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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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angeboten, damit du deinen Kampf fortsetzen und
unser Volk retten kannst.«
    »Du bist also
Karpatianerin.« Sehr sanft nahm er ihre Hand, öffnete die Finger, einen nach
dem anderen, und betrachtete die Spuren, die die Nägel auf Francescas
Handflächen hinterlassen hatten. Ehe sie seine Absicht durchschauen konnte,
neigte er den Kopf und fuhr mit den Lippen zärtlich über die Stellen.
    Die Berührung seiner
Lippen, sein warmer Atem schienen Francescas Herz stillstehen zu lassen. Schnell
zog sie ihre Hand zurück und warf Gabriel einen aufgebrachten Blick zu. »Natürlich
bin ich Karpatianerin. Wer würde dich sonst erkennen? Gabriel. Der Verteidiger
unseres Volkes. Du bist der größte Vampirjäger, den unser Volk je gekannt hat.
Du bist eine zum Leben erwachte Legende. Es kostete mich einige Zeit, dich zu
erkennen, als es dir so schlecht ging. Man hält dich schon seit einigen hundert
Jahren für tot.«
    »Warum hast du dich
nicht gleich zuerkennen gegeben? Ich hätte dir nie erlaubt, dein Leben in
Gefahr zu bringen.« Seine sanfte Stimme enthielt eine deutliche Zurechtweisung.
    Francescas blasses
Gesicht rötete sich. »Maße dir nicht an, über mich verfügen zu können, Gabriel.
Deine Rechte sind vor langer Zeit widerrufen worden.«
    Er regte sich. Es war
nur ein leichtes Muskelspiel, doch ein deutlicher Beweis seiner enormen Kraft.
Francescas dunkle Augen blitzten. Sie war nicht im Geringsten eingeschüchtert.
»Ich meine es ernst. Du hattest kein Recht, das zu tun.«
    »Als karpatianischer
Mann kann ich nicht anders, als dich vor allem Unheil zu bewahren. Warum lebst
du überhaupt allein hier, ohne jeglichen Schutz? Hat sich unsere Welt so sehr
verändert, dass sich unsere Männer nicht mehr um die Frauen kümmern?« Sein Ton
war sanft, klang dadurch jedoch umso bedrohlicher.
    Stolz hob Francesca
das Kinn. »Unsere Männer haben keine Ahnung von meiner Existenz. Und sie geht
auch dich nichts an, also bilde dir nicht ein, dich einmischen zu können.«
    Gabriel blickte sie
lediglich schweigend an. Er war über zweitausend Jahre alt. Das Bedürfnis, eine
Frau zu beschützen, war tief in seiner Seele verwurzelt. Es war ein Teil seiner
Persönlichkeit. Und da diese Frau seine Gefährtin war, betrachtete er es
nicht nur als seine Pflicht, sondern als sein Recht. »Ich fürchte, Francesca,
dass ich dennoch über dich wachen muss. Ich habe meine Verantwortung noch nie
vernachlässigt.«
    Während sie neben ihm
saß, fühlte sich Francesca durch Gabriels Kraft und Größe im Nachteil. Also
stand sie auf und ging mit anmutigen Schritten durch den Raum, um ein wenig
Abstand von ihm zu gewinnen. Ihr Herz klopfte heftig. Francesca hatte längst
vergessen, wie es sich anfühlte, nervös zu sein. Sie war kein argloses Mädchen
mehr. Sie hatte getan, was keine andere karpatianische Frau jemals erreicht
hatte: Unentdeckt war sie den karpatianischen Männern und gefährlichen Vampiren
entkommen und lebte ihr eigenes Leben. Und sie hatte nicht die Absicht, es
diesem Mann zu gestatten, über ihr Geschick zu bestimmen. »Wir sollten etwas
klarstellen, Gabriel: Du bist nicht für mich verantwortlich. Ich bin bereit,
dir zu erlauben, diesen Unterschlupf zu nutzen, bis du einen sicheren Ort
gefunden hast, doch danach wird es keine weiteren Begegnungen zwischen uns
geben. Ich führe mein eigenes Leben, in dem für dich kein Platz ist.«
    Gabriel hob erstaunt
die Brauen und nannte Francesca damit auf elegante Weise eine Lügnerin. »Du
bist meine Gefährtin.« Er spürte die Wahrheit dieser Worte tief in seiner
Seele. Sie war seine andere Hälfte, das Licht in seiner Finsternis, die einzige
Frau, die für ihn geschaffen war.
    Zum ersten Mal zeigte
Francesca eine Spur von Furcht. Ihre Augen weiteten sich. »Du hast doch nicht
das Ritual vollzogen, um uns aneinander zu binden?« Ihre Hände zitterten so
sehr, dass Francesca sie hinter ihrem Rücken verstecken musste. Sie hatte sich
vor diesem Augenblick gefürchtet, seit sie Gabriels wahre Identität kannte.
    »Warum fürchtest du
dich davor? Es wäre doch ganz natürlich. Du weißt, dass ich dein Gefährte
bin.« Gabriel beobachtete sie genau, er registrierte jede Regung in ihrem
Gesicht. Sie empfand Angst. Und sie hatte bereits gewusst, dass sie zu ihm
gehörte, ehe es ihm klar geworden war.
    Francesca blickte ihn
herausfordernd an. »Ich war vor vielen Jahrhunderten deine Gefährtin, Gabriel.
Aber als du den Ent- schluss fasstest, lieber mit deinem Bruder Vampire zu
jagen,

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