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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beinahe verloren hatte.
Es war ungefähr zu der Zeit geschehen, als sie beschlossen hatte, sich in eine
Sterbliche zu verwandeln. Hatte ihre Entscheidung den Ausgang seines Kampfes
beeinflusst? Hatte sie durch eine unbewusste Verbindung zu ihm seine Situation
noch schwieriger gemacht?
    »Francesca«, begann
Gabriel sanft, »ist es dir in den Sinn gekommen, dass meine drohende Niederlage
vielleicht deine Entscheidung beeinflusst hat? Warum bestehst du darauf, dir
selbst die Schuld zu geben? Ich war derjenige, der dich zu einem Leben in
Einsamkeit verdammt hat. Du sollst dich nicht schuldig fühlen, das möchte ich
nicht. Denn du hattest nichts damit zu tun. Selbst wenn es eine solche
Verbindung gegeben hätte.«
    »Und das ist sehr
wahrscheinlich«, unterbrach ihn Francesca.
    Gabriel nickte. »Es
könnte sein. Doch auch dann trifft dich keine Schuld. Niemals. Ich bin ein
karpatianischer Mann. Immerhin habe ich länger ausgeharrt als die meisten
anderen Männer unseres Volkes, und das habe ich vermutlich vor allem dir zu
verdanken, der Tatsache, dass du irgendwo auf der Welt lebtest. Meine Seele
wusste es. In all der Zeit hast du mir Kraft und Trost gegeben.«
    »Ich bin tausend
Jahre jünger als du«, entgegnete Francesca und brach dann in schallendes
Gelächter aus. »Weißt du eigentlich, wie komisch das klingt, wenn man so lange
unter den Sterblichen gelebt hat wie ich? Wir passen nicht zueinander. Du bist
viel zu alt für mich.«
    Auch Gabriel musste
lachen. Sein Herz wurde von Wärme erfüllt und von der Freude daran, mit
Francesca zusammen zu sein. Er fand Trost und Seelenfrieden, den er nie zuvor
gekannt hatte. Lange Zeit hatte er überhaupt nichts empfunden. Und nun gab es
plötzlich Licht und Lachen und strahlende Farben in seinem Leben. Francesca.
Sie hatte ihm all diese Dinge geschenkt. »Ich finde diese Feststellung
ausgesprochen respektlos. Aber das liegt wohl an deiner stürmischen Jugend.«
    »Glaubst du?«
Francesca bückte sich und hob einen flachen, runden Stein auf. Sie hielt ihn in
der Hand und strich mit dem Daumen über die glatte Oberfläche. »Ich bin
ziemlich gut darin. Du bist nicht der Einzige, der Steine hüpfen lassen kann.
Ich wette, dass ich diesen hier mit zehn Hüpfern über den See springen lassen
kann.«
    Gabriel hob die
Augenbrauen. »Ich traue meinen Ohren nicht. Die Überheblichkeit der Jugend.«
    Francesca
schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nicht die Jugend, sondern Frauenpower.«
    Gabriel stieß einen
Laut aus, der wie ein Lachen und ein spöttisches Knurren zugleich klang.
»Frauenpower? Davon habe ich noch nie gehört. Die Magie der Frauen vielleicht,
doch Frauenpower? Was ist das?«, fragte er neckend.
    »Du begibst dich
gerade auf sehr dünnes Eis, Gabriel«, warnte Francesca. »Ich bin eine
Meisterin.«
    Er deutete mit
einem Kopfnicken auf den See. »Dann will ich doch sehen, worauf ich mich da
eingelassen habe.«
    »Willst du etwa
einen Vorgeschmack? Das kommt nicht infrage. Lass uns eine Wette abschließen.
Wenn ich gewinne, schlafe ich in der unterirdischen Kammer. Wenn du gewinnst,
gehört sie dir.«
    Nachdenklich rieb
sich Gabriel den Nasenrücken. »Du versuchst, mich in eine Lage zu bringen, die
ich bis ans Ende meiner Tage bereuen werde. Wenn wir schon eine Wette abschließen,
sollte es dabei nicht um die Schlafkammer gehen. Wenn ich verliere, werde ich
einen Monat lang jeden Abend dein Haar bürsten. Wenn du verlierst, wirst du
dasselbe mit meinem tun.«
    »Was für eine Wette
sollte das sein?«, protestierte Francesca lachend. Sie konnte nicht anders.
Gabriel war einfach zu attraktiv. Seine dunklen Augen funkelten, und trotz der
besten Vorsätze, sich nicht in seinen Bann ziehen zu lassen, fand Francesca
ihn unendlich sexy. Sofort verdrängte sie den Gedanken wieder, spürte jedoch,
dass sie errötete.
    Sie würde sich ihm
nicht noch einmal hingeben. Es hatte nichts mit Liebe zu tun, sondern allein
mit körperlicher Anziehung und der karpatianischen Natur. Francesca sehnte
sich nach jemandem, der sie um ihrer selbst willen liebte, nicht weil es so
sein musste und er keine andere Wahl hatte. Nur ein einziges Mal, ehe sie
diese Welt verließ, wollte sie wirklich geliebt werden.
    »Francesca.« Mehr
sagte Gabriel nicht. Nur ihren Namen. Sehnsucht lag in seiner Stimme. Samtige
Verführung. Schwarze Magie.
    Tränen brannten
plötzlich in Francescas Augen, und sie senkte die Lider. »Nein, Gabriel. Du
darfst mir nichts vormachen. Ich bin keine Sterbliche mehr. Ich

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