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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Butler stand auf der anderen Seite des verbeulten Fiat und massierte sich die Schläfen. » Warum dürfen wir die Gefangenen eigentlich nicht mehr knebeln?«
    » Lassen Sie die beiden rasch erkennungsdienstlich behandeln, und dann fahren wir raus nach Cove. Soll doch mal zur Abwechslung jemand anders sich ihr Gekeife und Gemecker anhören.«
    Butler starrte einen Moment zum Himmel auf, seufzte und setzte ihre Schirmmütze auf. Dann riss sie die Wagentür auf und klappte den Sitz vor. » Alles raus, hab ich gesagt!«
    Logan überließ sie ihrem Schicksal.
    Logan hatte das Sergeants-Kabuff für sich allein, während PC Butler Danny Saunders und seine giftige Verlobte durch das übliche Procedere schleuste: Fotos, Fingerabdrücke, DNS -Proben, und dann ab in separate Zellen.
    Er breitete Danbys Fälle auf dem Schreibtisch aus. Die Ausdrucke aus dem Nationalen Polizeicomputer waren nicht sonderlich detailliert; es handelte sich eher um Zusammenfassungen und Statusberichte. Ein paar ungeklärte Mordfälle – ein Drogensüchtiger, aufgefunden mit einer Schusswunde im Hinterkopf; eine Prostituierte, zu Tode getreten hinter den Mülltonnen im Hinterhof eines Nachtclubs. Ein Überfall auf eine Poststelle, bei der die Bande mit einer lächerlich geringen Geldsumme entkommen war, nachdem sie einen Rentner lebensgefährlich verletzt hatte: Fall aufgeklärt. Eine Erpressung – ein Filialleiter einer Bank mit einer Vorliebe für philippinische Ladyboys: Fall aufgeklärt. Ein Pärchen, das sich auf räuberische Erpressung verlegt hatte …
    Irgendwo klingelte ein Telefon. Logan brauchte eine Weile, bis er begriff, dass es sein neues Handy war. » McRae.«
    » LoganDaveGoulding. Ich hab gerade von euren CSI -Jungs einen Bericht über den alten Mann bekommen, der gestern Abend überfallen worden ist.« Typisch für den Psychologen, dass er diesen bescheuerten amerikanischen Ausdruck für die Spurensicherung aufschnappte.
    » Was ist mit ihm?« Logan las unterdessen weiter.
    Der letzte Bericht in Danbys Akte betraf eine Drogenrazzia: eine Lieferung Heroin und Kokain, die über den internationalen Fährhafen von North Shields ins Land geschmuggelt worden war. Geschätzter Straßenverkaufswert: 1,6 Millionen Pfund.
    » Knox hat ihn nicht vergewaltigt. Er hat ihn gebissen, er hat ihn gefoltert, er hat ihn geschlagen, aber es gibt keine Anzeichen für eine Penetration.«
    Laut der Zusammenfassung mussten sich in vier Wochen drei Männer vor Gericht verantworten, die alle mit Michael » Mad Mikey« Maitlands Imperium in Verbindung gebracht wurden.
    Gott hab ihn selig.
    » Es ist also genau dasselbe wie bei dem Aufpasser von SACRO … Harry Weaver. Ich dachte mir das schon, weil Weaver nicht alt genug war und nicht ins Opferprofil passte, aber inzwischen frage ich mich allmählich, ob Knox vielleicht impotent ist.«
    Logan überflog die Auflistung der Anklagepunkte. » Das ist doch gut, oder nicht?«
    » Knox erregt es, wenn er anderen Schmerzen verursacht. Wenn er keine Erektion bekommen kann, wird er es nur umso hartnäckiger versuchen. Das nächste Opfer werden wir wahrscheinlich tot auffinden. Und es wird auch kein schneller Tod sein.«
    Logan hörte auf zu lesen. Doch nicht so gut.
    » Haben Sie eine Idee, wohin er sich gewendet haben könnte?«
    Es war einen Moment still.
    » Nun … Aberdeen war für ihn eine ausgesprochen traumatische Erfahrung, und hier ist er weit außerhalb seiner Komfortzone. Er wird eine vertraute Umgebung suchen, eine Umgebung, wo er sich sicher fühlen kann.«
    Alle Wege führten nach Newcastle. Das war mehr oder weniger der Schluss, zu dem er selbst schon gekommen war. Logan dankte dem Psychologen und legte auf.
    Er trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum und starrte den leeren Computerbildschirm an.
    Lieber Himmel – allein die Vorstellung, dass Knox noch schlimmer werden könnte …
    » Du solltest mehr Ballaststoffe essen.«
    Logan drehte sich um und sah Doreen hinter ihrem Schreibtisch Platz nehmen.
    » Was?«
    » Du hast den gleichen Gesichtsausdruck wie mein Sechsjähriger, wenn er Verstopfung hat.«
    » Wenn du’s genau wissen willst: Ich habe gerade über Richard Knox nachgedacht.«
    » Willkommen im Club. DCI Finnie hat die komplette Belegschaft entweder auf Knox oder auf Danby angesetzt. Es ist ein Alptraum, wenn man versucht, irgendetwas anderes erledigt zu bekommen.« Sie zupfte ihre Strickweste zurecht. » Weißt du, ob unsere kleine Feenprinzessin inzwischen wieder zu ihrem Opa

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