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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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wissen, dass ich anders bin und deshalb neugierig sind.« Terv machte eine nachdenkliche Pause. »Der Vorteil eines Exoten«, fügte er leicht ironisch hinzu.
    »Und wenn ihr Sex hattet, dann bedankt ihr euch?«
    »Ja, das ist völlig normal. Höflichkeit, Freundlichkeit, Geduld und Rücksichtnahme sind Grundvoraussetzungen und das würde dort niemand anzweifeln.«
    David dachte an die menschliche, schwule Welt der schnellen Befriedigung. Die wollte er Tervenarius niemals zeigen. Dafür schämte er sich – schämte sich für seine Geschlechtsgenossen.
    Tervenarius schloss kurz die Augen. Er musste telepathischen Kontakt zu den anderen Duocarns hergestellt haben. »Wir haben nachher eine Besprechung. Bist du heute Mittag hier?«
    »Ja.« David nickte. »Ich fahre nur in meine Wohnung um ein paar Sachen zu holen, dann versuche ich mich an dem Tiramisu.« Tervenarius lächelte und küsste ihn zärtlich.
     

     
    Pan tunkte mit einem Seitenblick auf ihn eine Klaue in die Mascarponecreme und schob sie dann blitzschnell in den Mund. »Das schmeckt ja sogar!«
    David runzelte die Stirn. »Bist du sicher, dass dir das nach dem ganzen Kitekat bekommt? Nachher wird dir noch schlecht.«
    »Nö«, Pan schüttelte den Kopf. »Ich vertrage ja auch Milchriegel.«
    »Mascarpone ist fetthaltiger«, belehrte David ihn und wischte sich die Hände an seiner geblümten Küchenschürze ab. Dann schob er das Tiramisu in den Kühlschrank.
    Es war gar nicht so schwer gewesen, diese Nachspeise zu machen. Das Rezept war gut. Er horchte ins Wohnzimmer, in dem alle Duocarns versammelt waren. Er ahnte, dass sie eine Besprechung hatten. Nach wie vor irritierte ihn, dass diese lautlos stattfand. Unter Garantie ging es wieder einmal um die Erzfeinde der Duocarns, die Bacanis. Von Tervenarius wusste er, dass Solutosan steif und fest die Meinung vertrat, dass diese Wesen ebenfalls auf der Erde gestrandet waren.
    »Sag mal, Pan, Chrom ist doch auch ein Bacani. Sehen die mutiert wirklich so schlimm aus?«
    Pan kraulte die neben ihm sitzende Wölfin Lady hinter den Ohren, die genießerisch die gelben Augen schloss. »Warum bittest du meinen Dad nicht darum, dass er sich mal verwandelt? Dann bekommst du selbst eine Vorstellung davon.«
    »Meinst du, das würde er für mich tun?«
    »Na klar«, lachte Pan. Seine Fangzähne blitzten.
    David blickte ihn nachdenklich an. Er hatte sich wider Erwarten an das Aussehen des Jungen gewöhnt. Pan war ein prima Typ, lieb und sehr talentiert – ein kleines Computergenie. Versonnen sah er zu, wie Pan Lady mit seinem Spiralschwanz ärgerte, immer wieder versuchte, sie mit der Schwanzspitze an der großen, schwarzen Nase zu kitzeln. Wenn die Wölfin danach schnappen wollte, zog er ihn blitzschnell weg. Pan hatte Langeweile. Das war verständlich, da er das Haus nie verlassen durfte. Ohne gleichaltrige Kameraden aufzuwachsen, war bestimmt nicht schön.
    »Pan, reize Lady nicht so. Du weißt, sie merkt sich so etwas.« Chrom stand in der Küchentür und blickte mit Missfallen auf das, was sein Sohn trieb.
    Pan zog seinen Schwanz hinter sich. »Sag mal Dad, würdest du David zeigen, wie ein verwandelter Bacani aussieht? Er kann es sich nicht vorstellen.«
    Chrom wandte sich zu David und musterte ihn durchdringend. Er ist ein wahrhaft exzentrischer Typ, dachte David. Seine langgezogene Kopfform mit den weit auseinanderliegenden Augen erinnerte an einen Ziegenbock. Zudem die Reihe buschigen Irokesenhaares unbestimmter Farbe. Aber seine Augen sind wunderschön, fand David, veilchenfarben, violett mit einer abgründigen Tiefe. »Ja, ich würde es gern einmal sehen«, bestätigte er.
    Chrom nickte und fing an sich auszuziehen. David sah ihm mit offenem Mund dabei zu. »Ähm«, stotterte er. Hatte der Navigator ihn missverstanden? Er kam jedoch nicht dazu, weiter zu sprechen, denn das, was nun geschah, war ungeheuerlich. Chrom stand dünn und nackt vor ihm, und während er David angrinste, zog sich sein Irokesen-Haar auf dem Schädel auseinander und breitete sich über seinen Körper aus, der nach vorne auf die Arme sank. Die Körpermasse vervielfachte sich, sein gelb-grau gestromter, struppiger Pelz dehnte sich über den zu einem Muskelberg mutierten Leib aus. Der massige Kopf zeigte zwei Reihen spitzer, glänzender Zähne. Der lange, behaarte Spiralschwanz schlug auf dem Boden. Vor ihm stand ein ausgewachsener Werwolf. Das Einzige, das dieses Vieh noch mit Chrom gemeinsam hatte, waren die violetten Augen, die unverändert

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