Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
reduzieren.«
» Wie du willst.« Sie steckte sich eine an und blies selig seufzend eine Rauchwolke aus. » Und, was hatte unser Freund, der Kunststudent, zu seiner Verteidigung vorzubringen?«
» Herzlich wenig. Er will seinen Namen nicht in der Zeitung sehen, will sich auf keinen Deal einlassen, will nicht in den Knast.«
Sie schniefte. » Blöder Sack.« Ihre linke Hand verschwand unter dem Schreibtisch. » Na ja, McNab wird ihn auf Kaution an die Luft setzen, und dann können wir ihn uns in ein paar Tagen noch mal vorknöpfen. Falls wir uns das wirklich antun wollen.«
» Aber im Fall Polmont hab ich gute Nachrichten: Die ganzen Sachen, die wir in seiner Wohnung gefunden haben, sind Fälschungen. Sogar der Wodka ist nachgemacht. Und rate mal, wer genau solche Markenimitate bei sich hatte?«
» Der Weihnachtsmann?«
» Angus Black.« Logan legte Angus’ Aussage mitten auf Steels Schreibtisch. » Wie es aussieht, hatte er die Drogen und die anderen Waren von zwei Schlägertypen aus Edinburgh namens Gallagher und Yates.«
» Wer hat denn das getippt?« Sie hielt das Blatt auf Armlänge vor die Augen. » Das kann ja keine Sau lesen.«
» Ich habe im Polizeicomputer recherchiert – die Typen arbeiten für Malcolm McLennan.«
» Was ist mit …« Sie sah ihn schief an. » Malcolm McLennan?«
» So heißt er doch, oder nicht? Beide haben schon wegen Drogen und räuberischer Erpressung gesessen, und laut Angus Black ist ihr Boss ein glatzköpfiger Muskelprotz mit einem riesigen Hund.«
Steel tippte sich mit dem Papier an die Wange. » Der geheimnisvolle Mr. Connelly?«
» Und jetzt pass auf …« Logan zog eines von Polmonts zerfledderten Tagebüchern aus dem Stapel auf Steels Schreibtisch und schlug eine Seite auf, die er mit einem gelben Klebezettel markiert hatte – einer der einigermaßen leserlichen Einträge des Elektrikers. »› Neue Lieferung für G und Y ist unterwegs. Vielleicht lass ich diesmal besser die Finger davon – ich glaube, sie haben Verdacht geschöpft. ‹ G und Y tauchen ungefähr alle zwei Wochen auf.«
» Tun sie das?« Sie kratzte sich grinsend. » Riecht nach Bestätigung, wenn du mich fragst.«
» Und das Beste ist: Angus hat uns eine Adresse genannt.«
» Haftbefehl?«
» Dauert noch ein paar Stunden. McNab hat Verhandlung bis vier, und Harper ist in Lerwick wegen dieses Fischteich-Mordes.«
Steel blies eine Rauchfahne in den Schnee hinaus. » Besorg uns ein paar Uniformierte – sobald der Haftbefehl durch ist, statten wir Malk the Knifes kleinen Lausbuben einen Besuch ab.«
» Ich kann nicht.« Logan knöpfte seine Jacke zu. Bei dem offenen Fenster wurde es hier drin allmählich empfindlich kühl. » Ich hab um halb fünf eine Besprechung mit Beattie, der Zollbehörde und der Gewerbeaufsicht – es geht darum, was wir wegen der ganzen Markenfälschungen unternehmen können, die im Umlauf sind … Ich würde ja absagen, aber Beattie will unbedingt seine PowerPoint-Fähigkeiten unter Beweis stellen, und ich versuche, ein bisschen nett zu ihm zu sein. Wie du gesagt hast.«
Steel lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, während sie mit einer Hand unter dem Schreibtisch zugange war. » Gute Arbeit, junger Hüpfer.«
Zwei Belobigungen an einem Tag – jetzt noch eine Flasche Wein und ein bisschen schweißtreibender Sex, und es wäre für ihn der beste Tag seit ungefähr … zwei Jahren?
Das musste er doch gleich ausnutzen – einen Versuch war’s jedenfalls wert. Logan legte den Kopf schief und starrte Steel an.
Sie hielt im Kratzen inne. » Was ist?«
» Warum interessiert Danby sich so für Polmont?«
Steel zog eine Schnute. » Du lässt aber auch nicht locker, wie?«
» Nee.«
Schweigen.
» Okay, weil du so ein braver Junge gewesen bist: Polmont war das, was wir einen Serien-V-Mann nennen. Vor Aberdeen hat er Malk the Knife in Edinburgh verpfiffen. Und vor Edinburgh –«
» Hat er für Mad Mikey gearbeitet.«
Steel formte die Finger zu einer Pistole und schoss Logan in den Kopf. » Volltreffer.«
Das erklärte allerdings einiges. » Deshalb hat Danby eines von Polmonts Tagebüchern.«
» Das deckt die Zeit ab, die er in Newcastle verbracht hat.« Steel zog noch einmal an ihrer Zigarette und schnippte die Kippe in den Schnee hinaus. » Sonst noch was, wo ich schon mal in Geberlaune bin?«
» Wo bringen sie Knox diesmal unter?«
» Das ist strikt › Kenntnis nur bei Bedarf ‹ .«
» Ach, und habe ich etwa keinen –«
» Danby macht sich fast in die Hose;
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