Dunkles Begehren
ihn
unvorsichtig werden.
Der Richter
betrachtete Gabriel. »Sie müssen Francescas Ehemann sein.« Er streckte ihm die
Hand hin. »Sie hat mir sehr viele wunderbare Dinge über Sie erzählt. Es ist
eine große Ehre, Sie kennen zu lernen.«
Was hast du ihm
erzählt? Höflich schüttelte Gabriel die Hand des Richters.
Dann blickte er dem Mann tief in die Augen, sodass dieser stillstand und
glaubte, in Gabriels Blick versinken zu müssen.
Alle Informationen, die man
über dich finden kann, haben oberste Sicherheitsstufe. Ich habe eine Akte über
dich angelegt, die deine Abwesenheit erklärt. Du bist ein Held, der für sein
Land gekämpft hat. Es ist nicht besonders schwierig, solche Dinge zu tun, wenn
man sich mit Computern auskennt. Außerdem habe ich einige einflussreiche
Freunde, die mir noch einen Gefallen schuldig waren. Wenn man Nachforschungen
über dich anstellt, wird man dich für einen Helden halten, Francescas Stimme
klang ausgesprochen selbstzufrieden.
»Ich hoffe, dass es
keine Probleme machen wird, wenn ich bei Francesca wohne.« Gabriel ließ den
Richter nicht aus den Augen. »Schließlich sind wir noch immer verheiratet. Sie
war so freundlich, mir ihr Haus zur Verfügung zu stellen. Ganz offensichtlich
ist Francesca die beste Wahl für Skylers Vormundschaft. Ich möchte nicht, dass
diese Regelung durch meine Anwesenheit gefährdet wird.«
Nie zuvor hatte der
Richter eine Stimme gehört, die so klar und schön war wie Gabriels. Er fühlte
sich zu dieser Stimme hingezogen und hatte den Wunsch, alles zu tun, was
Gabriel von ihm verlangte.
»Francesca, es gibt
keinen Grund, mit ihm verheiratet zu bleiben. Schließlich bist du nicht dazu
verpflichtet, nur weil er von den Toten auferstanden ist«, warf Brice zornig
ein. »Hat er irgendwie deinen Verstand manipuliert? Du kennst diesen Mann nicht
einmal mehr. Seit Jahren hast du ihn nicht gesehen. Du weißt nichts über ihn.
Er hätte verschollen bleiben sollen!« Als Brice sich dabei ertappte, diese
Dinge herauszuschreien, und den Unterschied zwischen seiner und Gabriels Stimme
bemerkte, gab er sich alle Mühe, sich zu beruhigen.
Skyler umklammerte
Francescas Hand und senkte die Lider, sodass ihre langen Wimpern ihren
ängstlichen Blick verbargen. Sofort sandte ihr Francesca auf telepathischem Weg
Trost und stellte fest, dass Gabriel dasselbe tat.
Wir sind bei dir; Skyler.
Verblüfft stellten
Gabriel und Francesca fest, dass das Mädchen in der Lage war, ihnen auf einem
telepathischen Pfad zu antworten, den sie nie zuvor benutzt hatten. Und wenn der
Doktor mich nun nicht zu dir kommen lässt? Ich kann ohne deine Hilfe nicht
leben, das weiß ich. Dann wäre es besser, einfach aufzugeben. Skyler fürchtete
sich. Endlich war jemand in ihr Leben getreten, der sie verstand und dem sie
vertraute.
Francesca wusste
alles von ihr, auch dass sie anders war als alle anderen, und schätzte sie
trotz der schrecklichen Dinge, die geschehen waren. Und nun lief sie Gefahr,
ihre Retter zu verlieren.
Mit seinen dunklen
Augen betrachtete Gabriel das Kind, das sich eng an Francesca schmiegte. Sieh mich an. Der Befehl war
überaus sanft, doch Skyler konnte ihm nicht widerstehen. Sofort begegnete sie
seinem Blick. Du wirst Francesca und mir vertrauen und daran glauben, dass wir diese
Angelegenheit regeln können. Du brauchst keine Angst zu haben. Du stehst unter
meinem Schutz, sodass dir niemand je wieder etwas antun kann. Sie können dein
Leben nicht beeinflussen, Kleines. Das würde ich nie zulassen. Sie befinden
sich nur in dem Irrglauben, dass sie die Macht dazu haben.
Skyler entspannte
sich sichtlich und atmete erleichtert auf. Francesca schenkte Gabriel ein
strahlendes Lächeln, und ihre Empfindungen waren deutlich in ihren schönen
Augen zu erkennen.
Kapitel 9
Brice beobachtete
Francescas Gesicht und fluchte innerlich, als er sah, wie stolz sie Gabriel
anblickte. Er wusste, dass er sich zurückhalten musste, um sie nicht ganz zu
verlieren. Nie zuvor hatte er Eifersucht empfunden und verabscheute das
Gefühl. Was war nur in ihn gefahren War dies sein wahrer Charakter? Natürlich
wäre es am besten für Skyler, bei Francesca zu wohnen, wie sollte es auch
anders sein? Doch Brice wollte Francesca mit niemandem teilen, so einfach war
das. Francesca verfügte über viele Bekannte, die von sich behaupteten, ihre
Freunde zu sein, aber er war der Einzige, den sie je wirklich in ihre Nähe
gelassen hatte. Er war daran gewöhnt, einen besonderen Platz in ihrem
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