Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
schoben sich mit gespenstischer Präzision in den Weg der angreifenden Klauenjäger. Die Chiss-Schiffe explodierten, als wären sie gegen einen Asteroiden geknallt. Der Konflikt verwandelte sich plötzlich in eine Schlacht.
Tahiri spürte Jainas Schrecken und öffnete einen Komkanal. »ReyaTaat. rufen Sie die Pfeilschiffe zurück! Unsere letzten Angriffe waren Fehler!«
»Sie fühlten sich aber nicht wie Fehler an!«, erwiderte Reya. »Sie fühlten sich gut an!«
»Der Kampf gerät außer Kontrolle«, erwiderte Tahiri und gab damit auch Jainas Gefühle wieder. »Reya war Chiss. Sie weiß, was geschehen wird, wenn wir weitermachen.«
Reya schwieg, aber die Pfeilschiffe griffen weiterhin an. Jaina spürte, wie ihre Frustration hinsichtlich Alema wuchs. Die Twi'lek war eine gute Pilotin. aber sie war zu wild, ergab sich zu schnell dem Hass, der seit dem Tod ihrer Schwester Numa in ihr gewachsen war. Nun würde sich Alemas Zorn im Gyuel-System ausbreiten wie eine Novaexplosion.
Als die Taat weiterhin angriffen, sagte Jacen: »ReyaTaat, die Chiss werden mit größeren Schiffen zurückkehren. Sie werden die Nester direkt angreifen, und Taat wird zerstört werden. Alle Qoribu-Nester werden zerstört werden!«
»Was macht das schon? Unsere Nester sterben bereits.« Reyas Stimme war kalt. »Aber Lowbacca darf nicht gefangen genommen werden.«
Es gab Zustimmung in der Macht - keiner der Jedi wollte, dass ihr Freund in Gefangenschaft geriet -, aber letzten Endes war es Lowbaccas Sache, denn er war derjenige, um den es ging.
»Lowbacca kann gut auf sich selbst aufpassen«, sagte Tahiri. »Und wenn er in Gefangenschaft gerät, wird das, was die Taat jetzt tun, ihm nur schaden.«
»Lowbacca wird nicht in Gefangenschaft geraten«, sagte Reya. »Die Kolonie will das nicht.«
Die Taat flogen weiterhin auf ihre Feinde zu, aber anstatt Tahiri und Jacen noch verbissener zu verfolgen, lösten sich die Klauenjäger von den beiden Jedi. Jaina atmete erleichtert auf. Zumindest war Jag - oder wer immer diese Kampfgruppe befehligte - vernünftig genug, sich zurückzuziehen, bevor das alles noch schlimmer wurde.
Da fing ein neuer Traktorstrahl von dem Sternenzerstörer Tahiri, Jacen und - nach ihrer Überraschung und ihrem Zorn zu urteilen - auch Alema und Zekk ein. Jaina fluchte und hörte gleichzeitig Tesars wütendes Zischen. Es war nicht leicht, ein Raumschiff, das wilde Ausweichmanöver vollführte, visuell zu verfolgen, aber wenn diejenigen, die einen Traktorstrahl lenkten, die Komfrequenz kannten, die ihr Ziel benutzte, konnten sie der Trägerwelle direkt zu ihrem Opfer folgen. Auch wenn es nicht Reya gewesen war. die den Kontakt mit Tahiri hergestellt hatte, so hatte sie doch dafür gesorgt, dass die junge Jedi weitersprach, bis alle Klauenjäger davongeschwirrt waren.
Jaina war nahe genug am Kampf, um sehen zu können, wie die Laserwaffen in der wirbelnden Wolke von Pfeilschiffen aufblitzten. Vier dunkle, fuchtelnde Finger zeigten, wo die Traktorstrahlen die Taat aus dem Raum rissen und sie langsam auf den Sternenzerstörer zuzogen. Das Schiff selbst erinnerte an eine graue Version der alten Sternenzerstörer der Victory- Klasse, wie sie das Imperium benutzt hatte, war allerdings ein wenig schlanker, sparsamer gebaut, und mit einem keilförmigen Rumpf, der ihm ein gefährliches Aussehen verlieh. Es war unmöglich, zu sagen, wo sich die Brücke befand - es lag nicht im Wesen der Chiss, eine solche Einzelheit einfach nach außen kenntlich zu machen -, aber eine kuppelförmige Beule mittschiffs enthielt wahrscheinlich die Ausrüstung, mit deren Hilfe sich das Schiff zunächst getarnt hatte.
Jaina zog die Nase ihres StealthX nach unten und flog rasch auf den Sternenzerstörer zu, dann spürte sie Tesars wachsende Aufregung, der sich ebenfalls auf einen Angriff vorbereitete. Ein Bild seines Blicks auf das Schiff erschien in ihrem Hinterkopf. Er näherte sich offenbar vom anderen Ende und kam mehr oder weniger direkt auf Jaina zu. Sie würden aufpassen müssen, um sich nicht gegenseitig zu rammen.
»Sneaky. gib mir eine Zehnfachvergrößerung auf den
Bereich rings um den Ursprung des nächsten Traktorstrahls!«, befahl Jaina.
Riskant oder nicht, sie konnte nicht zulassen, dass die Chiss vier Jedi gefangen nahmen.
Über das Korn sagte Reya: »Wir holen euch in einer Minute raus. Freunde.«
Verdammt unwahrscheinlich, dachte Jaina. Die Hälfte der Taat wurde bereits in die Gefangenenbuchten des Sternenzerstörers gezogen, und
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