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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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sie zurückkam, hatte Logan sein Bier schon halb ausgetrunken.
    » Fünfzehn Minuten, okay?«
    » Danke.« Er nahm sein Glas und patschte hinüber zu dem einzigen freien Wandtisch, wo er sich auf die Kunstlederbank fallen ließ. Er rutschte hin und her, um eine bequemere Position zu finden. Da war irgendetwas Unförmiges in seiner Gesäßtasche … Logan zog den Umschlag heraus, den Reuben ihm gegeben hatte.
    Er zog die Lasche auf und warf einen Blick hinein. Geld. Eine Menge Geld. » Verdammte Scheiße …« Der Umschlag war voller Fünfziger, Zwanziger, Zehner und Fünfer.
    Ein rascher Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass er nicht beobachtet wurde, dann zählte er die Scheine auf dem Platz neben sich, wobei er das Geld mit seinem Körper vom Rest des Lokals abschirmte. Dreitausend in Fünfzigern, fünfhundert in Zwanzigern, zweihundert in Zehnern und ein Dutzend Fünfer. Dreitausendsiebenhundertsechzig Pfund in gebrauchten, nicht durchlaufend nummerierten Scheinen.
    Und er hatte gerade gedacht, der Tag könnte nicht mehr schlimmer werden …

13
    Logan presste noch einmal den Daumen auf den Klingelknopf seiner Wohnung und winkte dem Taxi zu, das am Bordstein hielt. Der Motor lief, und der Fahrer starrte zu ihm herüber. Hatte ja auch gut starren, dort in seinem warmen, trockenen Auto.
    » Komm schon, Samantha …«
    Endlich ging die Haustür auf, und Sam stand stirnrunzelnd auf der Schwelle. Ihre Augenbrauen schnellten in die Höhe, als sie ihn sah. » Was ist denn mit dir passiert?«
    » Ich brauche Geld für das Taxi.«
    Sie seufzte. » Moment.« Samantha stiefelte wieder nach oben und kam zwei Minuten später mit einem zerfledderten Zwanziger zurück. » Reicht das?«
    » Danke.« Logan bezahlte den Fahrer und tappte dann mit quatschenden Socken hinter ihr hinauf zur Wohnung, wobei er nasse Abdrücke auf den Stufen hinterließ. » Mann, was für ein Tag …«
    » Du bist ja patschnass.«
    Er streifte sein durchnässtes T-Shirt ab und warf es in die Spüle, um dann mit der Hose und den Socken ebenso zu verfahren, bis er nur noch mit blasser Gänsehaut und einer feuchten grauen Unterhose bekleidet dastand.
    Sie reichte ihm ein muffig riechendes Handtuch aus dem Wäschekorb, und er frottierte sich die Haare, während er zum Gefrierfach ging. Der Wyborowa lag eingebettet zwischen dem Tiefkühlmais und den Fischstäbchen. Logan zog die Wodkaflasche heraus und knallte sie auf die Arbeitsfläche, um dann noch zwei mit einer Reifschicht überzogene Schnapsgläser dazuzustellen. » Auch einen?«
    » Bist du sicher, dass du nicht lieber eine Tasse Tee oder so was möchtest? Du siehst durchgefroren aus.«
    Er füllte eines der eisgekühlten Gläser bis zum Rand und kippte den Wodka hinunter. Seine Hand zitterte nur ganz leicht.
    » Alles okay mit dir? Ich bin heimgekommen, und da stand die Wohnungstür sperrangelweit auf.«
    » Es ging mir schon mal besser.« Er ließ den nächsten Wodka verschwinden. Jedes Mal, wenn er den Arm beugte, strahlte der Schmerz von seinem lädierten Ellbogen aus, und auf der bleichen Haut breitete sich bereits ein fahlblauer Fleck aus. Er ging noch einmal zurück zum Gefrierfach, nahm die Tüte Mais heraus und hielt sie sich an das geschwollene Gelenk.
    » Wo sind deine Schuhe und deine Jacke? Willst du dir unbedingt den Tod holen?«
    Logan warf sich das Handtuch um die Schultern. Der Wyborowa tat bereits seine wundersame Wirkung. » Ich hab Nudelauflauf gekocht.«
    Samantha deutete auf die Auflaufform, die neben der Mikrowelle auf einem Untersetzer stand. Von seinen kulinarischen Bemühungen war nur noch eine vertrocknete braune Masse mit schwarz verbrannten Stellen übrig. Sie hatte nicht einmal davon probiert.
    Und er konnte es ihr nicht verdenken. Das Zeug sah absolut ungenießbar aus.
    » War aber trotzdem lieb gemeint.« Sie warf einen Blick in die Spüle, zog sein Hemd heraus und starrte den blutigen Ärmel an. Und dann Logan. » Was hast du mit deinem Arm gemacht?«
    Logan zuckte mit den Achseln. » Du glaubst nicht, was diese dumme Kuh von Steel mir heute an den Kopf geworfen hat. Angeblich habe ich eine unmögliche Einstellung, und alle hassen mich. Ach ja, und ich trinke zu viel.« Er kippte den nächsten polnischen Wodka. » Kannst du dir das vorstellen? Sie glaubt, dass ich zu viel trinke.«
    Samantha sagte nichts.
    Logan stöhnte und ließ sich auf einen Stuhl sinken. » Mann, fängst du jetzt auch noch an?!«
    » Na ja, vielleicht –«
    » Ach, komm schon!

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