Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)
Pforten zur Phantasie. Sie unterschied sich kaum noch von der fantastischen Wirklichkeit. Was
hatte er mit ihr vor? Nicht dass sie es unbedingt wissen wollte -- sie genoss diese völlige Entscheidungslosigkeit, dieses Treiben lassen in den Strudel des Ungewöhnlichen.
Das Schaukeln hatte aufgehört. Die Wagentuer öffnete sich und ließ einen Schwall warmen Abendwind herein. Mary spürte eine Hand in ihrer, die sie hinausgeleitete und dann zwei starke Arme. War das er, der sie über einige Stufen trug? Die Geräusche veränderten sich.
Sie mussten eine große Halle betreten haben, auf deren Fußboden die Schritte vieler Leute klickten und klapperten. Mary wurde auf die dünnen Spitzen ihrer hohen Absätze gestellt und festgehalten. Noch blind und benommen von der Schaukele hätte sie sofort das Gleichgewicht verloren. Jemand zog ihre Arme nach hinten und machte sich an der Schnürung ihrer Latexmaske zu schaffen. Plötzlich war die warme weiche Hülle nicht mehr da, die unvermittelte Helligkeit brannte in den Augen, Mary warf den Kopf nach hinten, um die langen Haare aus dem Gesicht zu bekommen. Jetzt konnte sie sehen. Der Anblick raubte ihr fast den Atem.
"Was Sie hier sehen, meine Liebe, ist eine meiner Realität gewordenen Phantasien -- ein moderner Sklavenmarkt. Modern deshalb, weil die Menschen, die in diesen Räumen begutachtet und verkauft werden, damit einverstanden sind. Sie haben sich aus einer tiefen, inneren Überzeugung entschlossen, den eigenen Willen zugunsten eines anderen aufzugeben. Manche nur für ein paar Stunden, andere Wochen und einige für ein ganzes Leben. Ich bin der Vermittler zwischen diesen
Dienerinnen und Dienern aus Leidenschaft und ihren zukünftigen Meistern. Begleiten Sie mich."
Das Innere der Halle war fast vollständig mit weißem, grau gemaserten Marmor ausgekleidet.
Grosse Kristallleuchter funkelten von der Decke und gaben der Szenerie Tausende tanzender Schatten. Es mussten annähernd zweihundert Menschen sein, die in der großen Halle kleine Grüppchen bildeten, sich leise unterhielten. Doch sie waren nicht die Hauptpersonen: in regelmäßigen Abständen hatte man Marmorsäulen, etwa eineinhalb Meter hoch und mit einem Meter Durchmesser errichtet, auf denen nackte Statuen standen. Aber diese Statuen lebten -- nur die Beine der Männer und Maedchen auf den Sockeln schienen fest mit der Unterlage verbunden. Sie waren es auch, wie sich bei näherem Dazu treten zeigte: breite, glänzend polierte Klammern hielten die "Schaustücke" auf ihren Plätzen.
"Wie gefällt Ihnen meine kleine Veranstaltung? Ich bin sicher, dass sie Ihr Interesse findet. Und da ich von Ihrer unbedingten Ergebenheit zu mir weiß, habe ich mich entschlossen, Sie daran teilhaben zu lassen."
Noch bevor Mary irgendetwas erwidern konnte, hatten zwei von seinen Dienerinnen, die plötzlich hinzugetreten waren, ihre Arme und Beine zusammengebunden und den dünnen Gummifilm über ihre Lippen gelegt. Stumm musste Mary nun mit ansehen, wie ihr zunächst die Goldkette vom Hals genommen wurde. Dann zog man ihr das Latexkleid aus und hob sie auf den kalten Marmorsockel.
Als Ihre Beine einen Kontakt in den Metallklammern berührten, schlossen sie sich, bewegt durch unsichtbare Elektromotoren, leise summend um ihre Fesseln. Mary war gefangen. Mit belustigtem Lächeln trat er auf sie zu, fing die sacht schwingende Goldkette auf, die immer noch mit dem kleinen Schloss an ihrem Schoss verbunden war und hielt sie zwischen zwei Fingern fest. Mit der anderen Hand zog er den kleinen goldenen Schlüssel, den er jetzt an einem Kettchen um den Hals
trug, aus dem Hemd.
"Ich werde Sie nun für einige Zeit verlassen. Den kleinen Schlüssel gebe ich nicht aus der Hand.
Vielleicht noch nicht jetzt. Aber das wird Ihr Verhalten in den nächsten Tagen zeigen. Leben Sie -- oder vielmehr -- leiden Sie wohl ..."
Nach diesen Worten verschwand er mit seinen Begleiterinnen durch eine Seitentuer. Sofort bildete sich um Mary eine größere Menschenansammlung. Ihr Verkauf hatte begonnen. Unfähig, den Blicken der Umstehenden auszuweichen, die Beine fest umschlossen von den beiden stählernen Halteklammern, völlig nackt und stumm durch den dünnen Gummifilm, der ihre Lippen umschloss, blieb Mary keine andere Wahl, als zu warten. Zu warten auf die unbegreiflichen Dinge, die noch mit ihr geschehen würden. Er hatte es so gewollt. Was verlangte er noch von ihr? Hatte
sie ihm ihre Liebe nicht schon deutlich genug bewiesen?
Ein donnernder
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