Duocarns - Die Ankunft Sonder-Edition (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
ein bisschen. Er fühlte sich unglaublich an. Sie spürte einen Seitenblick von Solutosan, der an seinem Rechner am Tisch der Hütte saß.
Nun gut, also musste sie sich mit dem bereits Erreichten zufriedengeben. Für die silbern-weiße Mähne gab sie ihm Hut und Mütze – für draußen bekam er einen schwarzen, dicken Mantel, der glücklicherweise auch passte. Alle konnten sich ja weitere Sachen nach ihrem Geschmack kaufen, wenn sie menschlicher aussahen.
Blieb nur noch Xanmeran. Der große, rote Krieger hatte die ganze Zeit missmutig in der Ecke gesessen. Er näherte sich ihr etwas widerwillig. Er hatte offensichtlich keine Lust auf Make-up und Kontaktlinsen. Sie wandte sich an Solutosan. »Bitte suche mal bei Google Bilder von „Indianern“. Ich denke, bei Xanmeran kann man nur die Flucht nach vorne antreten.«
»Und das heißt?«, fragte Xan.
»Wir betonen deine Fremdartigkeit und stylen dich wie einen Indianer oder Inuit.« Kurz gab sie den Kriegern eine kleine Lektion zum Thema Ureinwohner Amerikas und Kanadas.
Aiden hatte bereits Sachen für ihn besorgt. Eine hellbraune Wildlederhose, Wildlederjacke mit Fransen, Hemden mit Indianer-Mustern und eine Art Cowboyhut um die rote Glatze zu bedecken. Außerdem ein Lammfellmantel gegen die Kälte.
Xanmeran war glücklich! Die Sachen gefielen ihm ungemein. Vor ihren Augen schlüpfte er aus seinem metallischen Anzug – mit geröteten Wangen blickte sie konzentriert zu Boden – und zog die Wildledersachen an. Super! Sie hatte es genau getroffen und war sehr stolz auf sich. Er sah aus wie ein Indianer – oder zumindest so, wie sich jedermann eine Rothaut vorstellte. Sie gab ihm noch ein kariertes Hemd und etwas Perlenschmuck für die Handgelenke.
»So, fertig.« Sie musterte die ganze Truppe. So konnten sie als Menschen durchgehen! Zusammen wirkten sie wohl ein bisschen wie die Village People, aber sie fand das charmant. Sie machte ein Gruppenfoto mit dem Handy, das dann bei allen herumgereicht wurde. Die Begeisterung war riesig! Die großen Männer freuten sich wie die kleinen Jungen.
»Mir fällt gerade ein …«, ließ sich nun Xanmeran vernehmen. »Ich habe übrigens etwas von dem Milchzeug getrunken und das ist drin geblieben.«
»Welches war es denn?« Xan verschwand vor die Tür und kam mit der Kefirtüte wieder.
»Kefir! Den produziert meine Oma selbst!«, strahlte Aiden. »Sie hat so einen Kefirpilz.«
Solutosan rief Infos über Kefir im Internet auf und studierte sie. »Meinst du, deine Oma würde uns einen Pilz abgeben?«
»Nicht nur einen«, lachte Aiden vergnügt. »Die vermehren sich bei ihr wie wild.«
Solutosan brachte ebenfalls gute Neuigkeiten: Er hatte im Internet in Calgary ein passendes Haus für sie alle gefunden. Ausreichend groß, mit zehn Zimmern und zwei Bädern. Er zeigte die Fotos.
»Was soll es kosten?«, erkundigte sich Aiden.
»Siebenhunderttausend Dollar«, meinte Solutosan. »Das könnten wir in einigen Wochen kaufen.« Er hatte vor, Chrom und Meodern damit zu beauftragen nach Vancouver zu fliegen, um einen weiteren Platindeal zu machen. Chrom allein zu schicken war ihm bei diesen Summen zu riskant. Meo würde ihn beschützen. »Aber das nächste Haus, das ich kaufe, liegt am Meer«, sagte Solutosan verträumt.
Aiden schubste ihn an. »Du meinst wohl „Das Aiden kauft“. Ohne Ausweispapiere kann man in Kanada kein Eigenheim erstehen. Vergesst nicht, dass ihr hier als illegale Einwanderer geltet und eventuell auch so behandelt werdet.«
»Ist es möglich solche Papiere irgendwo zu kaufen?«, fragte Solutosan.
»Das ist ungesetzlich, mein Lieber.«
Er runzelte nachdenklich die Stirn.
Aiden überlegte. »Ich habe keine Erfahrungen mit so etwas. Aber ich kann mich ja einmal umhören.«
Der Tag war lang und anstrengend gewesen. Aiden war rechtschaffen müde, als Solutosan sie durch den peitschenden Wind zu ihrem BMW brachte, der ein Stück von der Hütte entfernt parkte. Er legte den Arm um sie und sie kuschelte sich im Gehen an ihn. Wie gern hätte sie mehr von ihm gehabt, aber nach den heutigen Erkenntnissen war Aiden, entgegen ihrem offensiven Wesen, eingeschüchtert. Er und seine Duocarns gehörten einer fremden Spezies an. Das musste sie erst einmal verarbeiten.
Das gefrorene Gras knirschte unter ihren Stiefeln und ihr Atem bildete weiße Wolken. »Ich stehe tief in deiner Schuld, Aiden«, sagte er leise. »Du hast sogar wegen mir deine Arbeit mit den Leuten, die dich dringend brauchen,
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