Duocarns - David & Tervenarius
2010.
Er hatte sich erholt, sah frisch und fit aus, aber ihm war speiübel. David empfand eine derartige Angst, dass seine Hände zitterten. Die Abreise fand im Wohnzimmer des Duocarns-Hauses statt, und bis auf Smu, Terv und ihn hatten bereits alle die Erde verlassen.
»Du brauchst keine Angst zu haben. Ulquiorra ist wirklich versiert und erfahren, was die Transporte angeht – und er hat auch schon Menschen begleitet. Maureen zum Beispiel«, versuchte Terv ihn zu beruhigen. Er stand in seinem wunderschönen Serica-Gewand neben ihm und schob nun beschützend den Arm um seine Schultern.
In diesem Moment traten Ulquiorra und Smu durch den wild rotierenden, strahlenden Ring und waren verschwunden. »Das ist eine Mischung aus Stargate, Farscape und Star Trek«, keuchte David. Er presste die Hand auf seinen rebellierenden Magen.
Tervenarius sah ihn fragend an. »In Stargate gibt es so ein Tor, Reisen durch ein Wurmloch bei Farscape und Beamen bei Star Trek«, erklärte David.
Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf. Alle machen es, auch die Menschen. Maureen und Smu sind schon drüben. Ich darf mich nicht lumpen lassen. Scheiße, David, reiß dich zusammen!
Der Reif erschien erneut und der lächelnde Ulquiorra stand vor ihm. »Kommst du, David?«
Der große Duonalier in dem weißen Gewand sah ihm seine Angst natürlich an. »Wenn du willst, halte ich deine Hände zusätzlich fest. Mir ist nie wieder ein Passagier verloren gegangen.«
»Nun brüllen ja auch keine Sternengötter mehr im Universum herum«, bemerkte Terv mit einem ironischen Unterton.
Das brachte David zum Lachen.
»In Ordnung, ich mach’s.« Es war die einzige Art, um nach Duonalia zu gelangen und bei Terv zu bleiben. Außerdem hatte er noch einen viel waghalsigeren Schritt vor: Er wollte durch das Sternentor gehen, um unsterblich zu werden. Vielleicht würde das Sternentor ihn umbringen, in ein Insekt verwandeln oder so etwas. Mit Ulquiorra zu reisen, war dagegen so sicher wie sich auf eine Kirchenbank zu setzen. Das redete er sich zumindest in diesem Moment ein.
Entschlossen trat er hinter Ulquiorra, der sich vor dem Tor positioniert hatte. David starrte durch den flirrenden Ring in die unendlich schwarze Tiefe des Weltalls und legte tapfer die Arme um Ulquiorras Mitte. Sofort fühlte er dessen kühle Hände, die seine umfassten. Der Torwächter hatte einen festen Griff und war stärker, als David ihm zugetraut hatte.
»Wir sehen uns gleich drüben«, erklärte Terv, aber David wagte nicht, den Kopf zu ihm zu drehen.
»Komm!« Ulquiorra machte einen Schritt nach vorne und zog David mit sich.
Schwarz und Gold. Sie befanden sich in einem tiefschwarzen Raum, von dem David fühlte, dass dieser fähig war, sämtliches, existierendes Licht zu verschlucken. Trotzdem flirrte die Gestalt vor ihm unbeirrbar strahlend hell. Ulquiorra hatte sich in flüssiges Gold verwandelt. David bemühte sich, die Augen so stark zu verdrehen, dass er seine eigene Schulter ins Blickfeld bekam. Die schien ebenfalls aus einer schillernden Materie zu bestehen. Er schluckte testweise, versuchte Luft zu holen. Er fühlte sich unverändert. Aber das war unmöglich. Er befand sich im All auf einer unendlich weiten Reise. Kein menschlicher Leib konnte das überleben. Ulquiorra hatte ihn eindeutig ebenfalls verwandelt. Seltsamerweise beunruhigte ihn das nicht. Er spürte nach wie vor Ulquiorras Hände auf seinen, der in diesem Moment noch fester zudrückte. War die Reise zu Ende? Der Duonalier zog ihn mit, zwang ihn einen weiteren Schritt zu tun.
David blinzelte. Er stand vor dem Tor im Licht einer fahlen, hellgelben Sonne im Innenhof eines Hauses aus weißem Gestein. Verblüfft blickte er auf eine Ansammlung von Leuten, die teilweise auf bequemen Flechtmöbeln saßen oder mit Bechern in der Hand herumstanden, sich unterhielten und lachten. Eine Party.
Ulquiorra ließ ihn los. »Oh, hast du Donakuchen gemacht, Maureen? Ich gehe schnell Tervenarius holen. Hebt mir ein Stück auf.« Mit offenem Mund sah David ihm nach, wie er erneut in seinem Energietor verschwand.
Menschen, Duonalier? Verwirrt versuchte David zu verstehen, wen er dort alles vor sich sah. Vier Duocarns: Solutosan, Xanmeran, Patallia und Meodern, die ihm grüßend zunickten. Unfassbar, das hübsche junge Mädchen mit den rotgoldenen Locken, das ihm vergnügt zuwinkte, konnte nur Halia zu sein. Wie war es möglich, dass sie schon so groß war? Ach ja, er war auf Duonalia. Dort verging die Zeit anders
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