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Dunkler Schnee (German Edition)

Dunkler Schnee (German Edition)

Titel: Dunkler Schnee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Klein
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eigenen Namen hat, aber Todd hat sich mit den nötigen Informationen des Niederländers versorgt und kann tatsächlich nach weiteren bangen Sekunden ein Live-Bild dieser Kamera präsentieren. Sie sehen den weißen Leuchtturm mit der roten Kappe auf den glatten Felsen stehen. Die Schneefälle der letzten Tage haben auch die Küste von Peggy’s Cove erreicht, die Felsen sind weiß verweht. Das Meer liegt grau, fast schwarz unter einem schweren Himmel. Es ist kein Mensch zu sehen. Alle fünf Sekunden aktualisiert sich das Bild, spielt ihnen aber nur die Bewegung des Ozeans wie ein Muskelzucken auf den Monitor. Eine Möwe kommt ins Bild, verschwindet nach fünf Sekunden wieder.
    „Ihr könnt mich also schon beobachten, wenn ich nachher mein Köfferchen dort ablege?“, fragt Marisa.
    Todd nickt.
    „Und wenn es dunkel ist, sehen wir nicht, wenn Georg die Tasche abholt?“
    „Das ist das Problem“, antwortet Todd, „aber ich hieße nicht Todd, wenn ich mir nicht schon darüber Gedanken gemacht hätte.“ Er grinst von einem Ohr zum anderen. „Unser Mann geht davon aus, dass niemand mehr am Leuchtturm sein wird. Außerdem ist ein Wintersturm angesagt, der auch die Küste erreichen wird. Es wird nicht richtig stürmisch, aber es wird schneien und sehr ungemütlich werden. Das wird diesem Georg gefallen. Okay, der Plan ist, dass das Sou Wester heute ein bisschen länger offen ist, weil nämlich noch Gäste dort sitzen werden. Selbst wenn dieser Georg im Wagen sitzt und wartet, wird es ihm verdammt kalt werden, er wird also so schnell wie möglich sein Zeug holen wollen. Besonders wenn er sieht, dass die Leute, die erst gemütlich Kaffee trinken, raus zum Leuchtturm gehen und die Tasche entdecken könnten.
    Wir machen ein bisschen Radau dort draußen, das Restaurant wird zum richtigen Zeitpunkt die Außenscheinwerfer anstellen und somit ist Georg weltweit zu sehen.“ Todd lehnt sich zufrieden zurück. Marisa ist skeptisch. „Und wenn er die Nerven verliert? Und welche Leute sollen Kaffee trinken und bei Wind und Wetter zum Leuchtturm gehen? Und wer stellt die Scheinwerfer an? Das ist doch Wahnsinn.“
    „Nein, Todd hat recht. Es wird klappen. Das Wetter ist schlecht, also wird auch dieser miese Erpresser schnell ins Warme kommen wollen. Er glaubt, dass er unbeobachtet ist und nur ein paar dämliche Touristen ihrer Abenteuerlust frönen. Er wird sich sicher fühlen, sobald er sieht, dass du, Marisa, wieder abfährst. – Hast du schon Leute für die Rolle der Touristen im Auge?“, richtet sich Adam an seinen Freund.
    „Also, um die Scheinwerfer brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, ich kenne die Betreiber des Restaurants.“ Marisa sieht Todd mit großen Augen an. Der erklärt grinsend: „Nova Scotia ist ein Dorf! Und außerdem hast du dir die richtigen Helfer ausgesucht.“ Er zwinkert und erklärt weiter: „Die Rolle der Touristen könnten dieser David mit seiner Frau übernehmen. Die müsstest du dann noch anrufen, Adam. Und wenn dieser Typ, dieser Georg, die Nerven verliert, werfen wir ihn ins Meer!“ Jetzt lacht Todd albern auf, klatscht in die Hände und freut sich diebisch über seinen Plan. Marisa und Adam müssen unwillkürlich lächeln. Marisa muss aber die Informationen erst sacken lassen. Sie versucht sich die Szenerie vorzustellen, das Für und Wider des Planes abzuwägen. Dabei denkt sie auch an den Polizeiwagen von vorhin.
    „Wir sind auf jeden Fall in der Übermacht“, meint Adam.
    „Aber er hat Leute in Deutschland, die meinen Eltern gefährlich werden können!“, wirft Marisa schnell ein. „Bestimmt haben sie vereinbart, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt Nachricht gibt, dass alles okay ist – oder eben nicht.“
    „Kannst du deine Eltern nicht bitten wegzufahren?“, fragt Todd.
    „Nein, damit rechnet er, außerdem würde mein Vater sofort misstrauisch werden und sich aufregen. Nein, ich denke, wir machen es so, wie du sagst, und haben ja noch …“, sie zieht aus ihrer Handtasche das zusammengefaltete Fax heraus, „… dieses hier! Wir müssen ihm nur klarmachen, dass wir gegen ihn vorgehen können und dass er im Internet zu sehen ist!“
    „Ein Hoch auf die Unbedarftheit des Ahnungslosen! Wie gesagt, er hätte sich keinen besseren Platz aussuchen können“, meint Todd gelassen und erläutert Marisa und Adam nochmals die Details.

30. Nova Scotia – Peggy’s Cove
    Nachdem der Ablauf bis ins Kleinste besprochen ist, trennen sich die drei jungen Leute und Marisa besteigt mit

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