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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Ehefrau mit einem Jagdmesser bedrohte«. Genau der Modus operandi, den Knox ihnen während der Fahrt zum Grab seiner Oma geschildert hatte.
    Logan klickte die Liste der Morde an, die er heruntergeladen hatte – all die Fälle, in denen die Opfer verbrannt worden waren, um Spuren zu vernichten. Als Erstes sortierte er alles aus, was nach Oscar Renwicks Verhaftung passiert war. Und Renwick war erst vierundzwanzig gewesen, als sie ihn eingebuchtet hatten, sodass seine Karriere als Vergewaltiger maximal elf oder zwölf Jahre umfassen konnte. Alles vor dieser Zeit konnte er also auch ignorieren. Blieben rund drei Dutzend Fälle. Nachdem er noch diejenigen eliminiert hatte, bei denen die Opfer weder erstochen noch mit dem Messer verletzt worden waren, blieben noch acht übrig.
    Dann noch schnell die Angaben zu den Opfern analysiert, um sicherzugehen, dass jeweils ein erwachsener Mann und eine erwachsene Frau getötet worden waren. Blieben sechs Tatorte: Brighton, Swansea, Darlington, Ballymena, Corby und Fort William.
    Logan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und starrte grinsend den blinkenden Cursor an. Noch keine sechsunddreißig Stunden saß er daran, und schon war er kurz davor, einen zwanzig Jahre alten Mordfall zu knacken, der sich 230 Meilen von hier zugetragen hatte.
    Er musste nur noch die Akten zu den sechs Fällen aufrufen und überprüfen, wo Knox’ Zellengenosse an den betreffenden Tagen gewesen war, und dann konnte er sich zurücklehnen und darauf warten, dass die Belobigungen auf sein Haupt herabregneten.
    Triumph.
    Er schrieb gerade eine Anfrage an die South Wales Police, als die Tür polternd aufsprang und DC Rennie ins Büro gestapft kam, beladen mit einer Plastikkiste voller Akten. » Der Golfschläger-Mord?«
    Logan deutete auf Doreens Sammlung. » Irgendwo da drüben.«
    » Danke.« Er stellte die Kiste auf dem Boden ab, richtete sich auf und rieb sich die Hände an der Hose ab. » Ich dachte, du solltest auch bei diesem Meeting dabei sein, von dem Beattie die ganze Zeit schwafelt?«
    Logan runzelte die Stirn und sah auf seine Uhr. 16.35 Uhr.
    Mist. Er hatte die Zeit vollkommen vergessen.
    Er sprang auf, schaltete rasch seinen Monitor aus und grabschte nach der großen viereckigen Dose, die auf dem Regal neben der Weißwandtafel mit den ungelösten Fällen stand. » Ich klau nur eben die Kekse!« Und schon war er zur Tür hinaus.

32
    Die Broad Street war wie ein Windkanal. Der Schnee fiel nicht, er fegte horizontal hindurch. St. Nicholas House ragte auf der anderen Straßenseite auf, ein vierzehngeschossiger Klotz aus Beton und Glas, dessen oberste Stockwerke im stürmischen Schneetreiben verschwanden.
    Autos und Busse schlichen vorbei, die Scheinwerfer auf Fernlicht, die Scheibenwischer im Dauereinsatz. Logan eilte über die Straße, drückte seine Zigarette in dem kleinen Behälter neben der Automatiktür aus und schlüpfte fröstelnd hinein. Er trat sich die Füße auf der Kokosmatte ab, schüttelte seine Jacke aus, befreite die Keksdose vom Schnee und wischte sich das Schmelzwasser aus dem vor Kälte prickelnden Gesicht.
    Fünf Minuten später stand er neben dem Radiator im Empfangsraum, dampfte still vor sich hin und blätterte in der Morgenausgabe der Press and Journal, als er jemanden sagen hörte: » Du kommst zu spät.«
    Logan hielt die feuchte Dose hoch. » Hab Kekse mitgebracht.«
    Dildo rümpfte die Nase. » Sind hoffentlich keine Vollkornkekse?« Er nahm den Deckel ab. » Ui, Jammy Dodgers …«
    Er drückte Logan einen Besucherausweis in die Hand. » Sind deine DI s eigentlich alle solche Lustmolche? Susanna wird schon die ganze Zeit angebaggert.«
    » Bitte sag mir, dass das ein Witz ist.« Das war mal wieder typisch Beattie – wenn er sich irgendwo blamieren konnte, dann tat er es.
    » Ich wünschte, es wäre einer.« Dildo machte auf dem Absatz kehrt und marschierte auf das Treppenhaus zu.
    Logan rührte sich nicht von der Stelle. » Könnten wir vielleicht ausnahmsweise mal den Aufzug benutzen?«
    » Es sind nur vier Stockwerke, du fauler Sack. Und außerdem spielen die Aufzüge hier mal wieder russisches Roulette. Anne ist heute schon zweimal im Keller gelandet, und beim zweiten Mal hat auch noch die Tür geklemmt.«
    Vier Treppen später schleppte Logan sich schnaufend und keuchend hinter Dildo her, als dieser eine Doppeltür aufstieß und ins finstere Herz der Gewerbeaufsicht eintauchte. Die Abteilung bestand aus rund sechzehn Schreibtischen, die in der vorderen linken Ecke

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