Dunkles
überging das und fuhr fort.
»Sie müsste also in dieser Richtung«, und dabei deutete er auf die Stelle, in der das Wohnhaus ungefähr liegen musste, »unterwegs gewesen sein. Sie wurde aber frontal angefahren, wie die Spuren zu zeigen scheinen. Also war sie in dieser«, und er zeichnete einen entgegengesetzt verlaufenden Pfeil, »Richtung unterwegs.« Er sah fragend in die Runde. »Warum? Wie ist das zu erklären?«
»Ihr Handy«, tippte Jaczek, »sie hat gemerkt, dass sie ihr Handy vergessen hatte, und wollte noch einmal zurück.«
»Das wäre eine Erklärung«, sagte Dick.
»Nehmen wir einmal an, dass es so war«, fuhr P. A. fort. Er hatte jetzt diese blöde Melodie im Kopf und wollte sie wieder loswerden. On my way home, sang es in seiner Birne. Nur Konzentration konnte diese hängende Platte stoppen.
»Das Auto wird hier gestohlen und ist auf dem Weg in diese Richtung.« Er deutete erst dahin, wo die Pension Luise war, dann dorthin, wo der Ort Kleingründlach liegen müsste. »Warum fährt es auf dem Feldweg und nimmt nicht die Straße ganz normal über Großgründlach?« Dann deutete er grob einen Bogen an, den ungefähren Verlauf der Straße.
Keiner sagte etwas.
»Wissen wir nicht. Fakt ist: Hier macht es ›wumms‹.« Er ließ seine zwei Fäuste aufeinanderprallen.
»Dann finden wir hier das Fahrrad«, griff Dick jetzt ein und deutete auf das Kreuz, das die Mittelmühle symbolisierte, »hier das Auto«, er deutete auf das entsprechende Kreuz, »und hier die Leiche.«
Wieder entstand eine kurze Pause.
»Hm-hm-hmm-hmmmmm«, summte Jaczek wie abwesend.
»Scheiße nein!«, stieß P. A. aus. »Gerade war die Melodie aus meinem Kopf! Endlich! Und jetzt fängst du wieder an!«
»On my way home«, sang jetzt Dick kurz. »Bei mir klingt das auch im Kopf.«
»Und-bei-mir-auch«, sang Behütuns und lachte. »Aber egal. Das heißt aber doch: Das Auto fährt in diese Richtung«, und er wies in Richtung Kleingründlach, »erwischt hier das Mädchen«, dabei deutete er auf das entsprechende Kreuz, »lädt dann beides auf, also Mädchen und Fahrrad, und fährt dann wieder zurück, entsorgt das Mädchen irgendwie auf dem Acker, keine Ahnung, warum er das macht und warum dort, nimmt dann noch einmal den ursprünglichen Weg, schmeißt hier das Fahrrad in die Gründlach und fährt dann hierhin«, dabei deutete er auf die Stelle des Brandes, »und zündet das Auto an.«
»Oder entsorgt erst das Rad, bringt dann das Mädchen zu dem Acker und fährt dann dahin, wo das Auto angezündet wird«, gab Jaczek zu bedenken.
»Richtig«, dachte Dick laut weiter. »Was aber, in welcher Reihenfolge auch immer es passiert ist, bedeutet: Es muss einen Grund geben, warum man das Mädchen zurückgefahren hat, also dorthin, wo es gefunden wurde.«
»Und«, fügte Jaczek an, »es muss derjenige, der das Auto angezündet hat, irgendwie wieder von diesem Ort weggekommen sein.«
»Jep«, sagte P. A. »Also kann es dort vielleicht irgendwelche Spuren geben, oder irgendjemand hat vielleicht diese Person gesehen, auf ihrem Weg zu Fuß nachts irgendwohin.«
»Oder es waren mehrere Personen«, warf Jaczek ein, »was hieße, die Person, die das Auto dahin gefahren hat, wo es abgefackelt wurde, ist mit einem Auto fortgefahren. Also mitgefahren.«
Die vier saßen im Schummerlicht des Bullis und überlegten. Behütuns nahm eine Flasche vom Klapptisch und setzte sie an. Leer. Er nahm die zweite Flasche und setzte sie an: auch leer. »Ist das wahr?«, fragte er in die Runde.
»Sieht ganz so aus«, grinste Dick. »Das waren die Bemützten vom Verkehr.«
Behütuns verkniff sich einen Kommentar. »Also haben wir erst einmal drei Fragen«, resümierte er. »Erstens: Wer hat das Auto gefahren? Zweitens: Warum lag die Leiche hier?« Er deutete auf die entsprechende Stelle. »Und drittens: Wie kam die Person vom Brandherd weg?«
»Und viertens«, ergänzte Jaczek lapidar, als seien alle ein bisschen blöd oder hätten etwas übersehen, »was soll das Ganze?« Das war die Frage nach dem Motiv. »Wir gehen alle davon aus, dass es ein Unfall war. Warum?«
»Das stimmt«, gab Behütuns ihm recht, »aber das würde bedeuten, dass jemand gewusst hat, dass das Mädchen genau zu dieser Zeit dort entlangfährt und es dann absichtlich überfährt – sind das nicht doch ein wenig zu viele Zusatzannahmen, die das Ganze verkomplizieren? Und für die wir vor allem überhaupt keinen einzigen Anhaltspunkt haben? Zumindest bis jetzt?«
»Aber es ist
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