Dunkles Nest 03 - Der Schwarmkrieg
verstanden - was sie sich weigerten zu verstehen - war. dass sie einen Zermürbungskrieg gegen die Kolonie nicht gewinnen konnten.
Ein Killik konnte im Monat tausend Eier legen, und innerhalb eines Jahrs würden diese Eier kampfbereite Larven sein. Nach zwei Jahren würden die Überlebenden selbst Eier legen. Wenn man einen Killik tötete, traten zehntausend an seine Stelle. Wenn man zehntausend umbrachte, würde man sich einer Million gegenüberfinden. Wenn die Chiss diesen Krieg überleben wollten, hatten sie nur eine Wahl: sich hinter die eigenen Grenzen zurückzuziehen und mit Friedensverhandlungen zu beginnen. So einfach war das.
Einen Augenblick später fanden die Jooj ihren Weg zwischen die umgestürzten Bäume, hinter denen sich der Feind versteckte. Chiss-Soldaten sprangen aus der Deckung, schrien und rissen sich ihre Rüstungen herunter, schlugen und schössen sogar nach den daumennagelgroßen Insekten, die durch ihre Verteidigungslinie geschlüpft waren. Die Jooj fraßen vielmehr, als dass sie angriffen: Sie injizierten ein fleischauflösendes Enzym in ihre Beute und saugten dann das verflüssigte Fleisch heraus. Angeblich fühlten sich die Opfer, als würden sie bei lebendigem Leib verbrannt.
Die überlebenden Rekkers nutzten die Panik des Feindes aus und beschossen ihn mit Magnetimpulsgeschossen, sobald er sich zeigte. Andere Chiss erwiderten das Feuer, und bald war der Kampf wieder in vollem Gange. Jaina dehnte sich in der Macht aus und schoss mit dem Blaster auf Soldaten, die sie spüren, aber nicht sehen konnte. Das scharfe Krachen von Insektizid-Granaten ertönte überall rings um sie her, und sie spürte, wie Killiks langsam und unter Qualen starben, wenn ihre Atemlöcher zuschwollen.
Schließlich kam die Killik-Verstärkung aus der rauchenden Grube: Rekkers sprangen schießend hervor, Jooj huschten über den Rand und schwärmten in alle Richtungen aus. Die Chiss, diszipliniert, selbst wenn offensichtlich war, dass sie keine Chance hatten zu überleben, reagierten mit einem verzweifelten Gegenangriff, warfen Vapozünder und InsektizidGranaten in das Loch und versuchten vergeblich die Killik-Flut umzukehren.
Jaina spürte eine feindliche Präsenz hinter sich, drehte sich um und sah drei Chiss-Soldaten, die über einen Mogo-Stamm sprangen. Sie schwenkten ihre Charric-Gewehre bereits in ihre Richtung. Jaina fegte mit der Hand über ihren Körper und nutzte die Macht, um die Bemühungen der Feinde zu stören, sie ins Visier zu nehmen. Maserstrahlen sprühten harmlos an ihr vorbei und erfüllten die Luft mit Rauch, Splittern und Hitze.
Der Anführer hatte Jaina bereits erreicht. Hass ließ die roten Augen hinter seinem Helm leuchten, als er mit dem Gewehrkolben nach ihrem Kopf schlug. Sie duckte sich, benutzte die Macht, um ihn über ihren Rücken zu ziehen, und ließ ihn gegen den Stamm hinter ihr krachen.
Die anderen beiden Chiss kamen einen Schritt hinter ihm. Einer riss ein gepanzertes Knie hoch zu ihrem Gesicht. Jaina blockte es mit dem Blaster ab, schoss zur gleichen Zeit und traf die Bauchrüstung des dritten Angreifers. Die Geschosse prallten ab und ließen den Soldaten zurücktaumeln, doch nicht, ehe er Jainas Hinterkopf mit seinem eigenen Gewehrkolben getroffen hatte.
Jaina stellte fest, dass sie plötzlich auf dem Boden kniete, ihr Gesichtsfeld wurde kleiner, ihre Hände waren leer, und das ohrenbetäubende Krachen des Schlags hallte immer noch in ihrem ganzen Körper wider. Sie wollte aufstehen, aber sie spürte die Kraft aus ihrem Körper sickern.
Nein!
Zekk berührte sie durch das Kampfgeflecht, ergoss durch die Macht Kraft in sie und drängte sie, bei Bewusstsein zu bleiben.
Jaina fiel auf den Boden - sie griff nach ihrem Lichtschwert und aktivierte die Klinge, während sie sich wegrollte, und versetzte beiden Soldaten damit Schnitte in Kniehöhe. Sie schrien auf und brachen hinter ihr zusammen, Jaina spürte, wie ihre Klinge zurückzuckte, als ein Maserstrahl sie traf. Dann konnte sie wieder klarer sehen und fand sich erneut dem ersten Chiss. der sie angegriffen hatte, gegenüber.
Sie schlug den nächsten Schuss in sein Helmvisier zurück, was ihn rückwärts über den Mogo-Stamm fallen ließ. Er blieb reglos liegen, und die kleine Rauchwolke, die von ihm aufstieg, stank nach verkohltem Fleisch.
Jaina fuhr auf einem Knie herum und stellte fest, dass die anderen beiden Chiss vor ihr auf dem Boden lagen und vor Schmerz stöhnten, während sie versuchten sich auf die Ellbogen zu
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