Dunkles Nest 02 - Die verborgene Koenigin
Machtwellen an ihm brachen, die von seinen Begleitern und von den Piraten ausgingen - und von einem anderen Ort, an dem er überhaupt keine Präsenzen wahrnahm, nur ein deutliches Unbehagen in der Mache Er wandte sich dieser leeren Stelle zu und sah schließlich eine faserige rote Corona, die rings um das Tuskenauge erschienen war.
Er griff mit der Macht in diese Corona, aber er suchte dort nicht nach dem Dunklen Nest, sondern nach den Wirten, die es brauchen würde, um die Larven des Nests großzuziehen Zunächst spürte er nur die gleiche Leere wie zuvor - eine zu vollkommene Abwesenheit von allem, um real sein zu können, eine selbst für den tiefen Raum zu reine Stille. Dann nahm er nach und nach das Entsetzen wahr, die Verzweiflung und das Leid Tausender gelähmter Sklaven, die langsam von innen nach außen verschlungen wurden.
Luke schauderte, erschüttert von seinem Kontakt mit solcher Qual, und schwor sich noch einmal, das Dunkle Nest zu zerstören.
Dann verschwamm die Corona einen Moment, und ein winziger, durch das rote Leuchten kaum zu erkennender Halbmond kam in Sicht. Luke spürte andere Präsenzen, Wesen voller Zorn, Wildheit und Eigensucht - wahrscheinlich weitere Piraten.
Luke hatte den Halbmond kaum entdeckt, als sich das Ziehen in seinem Bauch in den Rest seines Oberkörpers ausdehnte. Es war nicht mehr nur das Gefühl, beobachtet zu werden, erkannte er. Jemand berührte ihn d Dunkle Seite, versuchte ihn abzulenken oder vielleicht sogar vollkommen kampfunfähig zu machen. Er holte ein paarmal tief Luft, dann kämpfte er mithilfe der Macht gegen die wachsende Kälte an.
»Luke?«, fragte Han. »Alles in Ordnung?« Luke warf Han einen Blick zu. der ihn besorgt ansah. »Ja.« Lukes Antwort war allerdings nicht ganz ehrlich. »Jemand mag nicht, dass ich nach dem Dunklen Nest suche.«
»Alema?«
»Das glaube ich nicht«, erwiderte Luke. »Viel mächtiger.«
»Das hatte ich befürchtet.« Han fragte nicht mehr, ob es sich um Lomi Plo handeln könnte. »Vielleicht sollten wir umkehren. Du siehst nicht besonders gut aus.«
Luke verzog dar, Gesicht. »Han, bekommst du etwa Angst?«
»Ich? Nie im Leben.« Han wandte sich ein bisschen zu schnell wieder seiner Arbeit zu. »Ich mache mir nur Sorgen um dich, das ist alles.«
»Nicht nötig«, sagte Luke. »Wir sehen uns einfach nur schnell um, dann fliegen wir zum Engpass.«
Eine Welle der Erleichterung, die von Juun und Tarfang ausging, bestätigte, was Luke bereits angenommen hatte: Das Dunkle Nest benutzte die Macht, um eine Aura der Angst in die DR919a zu projizieren - vielleicht sogar in die gesamte Umgebung des Nests. Was immer sie in diesem Nest tat, Lomi Plo wollte nicht, dass Luke - oder sonst jemand - es entdeckte.
Luke baute sein Ersatzlichtschwert fertig, dann ging er zur Pilotenstation und zeigte über Juuns Schulter hinweg auf den silbernen Halbmond, den er zuvor entdeckt hatte. »Sehen Sie das?«, fragte er.
Juun blickte mit zusammengekniffenen Augen aus dem Fenster. »Was?«
Luke berührte den Geist des Sullustaners mit der Macht und versuchte das Bild des silbernen Halbmonds dort hineinzuprojizieren. »Dieser Lichtschimmer. Es sieht aus wie ein Planet.«
Juun keuchte. »Wo ist der denn hergekommen?« Stirnrunzelnd betrachtete er seine Instrumente, dann sah er Tarfang an. »Du musst die Kalibrierung anpassen. Da ist etwas, das ich mit bloßem Auge sehen kann, aber wir erhalten davon keine Sensorwerte.«
Zu aller Erstaunen keckerte Tarfang etwas, das sich nach einer Entschuldigung anhörte. Dann betrachtete er die Sensorkontrollen und kratzte nachdenklich den weißen Streifen an seinem Kopf.
»Es sind nicht die Instrumente.« Luke berührte den Geist des Ewoks, dann sagte er: »Versuchen Sie erst aus dem Fenster zu sehen. Das wird helfen.«
Tarfang schaute Luke einen Moment an, als befürchtete er irgendeine Zauberei, dann sah er aus dem Fenster und bellte etwas, das sich ein wenig wie Chubba! anhörte.
Luke warf einen Blick über Juuns Schulter auf das Sensordisplay. Es zeigte, dass direkt vor ihnen ein von weißen Wolken umhüllter Planet lag. Er hatte mehr als ein Dutzend Monde und kreiste um einen ziemlich durchschnittlichen G-Klasse-Stern - die Quelle des silbrigen Leuchtens, das das Tuskenauge schuf.
Der Schirm zeigte nun auch einen alten Kreuzer der Carrack- Klasse, der vom Planeten aus auf sie zukam und schon beinahe ein Drittel des Wegs zur DR919a zurückgelegt hatte Er wurde von zwei Kanonenbooten begleitet und keines
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