Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)
mit Isabelle und Marianne in der Küche, um aus den reichlichen Resten des Mahls einen kalten Imbiss für den Abend zusammenzustellen, so dass alle sich im Laufe des Abends nach Lust und Appetit selbst in der Küche bedienen konnten. Als sie in das Ess-Zimmer zurückkehrten, hatten die anderen es sich wieder am gemeinsamen Tisch bequem gemacht und unterhielten sich angeregt. Um die besondere
Schloss Atmosphäre noch besser zur Wirkung zu bringen, beauftragte Marie die vier Männer, sich um die beiden großen Feuerstellen zu kümmern, die an den beiden Stirnseiten des großen Zimmers in die Wände eingelassen waren. Beide Kamine, etwa 1,5 m hoch, waren im Renaissance-Stil gemauert. Darüber befand sich je ein großes Gemälde mit einem Herzog aus dem Geschlecht derer von Burgund. Pierre und Philippe holten Brennholz, das neben dem Backofen draußen unter einem
Vordach an der äußeren Schlossmauer gelagert war. Marc und Marcel kümmerten sich derweil darum, beide Kaminfeuer mit Anzündern aus getränkter Press-Pappe in Gang zu setzen. Es dauerte nicht lange, bis alle die ersten merklichen Wärmestrahlen von links und von rechts spürten.
Allgemeines Lob scholl den Vier entgegen, die sich noch immer vor den Kaminen um die Feuer kümmerten. Mit angenehmen Gesprächen und in heiterer gelassener Stimmung verbrachten die neun Personen den Rest des Tages und den beginnenden Abend. Zwischendurch verschwand der eine oder die andere in der Küche, um kurz darauf mit einem kleinen Imbiss auf einem Teller zurückzukehren. Außerdem achtete Marie darauf, dass Pierre für Nachschub aus dem Weinkeller sorgte. Wie immer, wenn das Leben kurzweilig und angenehm erscheint, verging die Zeit wie im
Fluge. Minuten schrumpften zu kurzen Augenblicken, Stunden zu Viertelstunden, und es war schon kurz vor elf, als Annette und Marie in gleicher Weise zur Aufhebung der gemeinsamen Runde mahnten. Die drei anderen Frauen schlossen sich ihnen an, während die vier Männer sowieso nichts zu bestimmen hatten. Da es schon spät war, hatte sich auch Marcel, der Sekretär, entschlossen, über Nacht im Schloss zu bleiben.
Marie zeigte Marianne und Isabelle das Zimmer des Hauptmanns im Eckturm über dem Wachsaal, in dem ein breites rustikales Bett und mehrere Holzsessel und Truhen im Stil der Gotik und Renaissance standen. Marcel sagte, dass er im Wachsaal nebenan schlafen wollte. Der Wachsaal enthielt eine einfache Schlafstatt für die Burgmannschaft, die früher gerade wachfrei gehabt hatte.
Marie holte mehrere Decken und ein Kopfkissen und bat ihn auch, die beiden Kaminfeuer ausgehen zu lassen und erst dann zu Bett zu gehen. Annette und Marc bezogen für die Nacht das chinesische Zimmer im rechten Turm, ein Stockwerk höher bezog Marie ihr Schlafzimmer und nahm Pierre mit in ihr Bett. Der Schäferhund lag an ihrer Seite auf dem Holzfußboden und horchte auf das Geflüster der beiden Menschen in ihrem Bett. Noch eine Etage höher war ein weiteres Schlafzimmer mit
Himmelbett, in dem Philippe und Brigitte gemeinsam die Nacht verbringen wollten. Gegen Mitternacht waren alle auf ihren Zimmern, nur der Sekretär hatte es sich mit einer Flasche Wein in einem Sessel vor dem Kaminfeuer, das dem Wachsaal am nächsten lag, gemütlich gemacht und dachte an den heutigen Nachmittag zurück. Er hing seinen Träumen nach und achtete nicht auf seine unmittelbare Umgebung.
21. Kapitel
Es war kurz, nachdem die Standuhr viertel nach Zwölf geschlagen hatte, als Marcel Sessile in einen Halbschlummer einnickte. Er merkte nicht mehr, wie eine dunkel gekleidete Gestalt an ihm vorbei in die Küche huschte und kurz darauf wieder zurückkehrte und bei ihm stehen blieb. Sie bückte sich und nahm vorsichtig die Weinflasche, die neben dem Sessel auf dem Boden stand, an sich und verschwand genauso lautlos, wie sie gekommen war. Monsieur Sessile schlief weiter, ohne etwas
von dem zu bemerken, was in seiner direkten Nachbarschaft geschah. Der Wein und die frühe Nachtstunde hatten seine Vorsicht und Aufmerksamkeit besiegt. Wie leicht wäre es einem Eindringling oder einem Bösewicht oder einem uns unerklärlichen Wesen gefallen, ihm einen tödlichen Schrecken einzujagen oder ihn zu verletzen oder sonst wie zu schädigen. Seine Existenz war schutzlos den Schrecken der Nacht, den Einbilden ängstlicher Traumphantasien und den besonderen Umständen dieses Schlosses, das ein schreckliches, noch nicht gesühntes Verbrechen
verbarg, ausgeliefert. Der Ohrensessel, in
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