Dunkler Sturm - Roman
über ihre Handflächen und Handgelenke laufen. Dann spritzte sie die Blutstropfen auf die Kreatur und trat zurück. Sie hob ihre blutigen Hände und stieß ein einziges Wort aus: »Brenne!«
Im selben Moment hüllten blutrote Flammen den Körper der Schattenkreatur ein, die daraufhin in Panik geriet.
»Lauft!«, brüllte Rogue Asha und Gabriel zu. Sie konnten mit vereinten Kräften dieses Wesen zwar aufhalten, aber Rogue wusste, dass sie nicht die notwendigenWaffen besaßen, um es gänzlich zu vernichten.
Asha und Gabriel folgten Rogue, während ihnen die Schreie der Bestie in den Ohren klangen. Die Stimme in Gabriels Hinterkopf drängte ihn, stehen zu bleiben und zu kämpfen, aber er hörte nicht auf sie. Er sah, wie Asha rechts und Rogue links von ihm rannten. Sie hatten fast die Ecke erreicht, als Rogue von den Beinen gerissen wurde. Gabriel drehte sich um und sah, dass der Bestie ein neuer Flügel gewachsen war. Und jetzt drohte sie, sich mit seiner einzige Chance davonzumachen, seinen Großvater zu finden.
»Warte!«, schrie er Asha zu.
»Warte? Verdammt noch mal, wir müssen hier weg, bevor dieses Ding sich auf uns stürzt!«, fauchte Asha.
»Ich kann ihn nicht einfach so zurücklassen!«
Asha musterte Gabriel, um zu erkennen, ob er es ernst meinte, und, genau wie sie befürchtet hatte, meinte er es ernst. Sie hätte den jungen Helden sich selbst überlassen und sich retten können, aber sie musste ihn und den Nimrod zu Dutch bringen. Ihre Vernunft riet ihr, den Kampf abzuwarten und dann den Nimrod von Gabriels Leiche zu holen, aber es gab keine Garantie, dass dieWaffe noch da sein würde. Mürrisch willigte sie ein und rannte mit Gabriel hinter der Kreatur her.
Rogue hatte das Gefühl, als würden ihm die Rippen zerquetscht, als die Kreatur ihren Griff verstärkte. Er versuchte, seinen verzauberten Revolver auf sie zu richten, aber ein Schattententakel schlug ihm dieWaffe aus der Hand. Die Kreatur kreischte auf und biss in Rogues Hals. Der Schmerz war so intensiv, dass er sich nicht einmal genug konzentrieren konnte, um einen Zauber zu beschwören, der ihm vielleicht helfen könnte. Es gab nur eines, was er tun konnte, wenn er auch nur eine kleine Chance haben wollte zu überleben, aber damit wollte er warten, bis er absolut keine andereWahl hatte. Gut. So wie die Dinge aussahen, hatte er keine andereWahl. Rogue wollte gerade die Transformation beschwören, als etwas gegen die Schattenbestie schlug. Sie heulte auf und ließ Rogue los. Der Magus seufzte, vor Erleichterung und Furcht. Einerseits war er frei, andererseits jedoch hatte die Bestie ihn fünf Stockwerke über dem Boden losgelassen. Rogue versuchte seinen Sturz mit Schattententakeln abzufedern, aber er war noch schwach von seinem Blutverlust. Deshalb wurde sein Fall nur verlangsamt. Er prallte von der Motorhaube eines Minivans ab und landete auf der Straße. Sein Körper fühlte sich taub an, und die Teile, die nicht betäubt waren, schmerzten entsetzlich. Verschwommen sah er den Jungen und die junge Hexe, die die Schattenbestie angriffen. Sie waren ein sehr mächtiges Duo, aber Rogue wusste, dass sie gegen den Dämon keine Chance hatten. Er sah keine andere Möglichkeit und beschwor den Dämon in sich selbst.
Diesmal hieß Gabriel den Dreizack willkommen, als er in seiner Hand erschien. Die Schattenkreatur flog jetzt taumelnd, weil sie von dem Nimrod verwundet worden war. Der Geruch von Tod, der in der Luft lag, spornte Gabriel an, und er attackierte den verwundeten Dämon. Er wollte gerade den Dreizack in den Bauch der Kreatur rammen, als Schattententakel vom Boden heranfegten und seine Beine umschlangen. Er hob den Dreizack, um sich zu befreien, der jedoch augenblicklich ebenfalls von Schatten umhüllt wurde. Sie rissen ihm dieWaffe aus der Hand und schleuderten ihn selbst auf den Boden. Noch bevor er schreien konnte, war er vollkommen von Schatten eingehüllt.
Asha verfluchte den übereifrigen Jüngling, als sie beobachtete, wie die Schatten ihn mumifizierten.Vermutlich war dieses Artefakt ihre beste Chance gewesen, lebendig aus dieser Situation herauszukommen, aber jetzt hatte er es wegen seines heroischen Herzens verloren. Die Kreatur schleuderte mit ihren Schattententakeln Trümmer auf Asha, denen sie leicht ausweichen konnte. Das Wesen war schwer verwundet, was es aber nicht weniger gefährlich machte. Sie umkreiste die Kreatur, die sie mit hasserfüllten Augen beobachtete. Schließlich hatte sie den richtigen Bann vorbereitet und
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