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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Händen gehalten. Lucian
stand vor ihr - schon wieder etwas, das völlig unmöglich war. Er konnte einfach
nicht so schnell vom Hof hierhergekommen sein. Das ganze Haus hatte zwischen
ihnen gelegen.
    Jaxon versuchte die Pistole auf ihn anzulegen. Nahe an ihrem Ohr hörte
sie sein leises Lachen.

»Ich halte das für keine sehr
gute Idee, für keinen von uns beiden, Liebes.« Mühelos nahm er ihr die Waffe
ab, hob Jaxon in seine Arme und barg sie an seiner Brust, mit leicht vorgeneigtem
Oberkörper, um sie vor dem Regen zu schützen. »Vom Gehorchen hältst du wohl
nicht besonders viel, wie?« Er sagte es mit dem Anflug leichter Relustigung,
der aus irgendeinem Grund immer an ihr Herz rührte.
    »Ich will weg von hier.« Sie zitterte so sehr, dass sie mit den Zähnen
klapperte, unsicher, ob es an der Kälte und dem Regen oder an ihrer Angst vor
Lucian und dem, was er war, lag. Denn er war eindeutig kein gewöhnlicher Mann,
egal, wie attraktiv und sexy er war und wie wundervoll seine Stimme klang.
    Er ging mit raschen Schritten zum Haus. Hinter ihnen fiel die Tür ins
Schloss. »Ich habe dir gesagt, dass du im Bett bleiben sollst.«
    »Ich wollte helfen.« Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, weil
es keinen Ort gab, an den sie flüchten konnte, und weil sie fror und
verängstigt und erschöpft war. Er war stark und warm und vermittelte den
Eindruck, dass er mit allem fertig werden könnte. »Ich konnte Sie nicht mit
dieser Bedrohung da draußen allein lassen.« Zu ihrer Bestürzung klang es wie
eine Entschuldigung.
    »Du hast dir selber eine Todesangst eingejagt«, stellte er sachlich
fest.
    Sie hob den Kopf und starrte ihn anklagend an. »Was, ich? Was war das bloß für ein
Geschöpf? Ich habe ihm mitten durch den Kopf geschossen. Sie haben ihm das
Genick gebrochen. Sogar nachdem Sie ihm das Herz herausgerissen haben - und
sagen Sie mir bloß nicht, wie Sie das gemacht haben hat es sich immer noch
bewegt.«
    »Es war ein Vampir.« Er sagte es leise, so wie er alles sagte, ruhig
und beiläufig.
    Alles in Jaxon erstarrte, sogar ihr Atem schien stillzustehen. Sie
wollte sich einreden, dass es so etwas nicht gab, aber was sie mitangesehen
hatte, ließ sich nicht leugnen. Ihr Atem entwich mit einem zischenden Laut, als
sie abwehrend eine Hand hob. »Erzählen Sie mir nichts mehr. Gar nichts! Ich
will kein Wort mehr hören.«
    »Dein Herz schlägt zu schnell, Jaxon«, machte Lucian sie freundlich
aufmerksam, während er mit einem Fuß gekonnt die Tür zu einem großen Badezimmer
aufstieß.
    »Beantworten Sie mir nur eine Frage. Bin ich in einem Sanatorium?
Falls ich den Verstand verloren habe, können Sie es mir ruhig sagen. Das würde
ich jedenfalls gern wissen.«
    »Sei nicht albern«, antwortete er leise mit seiner samtweichen Stimme.
    Sie schloss die Augen, um sich ihm zu entziehen, ihm und der ungeheuren
Macht, die er über sie zu haben schien. Aufgrund der Tatsache, dass sie fror
und sich elend fühlte und er ihre Waffe hatte, bestand die einzige Möglichkeit,
ihm etwas zu tun, darin, seine Augen anzugreifen. Aber er hatte ungewöhnlich
schöne Augen. Es wäre ein Jammer, sie zu zerstören. Sie wusste, dass sie sich
niemals dazu überwinden könnte.
    Dann hörte sie sein
Lachen, leise und zärtlich. Ich danke Gott, dass er mir schöne
Augen gegeben hat. Es wäre mir gar nicht recht, wenn du versuchen würdest, mir
etwas anzutun.
    Ihre langen Wimpern flatterten in die Höhe, und sie starrte ihn eher
empört als erstaunt an. »Sie können meine Gedanken lesen! Deshalb wussten Sie,
durch welche Tür ich nach draußen laufen würde. Sie haben meine Gedanken
gelesen!«
    »Ich muss gestehen, dass das wahr ist.« Jetzt klang er sehr erheitert.
Er zog sie auf seinen Schoß, ganz dicht an die Wärme seines Körpers, und ließ
dampfendes Wasser in die riesige, in den Boden eingelassene Wanne laufen. Aus
einem schön geformten Flakon schüttete er etwas Badesalz hinein und entzündete
mit einer Bewegung seiner Hand mehrere Duftkerzen.
    »Das habe ich nicht gesehen.« Jaxon wandte das Gesicht ab. »Aber mir
ist aufgefallen, dass Sie nicht immer laut mit mir sprechen. Sie lachen und
reden mit mir, aber in meinem Kopf, in meinen Gedanken.« Sie legte ihre Stirn
an seine Hände. »Diesmal bin ich wirklich in der Klemme, stimmt's?« Sie zitterte
am ganzen Leib, und sie war sich sicher, dass sie mehr Angst hatte als fror.
Zumindest war ihr noch soviel an Erfahrung geblieben, um zu wissen, dass sie
sich vor ihm fürchten

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