Dunkles Spiel der Leidenschaft
helfen, solange sie schwanger ist. Was hat Gregori
gesagt, Darius?«
Julian legte einen Arm um Desaris Taille, beugte sich
vor und hauchte einen kurzen, beruhigenden Kuss auf die Schläfe seiner
Gefährtin. »Gregori und Shea sind wirklich gut, Desari. Sie werden eine
Möglichkeit finden, Dayan zu helfen. Gregori ist fantastisch auf seinem Gebiet,
und er ist euer Bruder, einer aus eurer Linie. Du weißt, wie viel Macht ihm das
gibt. Schade, dass Gregori und Savannah es nicht geschafft haben, zu Luci- ans
Hochzeit zu kommen. Die Begegnung mit dem Vampir hat sie aufgehalten, und jetzt
wird diese neue Entwicklung verhindern, dass sie Lucian treffen.«
»Ich bin nicht sicher, ob sie rechtzeitig bei Dayan
sein werden. Barack und Syndil kommen aus den Karpaten. Das ist ein weiter
Weg, Julian.« Desari, die offensichtlich sehr besorgt war, nagte an ihrer
Unterlippe.
Julian küsste sie erneut auf die Schläfe. »Sie bringen
Shea und ihren Gefährten Jacques mit, der immerhin der Bruder von Prinz Mikhail
und ein sehr mächtiger Karpatianer ist. Du bist daran gewöhnt, dich in solchen
Dingen auf deine direkte Familie zu verlassen, doch es werden noch viele andere
Verwandte kommen, um uns zu helfen.«
Darius, dessen dunkle Augen ruhig und stetig auf
seiner Schwester ruhten, zuckte mit seinen breiten Schultern. »Wir können nicht
mehr tun, als Dayan zu unterstützen, bis die anderen hier sind. Gregori und
seine Gefährtin müssen in Kürze eintreffen, und wir werden mit ihnen zusammen
zu Dayan und der Frau reisen, die bald ein Mitglied unserer Familie sein wird.
Dayan hat keine andere Wahl, als sie am Leben zu erhalten, und genau das wird
er tun.«
Julian nickte. »Gregori und Shea sind beide der
Ansicht, dass es zu riskant für einen Blutaustausch ist, solange sie das Kind
in ihrem Schoß trägt. Dayan hat gesagt, dass es ein Mädchen mit starken
übersinnlichen Kräften ist. Das ist von Vorteil, aber bis die Heiler da sind,
um dem Baby zu helfen, dürfen wir kein Risiko eingehen.«
Desari runzelte die Stirn. »Wenn das Herz von Dayans
Gefährtin versagt, verlieren wir beide.«
Julians Arm schloss sich fester um sie. »Das wird
Dayan nicht zulassen. Das Herz seiner Gefährtin ist sehr angegriffen, doch mit
unseren vereinten Kräften sollten wir in der Lage sein, sie durchzubringen, bis
die Heiler ihr und dem Kind helfen können.« Er wechselte über Desaris Kopf
hinweg einen Blick mit Darius. Die Lage war ernst. Barack und Syndil waren
bereits unterwegs und brachten Shea Dubrinsky, die Gefährtin von Jacques, mit.
Shea war eine außergewöhnliche Karpatianerin: Ärztin, Forscherin und
hochbegabte Heilerin. Mit ihnen kam ein Mensch, Gary Jansen, ein Freund der
Karpatianer, der Shea bei ihren Forschungen nach einem Mittel half, das
bewirken sollte, karpatianische Kinder durch ihr schwieriges erstes Lebensjahr
zu bringen. Gregori hatte sein Kommen angekündigt und alle Karpatianer um
Schutz für diesen Menschen gebeten. Die Bandmitglieder kannten Gary nicht,
doch Gregoris Gebot würde von den Karpatianern bedingungslos befolgt werden.
»Es ist bald Morgen«, stellte Darius fest, »aber
notfalls könnten wir im Schutz eines Unwetters noch ein paar Stunden Wei terreisen.«
»Wir haben vereinbart, uns hier zu treffen«, wandte
Tempest ein. »Und dieser Lagerplatz liegt völlig abgeschieden. Ein guter Ort,
um unter die Erde zu gehen.«
Darius rieb sich nachdenklich den Nasenrücken, während
er seine Gefährtin anlächelte. Tempest stand vor ihm, die Hände in die Hüften
gestemmt und auf der Stirn die kleine Sorgenfalte, die in ihm immer den Wunsch
erweckte, irgendwo mit ihr allein zu sein und die Sorgen von ihrem ausdrucksvollen
Gesicht zu küssen. »Barack und Syndil sind schon auf dem Rückweg, mein Liebes.
Sie wollen sich in dem Haus in den Cascade Mountains mit uns treffen. Wir
müssen uns beeilen, um so schnell wie möglich bei Dayan zu sein.«
Tempest legte den Kopf zur Seite, sodass ihr flammend
rotes Haar im Mondlicht schimmerte. »Es war nicht vereinbart, dass wir uns mit
Barack und Syndil treffen, Darius, und das weißt du ganz genau! Wir warten hier
auf Gregori und Savannah. Du willst bloß weg, weil dein anderer großer Bruder
kommt und du deswegen schon ganz nervös bist. Wahrscheinlich hat Julian dir so
viele Geschichten über diesen dunklen Meister erzählt, dass du davon Albträume
bekommen hast.« Darius vielleicht nicht, Tempest jedoch ganz sicher. Und sie
zog ihren Mann einfach zu gern auf. Sie waren
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