Duocarns - Schlingen der Liebe: 2
Kopf. » Eine Erdenfrau hat ein Sternenkind im Leib. «
Solutosan stützte den Kopf in seine Hand und rieb sich leicht gestresst die Stirn. » Das war nicht geplant. Ich hätte nie gedacht, dass wir kompatibel sind. Was kann auf uns zu kommen? «
» Alles «, sagte Patallia tonlos.
»Du bist ja ein echter Dichter, Chrom«, sagte David ehrfürchtig, als er die Mails las. Ihm war klar, dass er private Korrespondenz vor sich hatte, denn nicht nur die Bacani-Frau hatte ihr Herz ausgeschüttet, sondern Chrom hatte das Gleiche getan. Nach dem, was er dort las, war es fast schon ein Wunder, dass Chrom bereit gewesen war, die Frau an die Duocarns zu verraten. David nahm an, dass das Jagdfieber auf seine Artgenossen und seine Solidarität zu Solutosan überwogen hatten.
Er schaute Chrom von der Seite an und blickte sich dann im Computerraum um, um zu sehen, wer ihre Unterhaltung hören konnte, denn die Krieger hatten alle ein sehr feines Gehör. Aber nur Tervenarius saß noch auf einem der weißen Drehstühle und die Wölfin Lady lag vor ihnen, mit dem Kopf auf den dicken Pfoten, und spitzte die Ohren. Er lächelte Terv zu.
Jetzt erst fragte David leise: »Gehe ich richtig in der Annahme, dass du diese Frau schützen möchtest?«
Terv, der die Mails nicht gelesen hatte, zog scharf die Luft an.
Chrom nickte betrübt. »Ich mag sie. Sie scheint sehr sensibel und einsam zu sein. Ich glaube, sie unterscheidet sich vom Rest ihres Rudels.«
»Chrom, erinnerst du dich, dass wir seit Äonen Bacanis jagen? Sie sind Parasiten! Deine Freundin macht da keine Ausnahme!« Tervenarius war fassungslos.
»Ich kann ihr ja das mit dem Katzenfutter erzählen!«, beharrte Chrom.
»Ach, und wie willst du ihr das mitteilen?« Terv korrigierte sich. »Wie soll David ihr das sagen? Hallo, du nettes Mädchen. Wie wäre es mit ein paar Bacani Ernährungstipps!« Seine Stimme troff vor Ironie.
»Ich weiß noch nicht«, bekannte Chrom gequält. Er tat David leid. Aber was Terv da sagte, entsprach einfach der Wahrheit!
»Tatsache ist«, nahm David das Gespräch wieder auf, »dass du ihr möglichst schnell mailen solltest, um ihr zu bestätigen, dass sie eine schöne Frau ist und du dich über ihr Foto freust.«
»Sie ist ja auch schön«, trotzte der kleine Navigator.
Tervenarius und David seufzten im Chor.
»Los, schreib eine dementsprechende Mail. Außerdem frage sie nach einem Treffen. Schlag ein Café oder einen Park vor.« Terv sah ihn auffordernd an.
Chrom nickte. Mit angespanntem Gesicht flogen seine Finger über die Tastatur. David sah, dass ihm die ganze Sache nahe ging.
Solutosan kam zurück in den Computerraum, die Stirn umwölkt. Sein Gespräch mit Patallia schien nicht gut gelaufen zu sein. Chrom informierte ihn über den genauen Inhalt seiner Mail.
»Du solltest auch wissen, dass Chrom die Bacani-Frau gern schützen würde«, sagte Tervenarius zu Solutosan.
»Sie ist vielleicht die einzige ihrer Art auf dem Planeten hier«, gab Chrom zu bedenken. »Soll ich wirklich für immer allein bleiben?« Seine Stimme klang trotzig.
Diese Frage richtete er natürlich genau an die beiden richtigen Männer. Solutosan hatte Aiden gefunden und sogar geschwängert und Tervenarius und David waren ein Paar. Betretene Stille folgte.
»Es gibt die minimale Möglichkeit«, begann Solutosan, »dass sie ihrem Rudel nicht ergeben ist – aber, Chrom, du weißt selbst, wie unwahrscheinlich das ist!«
»Ich werde es herausfinden, wenn ich sie treffe«, versuchte David Chrom Mut zu machen. »Ich weiß jetzt in etwa wie sie tickt. Sie ist trotz ihres Rudels einsam und sucht Normalität bei einem Menschen.«
Er spürte seines Geliebten Blick und wandte sich um. Tervenarius hatte seine goldenen Augen tiefgründig auf ihn gerichtet. Das war genau die Art Blick, die David immer noch unsicher werden ließ. Konnte es wirklich sein, dass er derjenige war, den Tervenarius so ansah? Aus Tervs Augen floss ein Strom Liebe und ein Lächeln umspielte seinen Mund. Davids Herz schlug heftig und laut. Fast meinte er, jeder im Raum müsse es hören.
Er hatte lediglich intuitiv versucht zu helfen, und sich in die Lage von Chrom und seiner Freundin hinein zu versetzen. Er spürte, dass er errötete und versteckte verlegen seine Hände in den Taschen seines Pullovers, was Tervenarius mit einem noch breiteren Lächeln quittierte.
»Wir suchen jetzt schon so lange nach den Bacanis«, sagte Solutosan, um das Thema wieder aufzunehmen. »Wir haben Zeit, alles
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