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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Airwave-Gerät. » Dildo? Hier Logan. Ich muss dich noch mal um einen Gefallen bitten …«
    Julie lehnt sich zurück und sagt: » Scheiße.«
    Der Fernseher läuft, aber ohne Ton – auf BBC News zeigen sie schon wieder diesen Massenauflauf vor Knox’ Haus.
    Tony schlendert zum Fenster des Zimmers, das sie im selben Hotel wie dieser Idiot Danby gemietet haben. Gar nicht so übel, der Laden, wenn man Schottenkaros mag. Er hebt die Gardinen an und blickt hinaus auf dürre Bäume, die sich zum grauen Himmel recken, eine Art Park in einer Senke unterhalb des Straßenniveaus, eine Bahnlinie, eine vierspurige Schnellstraße, ein paar Granitbauten … Grau, grau, grau. Als ob die Erfindung der Farbe an den Hinterwäldlern hier völlig vorbeigegangen wäre. Und schneien tut es auch wieder.
    » Und?« Neil liegt auf dem Doppelbett und lässt die Füße über den Rand baumeln, damit Julie nicht wegen Schuhen auf der Decke rummeckert. » Wie lautet jetzt der Plan?«
    Tony schnieft. » Wir müssen rausfinden, wohin sie ihn bringen.«
    Julie blickt nicht mal auf. » Schätzchen, wo wären wir nur ohne deine blitzscharfe Intelligenz?«
    » Ich sag ja nur.«
    Und man sagt messerscharf, nicht blitzscharf. Aber Tony ist blitzgescheit genug, um die Klappe zu halten.
    Neil gähnt. » Wollen wir uns Danby trotzdem heute Nacht schnappen?
    » Würd ich gerne, Babe, aber Danby nützt uns gar nichts ohne Knox.« Sie starrte auf den Bildschirm. » Wir sollten sie gleichzeitig schnappen, aber das geht nicht, wenn wir nicht wissen, wo Knox ist.«
    » Vielleicht ruft er ja an, hm?«
    Tony lehnt sich an die Fensterbank. » Er kommt vielleicht nicht dazu. Sie werden ihn an der Kandare halten, bis sich alles wieder beruhigt hat.«
    » Das hindert uns nicht daran, uns Danby zu greifen, oder?«
    Julie seufzt. » Wenn wir Danby zuerst schnappen, werden sie wissen, dass etwas im Busch ist. Dann werden sie Knox schärfer bewachen als ein Schotte seinen Geldbeutel.«
    Draußen poltert ein Staubsauger durch den Flur, und jemand pfeift im Vorbeigehen eine Popmelodie, die Tony irgendwie bekannt vorkommt. Im Fernsehen bugsieren die schottischen Bullen gerade eine mit einer Bettdecke verhüllte Gestalt in einen Polizeitransporter.
    Julie zieht einen abgestoßenen hellbraunen Cowboystiefel an. Das Blut des Drogendealers ist schon restlos abgewaschen. » Okay, neuer Plan: Wenn wir nichts von Knox hören, müssen wir uns einfach an Danby halten. Früher oder später wird er uns geradewegs zu ihm führen. Zick, zack, fertig ist der Lack, wenn ich das mal so ausdrücken darf.«
    Tony hebt die Hand. » Wer muss Danby als Erster beschatten? – ich nicht!«
    » Ich auch nicht«, sagt Julie schnell.
    Neil hat gepennt, und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als dazuliegen und in den Schnee hinauszustarren. » Ach … Scheiße.«

31
    Logan bedankte sich beim Fahrer des Streifenwagens und winkte ihm zu. Dann stapfte er durch den Schnee davon, stieg die rutschigen Stufen hinauf und ging über den Vorplatz, der von Streusand und Salz ganz braun war, auf den Eingang des Polizeipräsidiums zu.
    Der dicke Gary saß hinter dem Empfangstresen, den Kopf in die Hand gestützt, vor sich auf dem Tisch ein zerfleddertes Taschenbuch.
    » Irgendwelche Nachrichten?«
    Der kräftige Mann griff in ein Fach und knallte einen Stapel Haftnotizen auf den Tresen, ohne dabei den Blick von seinem Buch zu wenden.
    » Was Wichtiges dabei?«
    » Ich lese.«
    Logan blätterte den Stoß gelber Klebezettel durch. » Rennie, Rennie, Beattie, Rennie, Beattie …« Die wanderten schon mal auf die ganz, ganz lange Bank – Logan würde auf keinen Fall mit DI Bartgesicht Beattie reden, solange Dildo nicht zurückgerufen hatte. Und Rennie hatte er noch nicht verziehen, dass er Samantha an den Hintern gegrabscht hatte.
    Dann waren da ein paar Einbruchsopfer, die wissen wollten, ob sich etwas getan hatte; jemand, der fragte, warum sein verschwundener Mercedes noch nicht wieder aufgetaucht sei; eine Frau vom Independent, die um ein Interview zu Knox bat; und Douglas Walkers bescheuerter Anwalt, der sich wieder einmal beschwerte. Und ganz unten lag noch eine Nachricht von DI Steel. Er solle sich in ihrem Büro melden.
    Logan klebte den Zettel wieder auf den Tresen. » Haben Sie eine Ahnung, was Steel von mir will?«
    Der dicke Gary seufzte, wobei seine Hängebacken sich aufbliesen und wieder zusammenfielen wie zwei geplatzte Hüpfbälle. Er legte ein Kit-Kat-Papierchen als Lesezeichen zwischen die

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