Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
du's«, sagte er. »Ich fürchte, wir können nicht anders.«
Die Jedi-Piloten umkreisten die bunt gestreifte Masse des Gasriesen Qoribu und starrten dann in die türkisfarbene Helligkeit des riesigen Sterns des Planeten Gyuel. Jaina blinzelte instinktiv, und als sich ihre Augen wieder öffneten, hatte ihr Astromechdroide die Kuppel des StealthX leicht verdunkelt. Sie sah die falkenflügligen Silhouetten von vier Entlaubern, die nur Meter oberhalb von Qoribus blendendem Ringsystem zu schweben schienen und auf die Kluft zwischen den Monden Run und Zvbo zusteuerten, um dort Streuflüge durchzuführen. Mit einer Eskorte von Klauenjägern waren die Chiss offenbar entschlossen, diesmal ihre Ziele zu erreichen.
Jaina brach die Komstille nicht, sondern öffnete sich lieber dem Machtgeflecht, und sofort wusste sie, dass ihre Flügelleute das Gleiche getan hatten. Manchmal konnten sie im Geflecht die Gedanken der anderen hören, aber die meiste Zeit über wussten sie einfach, was die anderen dachten. Und was sie taten. Und die Verbindung war, seit sie nach Qoribu gekommen waren, nur noch stärker geworden. Während der Kämpfe kam das manchmal einem Kollektivgeist gefährlich nahe.
Jaina zwang sich dazu, sich auf die bevorstehende Auseinandersetzung zu konzentrieren. Die Chiss bedrängten sie diesmal schwer. Die Jedi mussten diese Entlauber schnell aus dem Verkehr ziehen und dann wieder verschwinden, bevor es blutig wurde.
Sie spürte Ablehnung und wusste, dass Alema eine direktere Herangehensweise bevorzugte, eine, die den Chiss keine Illusionen über die Folgen eines Angriffs auf den Lebensmittelnachschub der Kolonie lassen würde. Und sie stand damit nicht allein. Andere waren ebenfalls empört. Statt direkt anzugreifen - ein Verstoß gegen den Ehrenkodex der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte, der einen unprovozierten ersten Schlag verbot -. versuchten die Chiss. die Qoribu-Nester in den Rückzug zu treiben, indem sie sie aushungerten. Tesar und Tahiri. ja. sogar Jacen glaubten, dass die Chiss damit eine ganze Spezies auslöschen wollten und sich eine blutige Nase verdient hatten.
Nur Zekk stimmte dem nicht zu. Jedi bekamen überall in der Galaxis ähnliche Grausamkeiten zu sehen. Aber zu ihren Pflichten gehörte es, Gleichmut zu bewahren, den Schleier oberflächlicher Emotionen zu durchtrennen und den Kern des Problems zu entdecken. Wenn sie sich gestatteten, Rache statt Frieden zu suchen, wie konnten sie dann auf eine dauerhafte Lösung eines Konflikts hoffen?
Sosehr Jaina die Chiss auch dafür bestrafen wollte, dass sie so viele Leben nahmen, sie war der gleichen Ansicht wie Zekk. Bisher war dies ein Konflikt von eher geringer Intensität gewesen. Aber wenn die Jedi einen mörderischen Kampf daraus machten, würde sich das ändern. Eine einfache Grenzstreitigkeit würde in einen totalen Krieg übergehen, und es würde zu einem entsetzlichen Gemetzel kommen.
Die Einsatzgruppe der Chiss erreichte die Lücke zwischen Ruu und Zvbo. Zwei der vier Entlauber verließen die Hauptformation mit ihren Eskorten aus Klauenjägern und wandten sich den Monden zu. Wolken von Verteidigern flogen ihnen entgegen, aus dem Saras-Nest auf Ruu und von den Alaala auf Zvbo. Die Pfeilschiffe waren klein, aber obwohl sie aus dieser relativ kurzen Entfernung nicht sichtbar waren, gab es genügend von ihnen, um neblige graue Flecken auf Gyuels blauem Gesicht zu hinterlassen.
Jaina hatte noch keinen fest umrissenen Plan, wie sie dem Gegner entgegentreten sollte, als Tahiri in dem schlanken kleinen Skiff, das Zonama Sekot für sie hatte wachsen lassen, nach vorn schoss. Es war ein lebendes Schiff mit einem dreilappigen Rumpf, der sich in einem tiefen Seegrün vor dem Stern abzeichnete.
Jacen folgte einen Augenblick später in seinem ChaseX, der wie Tahiris lebendes Schiff nicht vor den Chiss-Sensoren verborgen werden konnte. Die Jedi verstanden alle, was Jaina vorhatte. Tahiri, die den Komeinschränkungen des StealthX nicht unterlag, öffnete einen Kanal zu den Pfeilschiffen der Taat, die um Jaina schwärmten, und den anderen StealthX.
»ReyaTaat. folgen Sie uns mit den Pfeilschiffen. Das hier sollte lieber echt aussehen.«
»Wir sollen sie ablenken?« ReyaTaat war eine Chiss, die sich dem Nest angeschlossen hatte und nun darauf bestand, sowohl beim Nestnamen als auch bei ihrem eigenen genannt zu werden, und sie gab gern zu, dass der Geheimdienst der Chiss sie geschickt hatte, um das Nest von Qoribu auszuspionieren. Ihre Loyalität war
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