Dunkler Sturm - Roman
Augenblick hatte er größere Probleme.
Rogue schloss die Wunde mit einem Schatten und ging zum Lagerhaus zurück. Aus dem Innern hörte er Kampflärm und Schüsse. Als er sich bis auf einen Meter dem Gebäude genähert hatte, hörte er das Rollen von Donner und einen Schrei, bei dem ihm das Blut in den Adern gefror. Er lächelte, weil ihm klar wurde, dass Gabriel sich gegen den Schattendämon zur Wehr setzte, aber Rogues Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, als eine Explosion das Gebäude erschütterte.
Der nächtliche Himmel leuchtete so hell wie an einem Sommernachmittag, während Glassplitter und Glutstücke über den ganzen Block regneten. Rogue schaffte es gerade noch, sich zur Seite zu werfen, als etwas Schweres auf den Boden krachte. Es landete dort so hart, dass er es zuerst für ein Küchengerät hielt, aber als er genauer hinsah, bemerkte er, dass es eine Person war … genauer, zwei Personen.
Asha war es gelungen, eine weitere magische Barriere zu errichten, unmittelbar bevor die Granate losging. Diese Barriere hatte zwar den größten Teil der Druckwelle absorbiert, sie und Gabriel jedoch nicht davor schützen können, durch dieWand geschleudert zu werden. Asha war durch den Aufprall ohnmächtig geworden, Gabriel jedoch rappelte sich bereits auf, den Nimrod in der Hand.
»Alles klar mit dir?«, erkundigte sich Rogue.
Gabriel tastete sich ab. Seine Kleider waren angesengt, und er spürte, dass er mächtige Kopfschmerzen bekam, ansonsten jedoch war er unverletzt. »Ich glaube, es ist nichts gebrochen.«
»Wie schön für dich.« Asha stöhnte. Sie versuchte aufzustehen, was ihr aber sehr schwer fiel. Rogue half ihr hoch, hielt jedoch seine Pistole auf sie gerichtet. »Behandelst du jeden so, der dir das Leben rettet?«, fragte sie.
»Es passiert nicht so oft, dass mir jemand das Leben retten muss. Wer bist du und was tust du hier?« Rogue beäugte sie misstrauisch.
Asha klimperte mit den Wimpern. »Mein Name ist Asha. Ich mag lange Spaziergänge im Park und Kerzenlicht-Dinner«, antwortete sie sarkastisch. »Mann, da drüben haben wir ein Haus voller toter Cops und einen absolut gereizten Schattendämon. Wie wäre es, wenn wir uns die Fragen aufheben, bis wir hier verschwunden sind?«
Ein geisterhaftes Heulen durchdrang die Nacht und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Lagerhaus. Ein gewaltiger Schatten quoll aus der Seite des zerstörten Gebäudes. Dann erhob er sich in die Luft und formte sich zu einem Raubvogel, der vollkommen aus Schatten bestand. Das einzige Anzeichen eines Wirts waren die blauen Augen, die das Trio boshaft anstarrten.
»Das ist gar nicht gut.« Asha betrachtete die Schattenkreatur.
»Ich glaube, ein Zauber wäre weit nützlicher, als das Offensichtliche festzustellen, Mädchen.« Rogue zog den Revolver aus dem linken Halfter und eröffnete das Feuer auf die Schattenkreatur. Die verzauberten Kugeln rissen Löcher in die Gestalt, aber die Schatten füllten sie rasch. Die Kreatur brüllte Rogue etwas zu, bevor sie mit ihren Krallen zuschlug. Rogue tauchte zu einer Seite ab und hämmerte seine Faust gegen den Schädel der Kreatur, aber seine behandschuhte Hand drang ohne Widerstand durch die Schattengestalt. Ein gewaltiger Flügel krachte auf Rogues Rücken und schleuderte ihn durch die Luft. Bevor er sich wieder aufrichten konnte, zerfetzten die Krallen seinen Mantel und trafen auf seine Körperrüstung. Rogue nahm eine kleine Phiole aus seiner Tasche, warf sie auf die Kreatur und beschwor dabei einen Bann. Die Phiole zersplitterte auf dem Schatten, und die Flüssigkeit, die sich darin befunden hatte, explodierte in einem hellblauen Feuerball.
Gabriel griff die Schattenkreatur mit seinem glühenden Nimrod an. Der Nimrod riss ein Loch in die Brust der Bestie und versprühte Schatten über die ganze Straße. Die Kreatur bäumte sich auf und erhob sich in die Luft. Dann beschrieb sie einen Kreis und stürzte sich mit ausgestreckten Krallen auf Gabriel. Der wich dem Angriff aus und hackte dem Wesen einen Flügel ab. Die Schattenbestie krachte taumelnd gegen einen geparktenWagen, dessen Alarm losging. Die Augen des Biests flammten vor Wut, als es sich mit voller Geschwindigkeit auf den jungen Mann stürzte.
Asha hatte sich wieder gefangen und wirkte einen Bann. Die Kreatur krachte mit dem Kopf voran in die neue Barriere und zertrümmerte sie; dabei verlor sie jedoch das Gleichgewicht. Asha ritzte sich rasch mit ihren Daumenringen die Handflächen auf und ließ ihr Blut
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