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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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seinem Arm geworden, aber Gabriel spürte, wie er sich unmittelbar unter seiner Haut bewegte, bereit, jederzeit in die Schlacht gerufen zu werden. Hinter sich hörte er Schüsse und Kampfgeräusche, hatte jedoch zu viel Angst, sich umzudrehen. Er hatte nur die Gesichter seiner toten Freunde vor Augen und die alles verschlingenden Schatten. Schließlich traten Rogue und er am Ende der Gasse auf eine belebte Straße. Gabriel fand es merkwürdig, dass niemand dem blutüberströmten jungen Mann oder seinem revolverschwingenden Partner auch nur einen zweiten Blick schenkte.
    »Ich habe uns in Schatten gehüllt, so dass sie uns nicht sehen können«, beantwortete Rogue die unausgesprochene Frage auf Gabriels Gesicht.
    »Schatten? Sie sind einer von denen!« Gabriel wich zurück und hätte beinahe ihre Deckung durchbrochen. Rogue durfte nicht mehr als einen halben Meter Abstand zwischen ihnen lassen, damit sie beide getarnt blieben.
    »Würdest du dich bitte beruhigen, Gabriel? Du kennst mich. Ich bin genauso menschlich wie du, das weißt du«, sagte Rogue.
    »Nach allem, was ich heute Abend gesehen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, was ich weiß.« Gabriel holte mit dem Arm aus, und nur durch einen Gedanken rief er Blitze in seine Hand. Je länger er Kontakt mit dem Nimrod hatte, desto einfacher schien es zu werden, seine Macht zu beschwören.
    Rogue zielte mit der verzaubertenWaffe auf Gabriel. »Junge, wenn ich dir etwas Böses wollte, hätte ich dich den Schatten in der Gasse überlassen. Gabriel, ich stehe in der Schuld deines Großvaters. Er hat zu mir gehalten, als ich keine Freunde hatte. Aus diesem Grund habe ich dir nicht nur das Leben gerettet, sondern dir auch noch nicht ins Gesicht geschossen. Aber wenn du versuchst, mich mit diesem Ding anzugreifen, zählt das alles nicht mehr.« Rogues Tonfall sagte Gabriel, dass es dem Mann ernst war.
    Der lebende Tote, so nennen die Leute ihn hinter seinem Rücken. Hüte dich vor den dunklen Magiern und dem, was sie repräsentieren, junger Jäger. Du willst bestimmt nicht, dass deine unsterbliche Seele in ihre Hände gerät, warnte ihn der Bischof.
    Gabriel betrachtete Rogue. Er hatte ihn kennen gelernt, als er vierzehn war und sein Großvater noch an der Universität lehrte. Als Redfeather Rogue zum ersten Mal eingeladen hatte, hatte er ihn Gabriel als Freund der Familie vorgestellt, an den man sich wenden konnte, wenn man Schwierigkeiten hatte. Rogue besuchte sie sehr häufig und redete mit Gabriels Großvater über die Geheimnisse, die sie teilten. Und während dieser Besuche verbrachte Rogue viel Zeit mit Gabriel, unterhielt sich mit ihm über die Schule und das Leben. Nach allem, was Gabriel bisher durchgemacht hatte, misstraute er jedem, aber Rogue war immer nett zu ihm gewesen. Zögernd ließ er die Blitze erlöschen.
    »Vielen Dank.« Rogue steckte die Pistole ins Halfter. »Kommst du klar?« Er deutete auf die Wunde, die Moses Gabriel zugefügt hatte.
    Gabriel tastete nach seinem Hals und erwartete, dass die Wunde blutete, aber sie war bereits am Heilen. »Ich denke schon.« Gabriel hielt einen Moment inne und fragte dann: »Rogue, was geht hier vor?«
    »Wir können die Punkte miteinander verbinden, wenn wir hier verschwunden sind. Ich bezweifle, dass zwei Hexen und ein Vampir einen Dämon, der so stark ist wie der vorhin, lange aufhalten können. Wir müssen so viel Abstand wie möglich zwischen ihn und uns bringen.« Rogue ging voraus.
    »Glaubst du, dass er mich verfolgt?«, erkundigte sich Gabriel nervös.
    »Er hat dein Blut geschmeckt, also kannst du mit Sicherheit davon ausgehen. Außerdem bist du dank deines neuen Freundes jetzt der gesuchteste Mann in der Stadt.« Rogue deutete auf Gabriels Arm.
    »Rogue, ich will mit diesem Ding nichts zu tun haben. Wenn ich wüsste, wie ich es loswerden könnte, hätte ich das längst getan«, sagte Gabriel.
    »Was du da mit dir herumschleppst, kannst du nicht so leicht wieder abschütteln«, erwiderte Rogue.
    »Du klingst wie mein Großvater. Er und alle anderen reden schon die ganze Zeit in Rätseln mit mir.«
    »Wo ist Redfeather? Geht es ihm gut?«, fragte Rogue.
    »Ich weiß es nicht; als ich zu mir gekommen bin, war er weg.« Gabriel erzählte Rogue davon, wie De Mona ihm den Nimrod gebracht hatte und dann mit seinem Großvater verschwunden war.
    »Dämonen und ein von einem Geist besessenes Artefakt … Und ich dachte schon, ich hätte eine Pechsträhne.« Rogue drückte auf der Fernbedienung den

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