Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
wovon Juun sprach. Sie konnten es in dem wachsenden Druck von Unus Willen spüren, der urplötzlich an Gewicht gewann.
Der Falke gab den Blick zum Ausgang frei, und nun war dort die alte Fregatte der Lancer-Klasse zu sehen, die den Weg nach draußen blockierte. Ein kleines, gut bewaffnetes Boot glitt lautlos durch den zerklüfteten Eingang und manövrierte um zerstörte Pfeilschiffe herum und flog durch umherschwebende Killik-Glieder.
Unus Wille wurde vollkommen erdrückend und zwang Zekk und Jaina, ehrlich zu antworten, noch bevor sie die Frage wirklich spürten.
Wer hat das getan?
Mara und Luke hatten gerade erst zehn Meter des klebrigen, mit Wachs überzogenen Gangs hinter sich gebracht, und jedes Mal, wenn Mara den Fehler machte, zu atmen, musste sie sich beinahe übergeben. Die Luft in diesen dunklen Tunneln stank noch schlimmer als der Rülpser eines Sarlacc, eine widerliche Mischung von Fäulnis, Gewürz und freiem Ethman. Und es wurde immer schlimmer, je weiter sie gingen.
»Zumindest lenkt einen der Gestank von seinen Brandwunden ab«, sagte Luke.
Sofort wurde sich Mara ihrer Verbrennungen - ein halbes Dutzend schmerzende Kreise, wo Elektroblitze daumengroße Krater in ihr Fleisch gerissen hatten - wieder bewusst. Sie sog ein wenig mehr von der Macht in sich, damit ihr von Schmerzen gequälter Körper weiterhin funktionierte.
»Das liebe ich an dir, Farmboy«, sagte sie.
»Dass ich immer eine gute Seite sehe?«
»Eigentlich nicht.« Maras Stimme nahm einen zymischen Tonfall an. »Du weißt immer, wie man ein Mädchen dazu bringt, sich besser zu fühlen.«
Endlich öffnete sich der Gang in ein großes Gewölbe, wo die Luft so feucht und heiß war. dass sich sofort eine Schicht aus Nässe auf ihre Gesichter legte. Ein unheimliches Heulen hing in der Luft, kaum laut genug, um es über das laute Klopfen ihrer Herzen hinweg zu hören, und die Macht war schwer von den Schmerzen der halb toten Lebewesen.
Mara folgte Luke in das Gewölbe, und plötzlich vergaß sie das unheimliche Geräusch, den schrecklichen Geruch, selbst ihre eigenen brennenden Schmerzen. Der gesamte Raum war mit sechseckigen Zellen gefüllt, einige mit einer Wachsdecke versiegelt, andere enthielten jeweils einen gelähmten Chiss-Gefangenen, der sich um eine Gorog-Larve bog. Viele der Gefangenen waren tot und bereits halb aufgefressen, und die stacheligen Fresswerkzeuge einer beinahe entwickelten Larve ragten einen halben Meter über die Zellenwand hinaus. Aber ebenso viele Chiss waren noch am Leben und stöhnten leise, während die Larven an ihren reglosen Körpern fraßen.
»Ich fange an, den Standpunkt der Chiss zu verstehen«, sagte Luke. »Und ich frage mich, ob Raynar hiervon weiß.«
»Vielleicht, auf einer gewissen.«
Mara spürte ein kaltes Kribbeln, und als sie herumfuhr, sah sie im Strahl ihrer Helmlampe die Mündung eines Sturmgewehrs auf sich gerichtet. Dahinter befand sich ein von zwei Twi'lek-Lekku gerahmtes blaues Gesicht, das den Lauf entlang auf sie zielte.
Mara nahm sich nicht die halbe Sekunde, um ihr Lichtschwert zu aktivieren, und die weitere halbe Sekunde, um mit der Lichtklinge die Schüsse abzuwehren, sondern zeigte nur auf die Waffe und ließ die Machtenergie frei, die sie bis dahin benutzt hatte, um auf den Beinen zu bleiben, Ihr Körper explodierte sofort in Schmerzen und Muskelzittern, aber aus ihren Fingerspitzen schössen blaue Blitze und trafen das Gewehr, trieben den Lauf zurück in die verletzte Schulter der Twi'lek und knisternd tief in die Wunde, die Luke ihr beigebracht hatte. Alema schrie auf und ließ die Waffe fallen, dann wurde sie schlaff und trieb in die Dunkelheit davon.
Mara spürte ein gewisses Unbehagen, das von Luke kam. »Was ist?«
»Nichts«, antwortete Luke. Ich dachte nur...
Sein Lichtschwert erwachte knisternd zum Leben, zischte an Maras Ohr vorbei und fing etwas ab, das sich eher wie Blasterfeuer anhörte als wie ein weiterer Elektroblitz. Sie spürte in der Macht einen weiteren Angriff, aktivierte ihre eigene Laserklinge, und zusammen mit Lukes Waffen schleuderte sie die nächsten Blitze zurück.
Das Blasterfeuer brach ab, aber nicht, bevor Mara ihre Helmlampe auf seine Quelle richtete. Sie entdeckte einen Mann mit hängenden Schultern, einem halb geschmolzenen Gesicht und einem chitinigen Insektenarm, der an seiner Schulter angepfropft war, dann schlüpfte er aus dem Lichtkreis.
»Die Helle Seite der Macht!« Die Stimme des Mannes war rau und scharf. »Und wir dachten,
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