Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)
brennend zwar, aber dann schnell verblassend. Es musste ein eingecremter dicker Zapfen sein, der nun ihre hintere Öffnung dehnte, vorn wesentlich dicker, dann mit einer Einschnürung versehen, so dass sie ihn nicht mehr
ohne weiteres ausstoßen konnte. Er schien sogar jetzt noch dicker zu werden, sich in ihrem Inneren auszudehnen. Doch bevor neuer Schmerz entstehen konnte, war auch schon alles vorbei.
Die Fesselbänder wurden gelöst, Mary mit noch fixierten Beinen wieder aufgerichtet. Pieter van Sonten war nicht mehr da. Stattdessen übernahmen zwei der Dienerinnen wieder die anstrengende Aufgabe, Mary wieder in die stahlverstrebte Hülle ihres Korsetts zu packen. Gerade als die letzte Verschnürung geschlossen, die Riemen auf der Brust und im Rücken wieder mit dem Halskorsett verbunden waren, trat die Herrin in den Raum.
"Na, wie gefällt Dir van Sontens Geschenk? Er möchte, dass alle Deine Fähigkeiten irgendwann dem Einen zur Verfügung stehen, wer immer das sein wird. Deshalb wirst Du es so oft wie möglich tragen, erst einmal bis heute Abend, wenn Du Deinen Dienst beendet hast. Jetzt bringen Dich meine beiden Helferinnen wieder in die Einganshalle. Und dass Du mir dort guten Eindruck machst, verstanden!"
Mit zitternden Knien tippelte Mary zwischen den beiden eng geschnürten Dienerinnen her, die sie an beiden Armen fast stützen mussten. Alle erotischen Zonen ihres Körpers vibrierten gleichzeitig, was in dieser Intensität ein nicht immer nur angenehmes Gefühl war. Ein großer Kristallspiegel an der Wand des breiten Flurs entwarf ein phantastisches Bild dreier Gestalten, ein Bild, das Mary immer noch nicht spontan als eigenes erkennen konnte: die überlang betonten
Beine auf steilen Absätzen, die eng geschnürten Taillen und dadurch steil aufgerichteten Brüste, bei Mary noch auffälliger durch die silbern glänzenden Brustspitzen. Nur Marys Gesicht lächelte - und dabei war es ja gar nicht ihr eigenes, nur eine verblüffend echt wirkende Latexmaske, eine schöne Larve über einem stummen Gesicht. Die großen lebhaften Augen gehörten zu ihr, erinnerten noch an ihr eigenes Ich.
In diesem Augenblick weitete sich die Iris, traten die Pupillen ungläubig hervor, ein untrügliches Zeichen äußerster Überraschung. Durch die noch geöffnete Tür hatte Mary das Gesicht ihrer Herrin gesehen, die schlanke große Gestalt mit unverkennbar weiblicher Figur, schmaler Taille, großen Brüsten, enorm langen Beinen, den langen blonden Haaren. Mary war ganz aufgeregt:
Das Gesicht unter den Haaren, sie konnte ein Gesicht erkennen! Bisher hatte eine
schwarze Ledermaske nur die Augen freigelassen und damit jeden individuellen Gesichtszug verdeckt -- jetzt war deutlich mehr zu erkennen. Und genau das hatte in Mary so etwas wie einen Schock ausgelöst.
Dieses Gesicht erinnerte sie in vielen Einzelheiten an jemanden, den sie kannte, der sie in Besitz genommen hatte, zu dem sie zurück wollte. Doch dieser Jemand war er, der Herr, war ein Mann!
Das konnte doch nur ein Irrtum sein?
Schließlich nicht das erste Mal, dass ein übermächtiger Wunsch Trugbilder auslöste, wie ein Verdurstender eine Oase zu sehen glaubt und dieser Luftspiegelung zum Opfer fällt. War sie schon soweit? Wie stark konnte dieses Verlangen denn sein, das er in ihr ausgelöst hatte? Eines war klar -- sie wollte zu ihm, dem Einzigen zurück, ganz gleich unter welchen Umständen, keine Kette würde sie zurückhalten. Doch im selben Moment wurde ihr klar, dass es genau an ihren Ketten und Fesseln scheitern musste.
Fast restlos in ihrer Bewegungsfreiheit behindert, eingeschnürt in diese steife Korsage, die sie kaum atmen, nicht einmal den Kopf drehen ließ, so eng lag das warme Leder an jeder Stelle ihres Körpers bis hinauf zum Kinn an. Nicht einmal aussprechen konnte sie ihren Wunsch -- der Knebel unter der lächelnden Latexmaske verhinderte jeden Laut.
Mary war verzweifelt. Es gab kein Entrinnen. Die selbst gewählte Unterwerfung war eine Einbahnstrasse ohne Umkehr. Es war zu spät.
"Noch ist nicht Feierabend, meine Kleine. Lass Dich nicht hängen -- Dein Dienst ist noch nicht beendet."
Die melodische, aber dennoch befehlsgewohnte Stimme ihrer Herrin brachte Mary schlagartig aus ihren Gedanken in die noch phantastischere Realität zurück. Die beiden Dienerinnen, die sie bis zur Eingangshalle geleitet hatten, waren verschwunden. Das Gesicht der Dame in Schwarz war wieder unter einer dünnen Ledermaske verborgen, die nur die Augen und den
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