Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
er
vom Fernsehen, von Computern und der Geschichte jener Maschinen - Autos in
denen die Sterblichen von Ort zu Ort gelangten. Fasziniert nahm
    Gabriel die Fülle von
Informationen in sich auf. Ohne darüber nachzudenken, suchte er die Verbindung
zu Lucian. Es geschah einfach. Zweitausend Jahre lang hatten sie ihr Wissen
miteinander geteilt. Gabriel war so fasziniert, dass er unwillkürlich nach
seinem Zwillingsbruder suchte.
    Lucian nahm die
Informationen von ihm an und übermittelte Gabriel, was er beobachtet und
studiert hatte, als hätte es die letzten Jahrhunderte nicht gegeben. Auch
Lucian war voller Kraft zurückgekehrt, und wie gewöhnlich nahm er neue Informationen
mit rasender Geschwindigkeit in sich auf. Schon immer hatte sein Geist nach
neuen Gedanken verlangt. Als Gabriel bewusst wurde, was er tat, unterbrach er
die Verbindung. Er war wütend auf sich selbst. Lucian wäre sonst in der Lage,
genau zu »sehen«, wo Gabriel sich befand, ebenso wie Gabriel seinen
Zwillingsbruder finden konnte. Es war immer Gabriel gewesen, der nach seinem
Bruder gesucht hatte, um ihn unschädlich zu machen. Nie zuvor hatte er sich darüber
Sorgen gemacht, wenn er aus Versehen die Verbindung zu Lucian gesucht hatte,
um sein Wissen mit ihm zu teilen. Wenn Lucian dieses Wissen dazu benutzt hätte,
Gabriel ausfindig zu machen, hätte es ihm die Aufgabe, seinen Bruder zu
vernichten, nur erleichtert.
    Doch nun hatte sich
alles verändert. Gabriel konnte es sich nicht leisten, Lucian wissen zu lassen,
wo er war oder mit wem er in Kontakt stand. Jetzt musste er Francesca
beschützen. Lucian durfte nichts über sie erfahren. Vampire genossen es, anderen
Schmerzen zuzufügen. Er würde dafür sorgen, dass Francesca einen schrecklichen
Preis für ihre Einmischung bezahlte.
    Gabriel gönnte sich
eine Dusche. Zwar war es ihm möglich, allein mit einem einzigen Gedanken sauber
und frisch zu sein, doch jetzt konnte er Gefühle empfinden. Er genoss die Reinlichkeit.
Es war erstaunlich. Wieder musste er sich anstrengen, um seinen Zwillingsbruder
nichts von diesen neuen Empfindungen wissen zu lassen. Selbst nach all den
Jahrhunderten war er noch immer daran gewöhnt, immer wieder die Verbindung zu
suchen. Natürlich hatte er diese Fähigkeit dazu benutzt, seinen Bruder zu
finden und dessen Opfer aufzuspüren, ehe Lucian ihnen etwas antun konnte.
Bislang hatte er es nie geschafft, Lucian zuvorzukommen - er würde jedoch trotzdem
nicht aufgeben.
    Nachdem er geduscht
hatte, wandte sich Gabriel wieder den Büchern zu. Erlas mehrere
Nachschlagewerke und Enzyklopädien sowie alle anderen Bücher, die er finden
konnte. Sein fotografisches Gedächtnis speicherte die Informationen sehr schnell.
Er las mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, damit er die Geschichte hinter
sich lassen und endlich etwas über die neuen Technologien erfahren konnte. Er
wollte Handbücher lesen, um herauszufinden, wie die neue Welt funktionierte.
Außerdem wollte er alles über die Besitzerin dieses Hauses herausfinden.
    Schließlich ging er
durch die vielen großen Räume. Francesca mochte offene, weiträumige Zimmer.
Sie hatte einen Sinn für Kunst und sanfte Farben. Außerdem schien sie eine
Vorliebe für das Meer und dessen Bewohner zu besitzen. Es gab Bücher über
Meerestiere und Gemälde von peitschenden Wellen. Sie schien ausgesprochenen
Wert auf Ordnung und Sauberkeit zu legen oder jemanden zu haben, der ihr bei
der Hausarbeit half. Sie lebte wie eine Sterbliche. Ihre Schränke waren
gefüllt. In der Küche gab es kostbares Porzellan, und wertvolle Antiquitäten
waren in den anderen Räumen verteilt. In einem Zimmer fand Gabriel einen
angefangenen Quilt und betrachtete ihn. Das Muster war ungewöhnlich.
Beruhigend. Wunderschön. Er fühlte sich davon angezogen, vermochte jedoch
keinen Grund dafür zu nennen. In einem anderen Raum hatte Francesca mit buntem
Glas gearbeitet. Die Muster dieser Werke ähnelten denen des Quilts. Beruhigend
und friedlich. Jede der Arbeiten war unglaublich schön. Gabriel hätte sie
stundenlang ansehen können. Francesca war eine äußerst begabte Frau.
    Überall im Haus
hingen sehr schwere maßgeschneiderte Vorhänge vor den Fenstern, sodass es
möglich war, alle Räume vollständig abzudunkeln. Das ergab einen Sinn, wenn
Francesca eine Karpatianerin war, die versuchte, sich in das Leben der
Sterblichen zu integrieren. Doch nichts in diesem Haus schien zusammenzupassen.
Es war eine Mischung aus Reichtum und Fantasie, aus karpatianischen

Weitere Kostenlose Bücher