Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
niemand«, antwortete Juun. »Die Yoggoy sind sehr stolz auf ihre Geheimhaltung. Sie verbergen den Ort ihres Nests vor allen.«
Saba warf Tarfang einen Blick zu. »Warum haben Sie dann behauptet. Sie könnten uns helfen, unsere Freunde zu finden?«
Tarfang schnatterte eine Antwort.
»Weil die XR-acht-null-acht-g eine Fracht nach Yoggoy hat?«, übersetzte C-3PO. »Und wenn ein Schiff eine Fracht nach Yoggoy erhält, erhält es auch die notwendigen Daten, um entsprechend navigieren zu können?«
»Also gut.« Selbst Leia schien die Geduld zu verlieren. »Helfen Sie uns, ebenfalls eine solche Fracht zu erhalten, und wir zahlen Ihnen eine Vermittlungsprovision.«
Tarfang gab eine lange Antwort, die C-3PO übersetzte mit: »Tarfang schlägt vor, dass Sie Captain Juun einfach das Geld geben. Dann werden sie auf Yoggoy nachsehen, wie es Ihren Freunden geht, und Bericht erstatten, wenn sie zurückkommen.«
»Selbstverständlich werden sie das tun.« Han wandte sich den anderen zu, dann nickte er in Richtung Tür. »Wir verschwenden hier nur unsere Zeit.«
Leia bedeutete ihm zu warten. Er behielt weiterhin Tarfang im Auge. Zum ersten Mal bemerkte er, dass Mara nicht mehr bei ihnen war. Sie war sehr geschickt, wenn es darum ging, unbemerkt davonzuschlüpfen.
Schließlich wandte sich Luke wieder Han zu. »Tarfang versucht nicht, uns hereinzulegen. Er will wirklich einen ehrlichen Handel abschließen.«
Tarfang fauchte dem Jedi-Meister etwas zu.
»Er hat Ihre Gedanken nicht gestohlen«, sagte C-3PO zu dem Ewok. »Meister Luke ist kein Dieb.«
Tarfang fuhr zu dem Droiden herum und bellte einen Befehl.
»Also gut. Aber unter diesen Umständen würde ich es ihm nicht übel nehmen, wenn er sein Lichtschwert gegen Sie einsetzte.« C-3PO sah Luke an. »Tarfang droht, Ihnen die Augen zu nehmen, wenn Sie das noch einmal machen.«
»Oh, das macht ihm also wirklich Angst«, sagte Han und schaute den Ewok dabei an. »Sie wollen einen Handel abschließen? Hier ist er: Zweihundert Credits, und Sie beschaffen uns Fracht!«
Zu Hans Überraschung war es Saba, die sagte: »Das kann er nicht.«
»Warum nicht?«
»Weil Lizil es nicht zulassen würde.« Es war Luke, der die Frage beantwortete. »Er - oder sie - will nicht, dass wir Jaina und die anderen finden.«
»Sie«, verbesserte Juun.
Luke runzelte die Stirn. »Was?«
»Sie. Es sind mehrere.«
Der Sullustaner arbeitete unterdessen weiter und lötete etwas, das aussah wie das Hinterende einer Energieleitung, an den Haupt-Kabinen-Output. Han hätte ihm gern einen Rat gegeben, aber er hatte schon vor langer Zeit gelernt, nie einem anderen Captain zu sagen, wie er sein Schiff warten sollte. Außerdem hätte jeder, der sich das Steuerpult des Falken ansah, wahrscheinlich ebenso viele Zweifel über seine Arbeit entwickelt, wie er gegenüber der von Juun hatte.
»Lizil ist nicht ihr Anführer.« Juun blickte von seiner Arbeit auf und zog die heiße Spitze des Lötkolbens über den Flux-Inhibitor-Schaltkreis. »Lizil ist sie alle.«
»Sie haben alle den gleichen Namen?«, fragte Leia.
»In gewissem Sinn, aber es ist mehr als das. In ihrer Vorstellung sind sie alle zusammen Lizil. Lizil ist das Nest, aber auch all seine Angehörigen.«
»Sie haben kein Gefühl von Identität?«, fragte Leia.
»Ich denke, das ist so«, sagte Juun. »Aber ich bin nicht sonderlich versiert, was xenobiologische Definitionen angeht.«
Tarfang gab leise etwas hilfreich Klingendes von sich.
»Master Tarfang sagt, das sei nur wichtig, wenn es um das gesamte Nest oder einen seiner Angehörigen geht.« Tarfang sprach ungeduldig weiter. »Aber Sie würden nie erkennen können, was von beiden gemeint ist«, fügte C-3PO hinzu.
»Wie nett«, sagte Han. »Warum will Lizil denn nicht, dass wir Jaina finden?«
Weil Juun zögerte, begann Tarfang wieder eindringlich zu schnattern.
»Aber niemand sagte, es wäre nicht geheim«, erwiderte Juun.
»Sie sind einfach störrisch«, erklärte Saba. »Etwas ist nur geheim, wenn.«
»Warte«, sagte Han zu Saba. Sullustaner waren nicht nur störrisch, sondern ebenso methodisch, und eine weitere Bemerkung der Barabel hätte nur dazu geführt, alles noch mehr hinauszuzögern, wenn sie sich mit Juun anlegte. »Die Situation ist ein wenig unklar.«
Saba sah Han aus einem dunklen Auge an.
»Es gibt unser Übereinkommen und Ihre stillschweigenden Verpflichtungen«, sagte Han, an Juun gewandt. »Stimmt das?«
Der Sullustaner nickte schnell. »Wir Captains verstehen
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