ja, Mädchen, dem verpassen wir die Tracht Prügel seines Lebens. Seid ihr dabei, Jungs?«
»Und ob!«, riefen alle Highlander und hoben ihre Fäuste.
In dem darauffolgenden Lärm senkte Egan sein Schwert und wies seine Männer an, Ivan und Constanz aufmerksam
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