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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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und seinen Bizeps als Kopfkissen zu benutzen.
    »Danke, dass du heute wieder alles gegeben hast. Danke dafür, dass du da bist und dich so liebevoll um mich kümmerst. Und danke, dass …» Er ist der erste Mann, der sich nach dem Sex bedankt, dachte David. Den Rest von Tervs Dankesrede hörte er jedoch nicht mehr, denn er war eingeschlafen.
     

     
    Die morgendliche Sonne strahlte hell in ihr Bett, als David die Augen öffnete. Terv saß in einer Bluejeans und einem engen, schwarzen Shirt mit einem Glas Kefir in der Hand auf der Bettkante. Das lange silberweiße Haar hing ihm offen über die Schultern. Er betrachtete ihn eindringlich und interessiert. »Guten Morgen.« Er lächelte, was David sofort wieder verunsicherte.
    »Du guckst mir beim Schlafen zu?« Er sah dann bestimmt doof aus. Vielleicht hatte er den Mund offen und schnarchte, was er äußerst peinlich fand.
    »Ja, ich mag dein schlafendes Gesicht. Manchmal kann ich sehen, dass du träumst.«
    »Hm!« David schlug die Bettdecke zurück und machte sich auf den Weg ins Bad. John hatte ihm nie zugesehen, wenn er schlief, garantiert nicht. Im Gegenteil war der nervige John immer derjenige gewesen, der ihm den Schlaf mit seinem Schnarchen geraubt hatte. Er wusch sich nach der Toilettenbenutzung die Hände und blickte in den Spiegel. Er sah frisch aus, jung, das Haar völlig verwuschelt. Kein Wunder nach der Nacht.
    Er lief zurück ins Schlafzimmer und schob sich an Terv vorbei ins Bett. »Ich habe versucht Kaffee zu machen, aber weiß nicht, ob ich das Pulver richtig dosieren konnte.« Mit diesen Worten ergriff Terv eine Tasse vom Nachttisch und reichte sie ihm. John hatte ihm niemals Kaffee gemacht. Er war eine faule Socke gewesen, die sich immer hatte von ihm bedienen lassen. David nahm einen Schluck. Terv hatte Zucker und Milch hineingetan, also war das Gebräu genießbar. Ich sollte Terv nicht an John messen, dachte er. Das ist ja, als würde man ein Spielzeugauto mit einem Porsche vergleichen. »Schmeckt prima!« Er strahlte Tervenarius an.
    Der sah in Jeans und Shirt klasse aus – allerdings geriet David erst vollends in Begeisterung, wenn er sich konservativ kleidete. Für ihn war es eine der schönsten Beschäftigungen zuzusehen, wie Terv ein Hemd überstreifte, Manschettenknöpfe anlegte, einen Anzug, vielleicht eine tolle Weste und passende Schuhe anzog, auch wenn sein Freund Stiefel oder Halbstiefel bevorzugte. Zu einem Anzug gehörten nach Davids Meinung Halbschuhe. Dass Terv unter diesem seriösen Outfit dann allerdings keinen Slip trug, war für David ein Skandal. Um das zu ändern, hatte er bereits eine Auswahl an Strings und Boxershorts in Tervs Kleiderschrank gestapelt, die dieser jedoch unbenutzt ließ.
    David trank einen großen Schluck Kaffee. Tervenarius hatte sich trotzdem freundlich für die Slips bedankt. Diese guten Umgangsformen hatte er bei allen Duocarns bemerkt. Ihm fiel ein, dass Tervenarius in der vergangenen Nacht ebenfalls seinen Dank geäußert hatte.
    »Sag mal, Terv?« Tervenarius, der ruhig und in Gedanken versunken weiterhin auf der Bettkante gesessen hatte, hob den Kopf. »Wieso sind die Duocarns eigentlich so höflich? Ihr verneigt euch und … was mich gestern besonders erstaunt hat ist, dass du dich sogar für … Sex bedankst. Ist das auf Duonalia so üblich?«
    »Ja natürlich, David.« Terv musterte ihn mit seinen Löwenaugen. »Ich sehe Sex als ein Geschenk. Es ist doch nicht selbstverständlich, dass man mit jemandem kopuliert und Intimitäten austauscht. Man verschenkt sich in diesem Moment und man bekommt etwas. Ist das nicht ein Grund, danke zu sagen?« David nickte nachdenklich. So hatte er das bisher nie betrachtet. Da waren noch so viele unbeantwortete Fragen, aber er wollte Terv nicht nerven. Jedoch – »David, wer nicht fragt, bleibt dumm«, war einer der Lieblingssprüche seines Vaters gewesen. David musste einfach alles über ihn in Erfahrung bringen.
    »Hattest du auf Duonalia einen Partner? Oder mehrere?« Das interessierte ihn wirklich brennend. Er bemühte sich, bei dieser Äußerung ein unbeteiligtes Gesicht zu machen.
    »Willst du das ernsthaft wissen, David?« Terv sah ihn forschend an.
    Er nickte.
    »Duonalia hat einen Hauptplaneten, vier Monde und natürlich eine Sonne. Die Monde sind nach den Himmelsrichtungen benannt, was übersetzt so etwas wie „Nördlicher Mond“ oder „Südlicher Mond“ heißt. Auf dem westlichen Mond gibt es eine Männerwelt, zu der Frauen keinen Zutritt haben. Im

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