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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gleiten.
    Doch, es gibt sie. Du hast gerade
eben einen von ihnen gesehen. Sein Name war Henrique, und er hat sich nicht
übermäßig geschickt angestellt. Da draußen gibt es noch mehr von seiner Sorte.
Hab keine Angst, Jaxon. Ich bin ein Jäger der Untoten, und ich werde dich
beschützen.
    Er war wieder in ihrem Geist.
Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie ihn dadurch verscheuchen. «Ich will
nichts von Vampiren hören. Ich könnte mein ganzes Leben lang auf diese Informationen
verzichten und gut damit fahren. Ich will es nicht wissen.« Was, wenn Lucian
selbst ein Vampir war? Er war vom Hof blitzschnell bis zu der Tür gelangt,
durch die sie geflohen war, obwohl das ganze Haus zwischen ihnen gelegen hatte.
Wie hatte er das geschafft? »Und was ist mit all meinen Träumen von dunklen
Prinzen und Blut und anderem Gruselkram?«, murmelte sie.
    Gruselkramp Er lachte sie aus,
keine Frage. Ich bin kein Vampir; obwohl ich ein paar Jahrhunderte lang
den Anschein erweckt habe, aber nur, um meinem Bruder zu helfen. Ich bin ein
Karpatianer, ein Jäger von Vampiren. Vampire sind diejenigen meiner Art, die
ihre Seelen der Finsternis ausgeliefert haben, die in allen männlichen
Karpatianern vorhanden ist.
    »Ein paar Jahrhunderte lang?! Wie alt sind Sie eigentlich? Warten Sie!
Geben Sie mir lieber keine Antwort. Ich will es gar nicht wissen. Hören Sie
einfach auf, mit mir zu sprechen. Das Ganze ist Wahnsinn. Bestimmt habe ich
sehr starke Medikamente bekommen, und bald wache ich im Krankenhaus auf, und
alles ist wieder völlig normal. Sie sind bloß ein Produkt meiner Phantasie.
Und jetzt ignoriere ich Sie einfach und nehme ein Bad. Vampire und Sie sind für
immer gestrichen. Also sprechen Sie gefälligst nicht mehr mit mir.«

Lucian hörte sich selbst
lachen. Der Klang seines Lachens brachte ihn leicht aus der Fassung. Er konnte
sich nicht erinnern, je gelacht zu haben. Es war ein gutes Gefühl. Er legte
eine Hand an die Badezimmertür. Er hatte mehr als zweitausend Jahre der Leere,
der Dunkelheit und der Gewalt hinter sich. Keine Gefühlsregungen, nichts. Sein
eigenes Volk, die Leute, die er immer beschützt hatte, hatten solche Angst vor
seiner Macht und seinem Wissen gehabt, dass sie seinen Namen nur im Flüsterton
sprachen und sich versteckten, wenn er vorbeiging. Doch eine kleine
Menschenfrau hatte ein Wunder gewirkt und Lachen in sein Leben gebracht.
    Er machte sich keine Illusionen über das, was er war: Eine
Tötungsmaschine, geschaffen, um Karpatianer und Menschen gleichermaßen zu
beschützen. Er war mehr als gut in seiner Rolle. Er vernichtete ohne Zorn und
ohne Reue.
    Aber Jaxon Montgomery war das Schönste, was ihm je begegnet war. Sie
gehörte ihm, und er würde sie niemals aufgeben. Würde er sich durch sie
verändern? Seine Handfläche strich liebevoll über die Tür, hinter der sie
badete, und etwas Neues, Fremdartiges regte sich in seinem Herzen.
    Das heiße Wasser wärmte Jaxon von innen, brannte aber auf ihren
verheilenden Wunden. Stirnrunzelnd begutachtete sie die Spuren der Schießerei
in dem Lagerhaus. An diesen schweren Verletzungen hätte sie eigentlich sterben
müssen. Dann hätte ihr Elend endlich ein Ende genommen.
    Sie zog die Knie an und stützte ihr Kinn darauf. Die Last der
Verantwortung, die auf ihr ruhte, war schwerer denn je. Sie würde die Welt
nicht nur vor Kriminellen, sondern auch vor Dingen, die einem Albtraum
entsprungen schienen, beschützen müssen. Sie konnte es nicht, schaffte es nicht
mehr. Sie konnte einfach nicht mehr in dieser Welt leben, ganz allein und auf
sich gestellt. Schon bei dem Gedanken daran fühlte sie sich hilflos und verletzlich.
    Du wirst nie wieder allein sein, Liebes. Die Stimme, so weich und so
schön, war voller Mitgefühl.
    Jaxon bemühte sich, all ihre Kraft zusammenzunehmen. »Ich habe doch
gesagt, Sie sollen nicht mit mir sprechen!«
    Ich spreche nicht, ich denke. Die Zärtlichkeit, die zusammen
mit einem leisen Lachen in seiner Stimme mitschwang, rührte an ihr Herz und
verstärkte das Gefühl von Verletzlichkeit.
    »Na
schön, dann hören Sie auf zu denken.« Sie fuhr sich mit einer Hand durch ihr
feuchtes Haar. So etwas passierte normalen Menschen einfach nicht. Warum zog
sie derart bizarre Dinge an?
    Ich hin kein Ding.
    »Ich kann Sie nicht hören.« Sie musste unwillkürlich lächeln. Es war
etwas Liebenswertes an ihm, falls man ein so erschreckendes Wesen überhaupt
liebenswert nennen konnte. Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Er hatte

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