Dunkles Nest 02 - Die verborgene Koenigin
verschwunden, aber nicht ganz. Er hoffte, dass es sich dabei nur um einen Überrest handelte, eine Nebenwirkung, die sich durch seine Verbindung mit der Illusion eingeschlichen hatte. Aber es konnte natürlich genauso gut auch Lomi Plo sein, die ihn in unbegründete Sicherheit wiegen wollte. Es gab keine Möglichkeit, das herauszufinden. Luke wusste einfach nicht genug darüber, was sie mit ihm machte.
Als sie dem Planeten näher kamen, nahm der Stern des Systems die Gestalt eines gewaltigen silbernen Strudels an, der Unmengen von Nebelgas in sich aufsaugte. Der Planet selbst schimmerte alabasterfarben mit unscharfen Rändern, eine Wolke weißer Helligkeit, umgeben von den dunklen Flecken von mehr als einem Dutzend Monden.
Die nur sehr grundlegenden Sensoren der DR919a konnten die dicken Wolken in der oberen Atmosphäre nicht durchdringen, aber die dichte Konzentration von Eiskristallen wies auf viel Wasser hin, und die Masse des Planeten sprach für einen felsigen Kern. Die Monde waren leichter zu untersuchen. Sie waren alle etwa acht Kilometer lang, eiförmig und strahlten von einem Kernbereich nahe den dickeren Enden Hitze aus.
»Das sind keine Monde!«, sagte Han, der über Tarfangs Schultern spähte. »Das sind Nestschiffe!«
Luke kam sich nur noch dumm vor. Bis zu diesem Augen blick hatte er geglaubt, das Problem mit den Utegetu-Nestern sei überwiegend ein Missverständnis. Dass Raynar und Unu wegen des Fizz zornig geworden und durch ihren Zorn vorübergehend unter den Einfluss des Dunklen Nests geraten waren. Aber hier gab es nun fünfzehn Nestschiffe: eins für jedes der vierzehn Nester, die die Kolonie auf den Planeten des Nebels eingerichtet hatte, und ein weiteres Schiff für das Dunkle Nest. Selbst die Killiks konnten eine solche Flotte nicht in ein paar Monaten gebaut haben. Entweder hatten alle Utegetu-Nester schon den größten Teil des vergangenen Jahres unter dem Einfluss des Dunklen Nests gestanden oder Raynar und der Rest der Kolonie waren von Anfang an Teil des Plans gewesen. Wie auch immer, Luke fühlte sich verraten.
Er hoffte, dass die Piraten inzwischen annahmen, ihre Beute sei im Dunst des Nebels entkommen, beschleunigte den Köder noch einmal, ließ ihn dann los und wandte sich Han zu.
»Das beantwortet wohl. unsere Frage.« Es fiel dem Jedi-Meister schwer zu sprechen, da er weiterhin die DR919a unter der zweiten Illusion verbarg. »Jetzt ist ziemlich klar, wieso sie so versessen auf Reaktortreibstoff und Hyperantriebs-Kühlflüssigkeit waren.«
»Ja, aber ich wünschte wirklich, es wäre nicht wahr«, sagte Han.
»Warum?«, fragte Juun. »In den Geschichtsvids behaupten Sie immer, dass es sich auszahlt zu wissen, gegen wen man kämpft.«
»Habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen aufhören, sich diese Dinger anzusehen?« Ohne auf Juuns Einwand einzugehen, wandte sich Han wieder dem Energienetz zu. »Wir kommen eine Weile auch ohne Klimakontrolle aus. Und wer braucht schon Luftreiniger?«
Tarfang sprang von seinem Sitz auf und eilte erschrocken schwatzend auf Han zu.
»Tarfang will wissen, ob Sie den Verstand verloren haben«, sagte C-3PO. »Ohne Luftreiniger wird die Kohlendioxidkonzentration pro Stunde um zwölf Prozent ansteigen.«
»Kein Problem«, sagte Han. »So lange wird es nicht dauern.«
Juun riss die Augen auf und sah Luke über die Schulter an. »Das verstehe ich nicht.«
»Wir müssen sie aufhalten«, erklärte Luke. Der heiße Schmerz ließ langsam nach, als er aufhörte, so viel von elf Macht zu beanspruchen, aber das kalte Ziehen von Lomi Plos Aufmerksamkeit blieb. »Wir können ihnen nicht erlauben, eine ganze Flotte von Nestschiffen loszulassen.«
»Sie werden ganze Sektoren kahl fressen«, sagte Han. »Und noch schlimmer - sie werden die Bewohner dieser Sektoren zu Mitnistern machen.«
Juun riss den Mund auf und schwieg einen Moment, dann fing er plötzlich an, leise zu lachen. »Jetzt haben Sie mich wirklich reingelegt!« Er schüttelte den Kopf und schaute wieder nach vorn. »In den Geschichtsvids wurde nie erwähnt, dass Sie gerne Witze reißen.«
»Das war kein Witz, Captain Juun«. sagte Luke. Sic waren jetzt dem Planeten schon ziemlich nahe: einer riesigen, wirbelnden weißen Scheibe, die den größten Teil des vorderen Fensters ausfüllte. Der Jedi-Meister spürte unter den Wolken die Präsenz vieler Piraten, irgendwo nahe dem Äquator des Planeten. »Wir müssen sie wirklich aufhalten.«
»Wir...« Juuns Stimme brach. Er räusperte sich, dann
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