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Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Titel: Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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des Insekts und hob sich wieder, und es hielt Jacen weiter den Helm und den Overall hin.
    »Das ist doch keine schwierige Frage«, sagte Jacen. »Wenn die Kolonie von mir erwartet, dass ich Leute umbringe, sollten sie mir lieber sagen können, warum.«
    Seine Führerin legte verständnislos den Kopf schief, und Jacen wusste, dass er zu viel verlangte. Als soziale Insekten verfügten die Bewohner der Kolonie offenbar über einen nur sehr eingeschränkten Sinn ihrer selbst - und über absolut keine Vorstellung von freiem Willen. Er hätte ebenso gut einen Beldon bitten können, ihn mit zum Fischen zu nehmen.
    Stets der Prediger. Die Stimme war die gleiche, die Jacen schon in Akanahs Lehrkreis gehört hatte - bis darauf, dass die Worte krächzend und dröhnend waren statt leise geflüstert. Du denkst immer noch zu viel. Jacen.
    »Das ziehe ich für gewöhnlich katastrophalen Fehlern vor«, stellte er klar. Die Stimme war so harsch und tief, dass es ihm schwerfiel, sie zuzuordnen. Es hätte Raynar sein können - oder Lomi oder Welk oder eine ganz andere Person. »Du scheinst mich zu kennen. Jedenfalls befürchtest du offenbar nicht, dass ich dich angreife.«
    Wir kennen dich jetzt, Jacen. sagte die Stimme nicht unfreundlich. Wir wissen, wofür du kämpfen wirst.
    Während dieser Worte stieg in Jacens Geist eine gewaltige, trübe Präsenz auf und überwältigte seine Verteidigung so schnell, dass er keine Chance hatte, sie auszuschließen. In der Mitte der Präsenz sah er Jaina und die anderen, ihre Mienen überrascht, empört und voller Mitleid. Sie trugen alle Fliegeroveralls und sahen abgerissen und müde aus, aber einigermaßen gesund und zufrieden.
    Sie dienen der Kolonie, Jacen, sagte die Stimme. Wirst du dich ihnen anschließen? Wirst du deiner Schwester helfen?
    Jacen antwortete nicht, nicht einmal in Gedanken. Einen Tag zuvor hatte er gespürt, wie Jaina in der Macht klein und kalt wurde, so wie es immer vor einem Kampf geschah. Aber es hatte danach keinen Hinweis von etwas Alarmierendem gegeben, nicht einmal den üblichen müden Kummer, den sie immer verspürte, wenn sie töten musste. Er dehnte sich in der Macht aus, versuchte herauszufinden, ob irgendetwas nicht stimmte. Sie reagierte mit liebevoller Wärme und ließ ihn wissen, dass sie sich auf die Begegnung mit ihm freute.
    Aber es gab noch mehr, eine weitere Spur dieser trüben Präsenz, die ihren Weg in Jacens Kopf gefunden hatte - nicht feindselig oder Unheil verkündend oder gefährlich, einfach nur vorhanden.
    Die Führerin lenkte Jacens Aufmerksamkeit wieder auf den Helm und den Overall, indem sie ihm diese in die Hände drückte. »Buu buur urh ruuruur.«
    Jacen schob die Ausrüstung wieder zurück. »Ich habe nicht gesagt, dass ich gehe.«
    »Buu rurr. Uhu ur.«
    »Vielleicht«, gestand Jacen zu. Die trübe Präsenz hatte sich aus seinem Geist zurückgezogen und hatte ihn mit dem Insekt allein gelassen. »Sobald wir herausgefunden haben, was ihm zugestoßen ist.«
    Er hockte sich auf die Hacken und fuhr mit den Fingern durch den Dreck, suchte nach einem Hinweis, dass Raynar und die anderen an diesem Ort gestorben waren. Als er keine großen Knochen mehr fand, stellte er sich das mit Blasen bedeckte Gesicht vor, das er im Cockpit gesehen hatte, und benutzte dann noch einmal die Macht, um in die Vergangenheit zu schauen und zu erfahren, was aus Raynar geworden war.
    Aber diesmal öffnete sich ihm die Macht auf ihre eigene Weise. Statt des Rauchs und des verbrannten Fleisches, die er auf dem Flugdeck gerochen hatte, brachte sie einen frischen, angenehmen Duft zu ihm, einen, den er seit seiner Kindheit kannte.
    Jacen blickte auf zum Kraterrand und sah dort voller Staunen seine Mutter stehen, die durch den Riss im Rumpf der Flier ins Innere des Raumschiffs spähte. Sie trug eine weiße Bluse mit einem braunen Rock und einer Weste, die Jacen an den Piratenstil seines Vaters erinnerte, bis hin zu dem Blaster, der in einem Halfter an ihrer Hüfte steckte. Es gab ein paar graue Strähnen in ihrem Haar und ein paar mehr Lachfalten um ihren Mund, aber sie wirkte gesund und zufrieden, und Jacens Herz jubelte bei ihrem Anblick. Es war mehr als fünf Standardjahre her. seit er ihr Gesicht zum letzten Mal so direkt gesehen hatte, bevor er zu seiner Selbstfindungsreise aufgebrochen war, und er empfand die Freude, die die Vision ihm brachte, beinahe als verwirrend.
    Dann schluckte er seine Überraschung herunter und versuchte stattdessen, sich einfach auf das zu

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