Duocarns - David & Tervenarius
und war nicht mit irdischen Maßstäben zu messen. Der bunte Smu stand bei Maureen, die aus vollem Hals lachte. Sie schienen sich zu kennen. Die ganze Gesellschaft machte einen ausgesprochen fröhlichen und friedlichen Eindruck.
Patallia kam auf ihn zu. »Herzlich willkommen auf Duonalia, David. Wir sind hier in der Karateschule, die Xan und Maureen aufgebaut haben. Möchtest du etwas trinken?« Patallia lächelte und wie immer, wenn er das tat, verwandelte sich sein Gesicht und er wirkte schön wie ein Gott. David kannte diesen Effekt, was jedoch nichts an dessen Faszination änderte.
»Ja gerne«, krächzte er. »Gibt es auf Duonalia Wasser?«
Smu war zu ihnen getreten. »Hier, nimm mein Wasser. Das trinke ich lieber. Ich bin kein großer Dona-Fan. Esse ich nur, wenn ich am Verhungern bin.« Er hatte seine Piercings bis auf seine unzähligen Ohrringe und einem Diamanten im Nasenflügel entfernt. Nichtsdestotrotz wirkte er mit seinem vielfarbigen Haar wie ein knallbunter Paradiesvogel, das nicht so recht zu dem wallenden, weißen Gewand passen wollte, das er trug. Er schenkte David ein aufmunterndes Lächeln und wandte sich dann Patallia zu.
»Danke, Smu.« David nippte vorsichtig. Es war wirklich Wasser, mit einem mineralischen Beigeschmack. Dankbar trank er den Becher leer.
Er sah, dass Patallia die Hand auf Smus Handgelenk gelegt hielt. Der Privatdetektiv wirkte ein wenig blass um die Nase. Der Transport hatte ihn mitgenommen. Er blinzelte vertraulich. »Ich für meinen Teil muss mich erst einmal einen Moment erholen. Ich finde diese Art zu Reisen etwas gewöhnungsbedürftig. Ich fühle mich, als hätte Ulquiorra mich in Einzelteile zerlegt und wieder zusammengesetzt.«
»Was er wohl auch getan hat.« Patallia grinste verschmitzt. Er wandte sich an David. »Solutosan hat für morgen nach dem Frühstück ein Treffen in der Übungshalle anberaumt. Bitte informiere Tervenarius darüber.« Er lächelte aufmunternd. »Ich habe noch eine kleine Attacke auf dich vor. Wir sprechen hier der Einfachheit halber duonalisch. Deshalb möchte ich dir nun Übersetzermikroben injizieren, damit du alle verstehen kannst.«
Smu nickte und grinste schief.
»Ähm, Übersetzermikroben? Und du glaubst, ich beherrsche danach eine andere Sprache?«, fragte David ungläubig.
»Was meinst du, wieso die Duocarns so gut Englisch können? Die haben mit den Mikroben nachgeholfen«, flachste Smu.
Patallia lächelte wenig beeindruckt. David wusste, dass dessen zweite Gabe die der Sprachen war. Pat stellte für ihn, was seine Fähigkeiten anging, so etwas wie die Neuauflage des Androiden Data vom Raumschiff Enterprise dar.
»Du wirst nach der Injektion etliche Sprachen beherrschen, David. Soweit ich weiß, haben die duonalischen Forscher kürzlich die Mikroben noch geupdated. Ich habe mir die neuste Fassung beschaffen können.« Mit diesen Worten zog Patallia eine kleine Spritze aus der Tasche seines Gewands.
»Wow!« Das war umwerfend! Natürlich wollte er duonalisch verstehen und sprechen. David streckte Patallia seinen Arm hin. Der Arzt trat näher, schob ihm den Ärmel hoch und entleerte mit einem kleinen Stich die Spritze in den Muskel seines Oberarms. »Du hast prima zugenommen, und wie ich sehe, ist auch die Muskulatur wieder wunderbar ausgebildet«, meinte Pat mit einem Blick auf seinen Arm.
»Ja, die Aufbaupräparate haben Wunder gewirkt«, bestätigte David. Er stockte. Hatte er nun Englisch gesprochen? »Moment mal...« Pat und Smu grinsten bis über beide Ohren. »Ich kann es! Das ist unglaublich.« Er freute sich wie ein kleines Kind. Jetzt konnte er mit Terv in seiner Heimatsprache reden. Die Sprache, die so rollend, singend und exotisch klang wie der Gesang eines Dschungelvogels.
»Danke Patallia.« Er war auf Duonalia. Also verbeugte David sich leicht, was Pat mit einem Lächeln erwiderte und sich dann Smu zuwandte.
Tervenarius? David sah sich um. Wo blieb Terv nur? Er schluckte, um der Beklemmung Herr zu werden, die sich bei diesem Gedanken in seiner Brust ausbreitete. Was, wenn seinem Schatz wieder etwas passiert war? Im gleichen Augenblick flirrte das Tor erneut in dem Hof und Ulquiorra trat mit Tervenarius auf den gepflasterten Innenhof. David fiel vor Erleichterung ein Stein vom Herzen. Er strahlte Terv an, der sofort zu ihm kam. »Alles okay?«
Er nickte, obwohl er seinem Schatz am Liebsten in die Arme gestürzt wäre. Aber Ulquiorra war in der Nähe und er wusste von dessen Vorbehalten Männerliebe
Weitere Kostenlose Bücher