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Dunkler Schnee (German Edition)

Dunkler Schnee (German Edition)

Titel: Dunkler Schnee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Klein
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Lunch treffen, und lässt schließlich aufatmend die Tüten auf einen freien Sitz fallen, als wären bloß ein paar Pullis darin. Adam und Todd sitzen schon vor großen Gläsern mit Cola im zur Hälfte besetzten Studentencafé. Die beiden lassen sich interessiert berichten.
    „Meinst du, damit gibt er sich zufrieden?“, fragt Adam zweifelnd, als Marisa den genauen Hergang geschildert hat. „Es ist nur die Hälfte dessen, was er fordert.“
    „Ja, ja, weißt du, wie schwierig es ist, 50.000 auszugeben? Halifax ist nicht gerade eine Weltstadt, ich kann froh sein, dass der Laden überhaupt so viel hatte!“ Marisa schnauft wie nach einer großen Anstrengung. „Außerdem“, fährt sie fort, „ist die Sache mit dem Schmuck ja nur Plan B, oder? Also nur für den Fall, dass es Georg tatsächlich gelingt abzuhauen?“
    „Ja, das hast du schnell kapiert, denn Todd hat einen Plan, das hatte ich dir ja schon am Telefon angedeutet.“
    „Und ich bin sehr gespannt, wie der lautet“, gibt Marisa zur Antwort.
    Todd, der bislang geschwiegen und an seiner Cola genippt hat, lächelt. „Ich bin eurem Mann gefolgt. Er hat dich beobachtet, als du den Schmuck gekauft hast. Jetzt sitzt er wahrscheinlich gegenüber im Auto und wartet, dass du wieder rauskommst. Aber das soll uns nicht weiter stören. Dieser Georg hätte sich jedenfalls keinen besseren Platz für die Übergabe aussuchen können“, meint er.
    „Warum?“, fragt Marisa. „Peggy’s Cove ist doch ein verlassener Ort im Winter, oder? Und bei Dunkelheit ist doch wirklich niemand mehr dort. Nicht einmal die wenigen Einheimischen trauen sich bei Dunkelheit und Wind an den Leuchtturm.“
    „Richtig, die Dunkelheit ist das einzige Problem, das uns den Plan vereiteln könnte.“
    „Welchen Plan?“, fragen Adam und Marisa wie aus einem Munde.
    Mit einem verschmitzten Grinsen erklärt Todd: „Nun, genau gegenüber dem Leuchtturm, in ungefähr sechzig Metern Entfernung befindet sich das Sou Wester, das Restaurant.“ Marisa nickt, sie kennt das Familienrestaurant schon von ihrem ersten Urlaub her; es ist ein Mischgeschäft, das auch einen Souvenirladen beherbergt.
    Todd erläutert weiter: „Das Sou Wester ist auch im Winter geöffnet, aber gegen vier oder spätestens fünf Uhr schließt es, weil in der Dunkelheit kaum jemand dorthin kommt. Nun, ihr wisst ja, dass an exponierten Stellen schon Web-Kameras installiert worden sind, zum Beispiel hier in Halifax am Hafen, damit weltweit die Leute das Treiben an der Waterfront sehen können und damit Touristen andere Touristen beobachten können, wie sie wiederum Touristen beobachten.“
    „Todd! Komm zum Punkt!“, mahnt Adam, muss aber über den Enthusiasmus seines Freundes lachen.
    „Ja, sicher“, antwortet Todd, fügt aber noch an: „Viele nutzen die Kameras auch, um das Wetter hier in Nova Scotia abzuchecken und ihre Ausflüge zu planen.“
    „Ja, Todd, wir haben es, glaub ich, begriffen, was diese tollen Kameras alles können.“ Adam wippt mit seinem Bein.
    „Ja, hab Geduld, also, es ist ein Holländer, der hier in der Region für diese Kameras zuständig ist. Und dieser Mann hat am Sou Wester vor genau zwei Wochen eine Web-Kamera installiert; eigentlich unverständlich, dass das erst jetzt passiert ist, da Peggy’s Cove der bekannteste Ort ist.“
    Adam und Marisa sehen sich überrascht an, Adam grinst. „Du meinst, man kann den Leuchtturm im Internet sehen?“
    „Genau.“ Todd nickt. „Die Kamera ist zwar noch nicht online, weil es ein paar kleine Probleme gab, aber ich habe heute Morgen mit dem Holländer gesprochen, der gesagt hat, dass es eigentlich jetzt okay ist, nur muss jemand noch einmal raus und das Ding letztendlich überprüfen. Und da ich den Typen recht gut kenne, hat er sich bereit erklärt, gleich rauszufahren und die Kamera noch einmal zu justieren. Wenn das getan ist, können wir schon ein Bild von Peggy’s Cove im Netz abrufen. Und wie durch Zufall …“ Todd greift neben sich und hebt eine schwarze Tasche vom Boden auf, aus der er ein Laptop nimmt, „… habe ich meinen Computer dabei und sitzen wir in einem Café mit wireless Internetzugang, sodass wir das Ganze checken können.“
    Er lässt den Computer hochfahren. Die drei schauen gespannt auf den Monitor und bestellen noch weitere Cokes. Wenige Minuten darauf sucht sich Todd durch die online erreichbaren Web-Kameras des Holländers. Die Kamera am Leuchtturm lässt sich noch nicht ohne Weiteres ansteuern, da sie noch keinen

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